Cover des Buches Die Tränen der Göttin (1) (ISBN: 9783738052596)
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Rezension zu Die Tränen der Göttin (1) von Bettina M. Auer

Eine Träne führt ins Verderben ...

von klaudia96 vor 7 Jahren

Rezension

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klaudia96vor 7 Jahren

Inhalt


Als Auserwählte der Heiligen Göttin war für Káyra klar, dass der Tag kommen würde, an dem sie ihre Heimat verlassen muss. Denn alle hundert Jahre wird ein Mensch kurz vor dem Tod mit einer Träne der Göttin gesegnet – nur, um später ihren Kampf gegen finstere Mächte auszufechten. Als Káyra jedoch mitten in der Nacht entführt und in die Festung Lýdris verschleppt wird, ahnt sie noch nicht, welche Aufgaben sie als Auserwählte wirklich erwarten. Doch dass sie dabei ihr Leben lassen muss, ist allen wohlbekannt …


Meine Bewertung


Nachdem ich erst kürzlich einen weiteren Titel von Bettina Auer gelesen habe, war ich natürlich sehr gespannt darauf, wie sie mit „Tränen der Göttin – Erwacht“ im Zeilengold Verlag meine Erwartungen erfüllen würde, nachdem ich mit ihrem Schreibstil in „Prinzessin der Wüste“ nicht so gut klar kam. Allerdings bin ich hier mit einem positiveren Gefühl rausgegangen und empfand ihr neues Werk als deutliche Steigerung.


Die Geschichte ist auch hier kurz und knapp gehalten, wobei ich viel besser eine Verbindung zu den Charakteren herstellen konnte. Eigentlich gab es niemanden, den ich hier sonderlich unsympathisch gefunden hätte, trotz der Kürze des Buches haben alle Charaktere verschiedene Facetten und sind untereinander gut vernetzt. Káyra, die Hauptperson und Auserwählte der Göttin, hat mir recht gut gefallen. Durch ihre Sicht lernen wir die ungewohnte Umgebung und die Bewohner der Welt kennen. Semar, der ihr auserkorener Priester, ist ein ziemlich undurchschaubarer Charakter. Wo Káyra noch eine naive Ader besitzt, weiß er ziemlich genau, was es mit allem auf sich hat und geht seiner Aufgabe nach, ihre Kräfte zu erwecken.


Besonders gut hat mir Cayem gefallen. Er und seine Schwester Ayleen waren eher die Außenseiter im Werk. Während sie eine ziemlich kühle Seite hat und Káyra gegenüber schonungslos ehrlich ist, ohne ihr zu schmeicheln, ist Cayem davon besessen, dass er der auserwählte Priester an Káyras Seite hätte werden sollen. Hier liegt viel Potenzial in den Bestrebungen und den Charakteren der Figuren, das ich für den Auftakt einer Reihe gut umgesetzt fand.


Was mir allerdings missfallen hat, war die Welt an sich. Deren Beschreibung war etwas mau. Abgesehen von kleineren Beschreibungen von Zimmereinrichtungen, der Festung und einem winzigen Einblick in Káyras altes Leben blieb die Welt sehr leer. Ihre Mythen mit der Göttin und der von ihr verteilten Aufgabe sind zwar gut ausgereift, aber ich war mehr als erstaunt, als in einigen Nebensätzen kurz abgehandelt wurde, dass es auch noch Fae und Elben gibt. Wie deren Völker leben, welche Eigenschaften da besonders herausstechen, wurde kaum angeschnitten, schon war es wieder rum. So richtig hat das für mich nicht ins Gesamtbild gepasst und da hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht. So schien es eher, als wären die zwei Rassen nur eingeworfen worden, um noch ein paar aktuelle Trends der Fantasy zu bedienen.


Alles in allem empfand ich diesen Auftakt aber trotzdem als vielversprechend und werde die Reihe gern weiterverfolgen. Trotz der Kürze liegt hier schon viel Potenzial für Drama, das Bettina Auer, wie ich hoffe, noch weiterhin gut ausbauen und nutzen wird, ebenso wie ihre interessanten Charaktere.
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