Für den Vampirkrieger Murdoch ist es Anziehung auf den ersten Blick, bei der Eisfeyde Daniela sieht es etwas anders aus. Da sie halb Walküre, halb Eisfeyde ist, kann sie nur von ihnen Berührungen ohne Schmerzen empfinden. Nur sind diese seit Jahrhunderten hinter ihr her, weshalb sie sich jegliche Nähe oder Gefühle versagt; bis sie Murdoch trifft.
Meine Meinung:
Der siebte Band der Immortals After Dark beinhaltet zwei Geschichten. Zum einen die Hauptgeschichte mit Daniela und Murdoch und als Bonus gibt es noch eine Vorgeschichte zu Nikolai und Myst. Ich muss ehrlich sagen, dass mich beide nicht sonderlich begeistern konnten und das Potenzial, dass sie hatten, kaum genutzt wurde. Anstatt zwei interessante Erzählungen zu den Worth-Brüdern und ihren Gefährtinnen, bekam ich viel Erotik, toxisches Verhalten und wenig Handlung, was ich schade fand und irgendwo auch nicht in dieser Art von Cole gewohnt bin. Dieses Buch ist wieder ein re-read und ehrlich gesagt konnte ich mich davor an absolut nichts mehr davon erinnern; vielleicht gab es ja einen Grund dafür. Ich wusste nur noch, dass es nicht zu meinen Favoriten gehört.
Die erste Geschichte mit Daniela und Murdoch startete eigentlich noch sehr interessant. Die Eisfeyde, die zur Hälfte auch eine Walküre war, wurden von den Eisfeyden gejagt und traf bei ihrer Flucht auf Murdoch, der in ihr seine Braut erkannte. Es gab Kämpfe, den typischen Wortwitz und ich fand auch diese ganze Rahmenhandlung durchaus interessant, aber mich störte es, dass es sich beinahe nur um Sex, Streit und Machtkämpfe zwischen dem Paar drehte, das durchaus eine gute Chemie hatte, die ich mochte. Ich fand nur sein toxisches Verhalten irgendwann sehr nervig. Zwar kam dieses auch in den Vorgängern vor, aber da wurde es nicht so stark mit eingebunden wie hier und es war auch das erste Mal, dass ich mir wünschte, dass ein Paar nicht zusammenkommt. Weder fieberte ich mit ihnen mit oder wurde emotional berührt, meist nervten sie mich sogar, weil es sich nur im Kreis drehte und die eigentlich interessante Handlung rund um die Eisfeyden, Danielas Anspruch auf den Thron und das Mordkomplott völlig in den Hintergrund geriet. Stattdessen zofften die beiden sich, versöhnten sich wieder und dann ging das ganze von vorne los, ohne die Handlung wirklich vorran zu bringen. Erst im letzten Viertel kam endlich mal etwas Schwung rein und auch wenn ich es schade fand, wie schnell es sich auflöste, mochte ich den Schluss ganz gerne, weil da endlich mal das Potenzial dieser Geschichte gezeigt wurde.
Die zweite Geschichte mit Nikolai und Myst bewerte ich ähnlich und im Grunde könnte ich auch das selbe darüber schreiben, weil es kaum wirkliche Handlung gab und sich viel zu sehr auf die Machtkämpfe zwischen dem Paar und die Erotik konzentrierte. Allerdings gefiel sie mir etwas besser und ich fand die Charaktere ein klein wenig interessanter, was vor allem an Van Hall und Mysts Vergangenheit lag, die gut mit eingearbeitet wurde. Es wirkte auch ein wenig strukturierter und sprang nicht zu viel hin und her, zumal ich den ausgebauten Ursprung der Walküren und die Verknüpfung zu Myst und ihrer Familie spannend fand. Die Geschichte wirkte ruhiger und ließ sich mehr Zeit, obwohl es weniger Seiten als die erste hatte, aber dennoch unterhielt sie mich mehr und ich fand das Ende durchaus niedlich.
Man könnte sagen, kennst du ein Buch von Cole, kennst du alle und im Grunde stimmt das auch. Da hätten wie zwei recht gegensätzliche Wesen, deren Arten meist miteinander nicht unebdingt bestens auskam und die sich zunächst nicht konnten, bzw. er will etwas von ihr und sie nichts von ihm. Sie geraten in eine Situation, in der sie zusammenarbeiten müssen und zack verlieben sie sich. Während sie die taffe Kämpferin ist, verhält er sich meist wie ein Macho, aber beide verändern sich und die Frau lässt mehr Gefühle zu und der Mann erkennt, wie falsch sein Verhalten war. Am Ende sind sie zusammen und alles ist super.
Eigentlich stört mich das auch nicht, weil das drumherum bei ihren Büchern immer sehr unterhaltsam, spannend und interessant geschrieben ist. Ich liebe diese ganzen Wesen, die hier auftauchen, diese trashige Note und die Erotik, die auch immer gleich abläuft. Für mich haben sie einfach das Herz auf den rechten Fleck. Dementsprechend ist es echt in Ordnung, wenn es gefühlt immer gleich abläuft, aber bei diesem Band war es nicht meins, weil sich wenig auf eine vernünftige Rahmenhandlung konzentriert wurde und es kaum Spaß machte. Vieles wirkte zu gehetzt oder es kamen zu viele Längen auf, die auch der Humor, der nur vereinzelt auftauchte, nicht retten konnte. Gerade das Potenzial mit den Eisfeyden und dem Thronräuber hätte sie so gut ausbauen können, aber dies tauchte nur kurz am Ende auf und wurde so brachial runtergebrochen, dass es mich nervte. Es war sehr schade, dass die Spannung beinahe komplett auf der Strecke blieb und sich zu sehr auf dieses nervige hin und her zwischem Murdoch und Daniela konzentriert wurde, das oft auch recht toxisch wirkte. In den Vorgängern war das Verhalten der Männer auch toxisch, aber dort wurde es besser mit in die jeweilige Geschichte integriert, um es mal so auszudrücken. Die Wandlungen waren nicht so sprunghaft und es wurde nicht zu sehr übers Knie gebrochen wie hier, zumal ich bei Eiskalte Berührung das Gefühl hatte, dass man unbedingt einen drauf setzen wollte, was einfach nicht rein passte.
Fazit:
Es ist definitiv der bisher schwächste Band der Reihe und es ist schade, dass sich zu sehr auf diese Machtkämpfe konzentriert wurde und viele Situationen unangenehm wirkten. Eigentlich kann Cole es weitaus besser und ja, die anderen Geschichten unterscheiden sich nicht viel vom Aufbau, hatten aber eine wesentlich bessere Hintergrundgeschichte und wirkten insgesamt, trotz des chauvinistischen Verhaltens der männlichen Protagonisten, runder. Diese zwei Geschichten konnten mich leider kaum begeistern. Ich denke aber, wenn sie mehr Seiten und mehr Inhalt erhalten hätten, würden sie besser funktionieren. Von mir gibt es:
3 von 5 Sterne