Frieda May erhält ein überraschendes Angebot von ihrem Doktorvater Gabor Nader, der in Kürze eine Stelle als Chefarzt im Münchener Eisbachklinik antreten wird. Sie solle seine Assistentin werden und mit ihm gehen. Nader vermittelt ihr sogar ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft seines Freundes und Toxikologen Quirin Quast. Leider muss Frieda, kaum in München angekommen, eine Schreckensnachricht verdauen: Nader wurde vergiftet und stirbt kurz darauf. Wie konnte das geschehen? Hat er tatsächlich Bärlauch mit der Herbstzeitlosen verwechselt oder handelt es sich um einen geplanten und kaltblütig umgesetzten Giftmord? Im Unterschied zur Polizei glauben Frieda und Quirin nicht an einen selbst verschuldeten Tod. Sie beschließen unabhängig voneinander, der Sache auf den Grund zu gehen. Bei den Nachforschungen kommt so manches düstere Geheimnis aus der Vergangenheit zutage und bald schon weiß Frieda nicht mehr so recht, wem sie noch trauen kann. Zudem geraten einige Missstände in der Eisbachklinik ans Licht; so mancher Kollege hätte ein Tatmotiv...

"Giftgrün" ist das Debut von Bettina Plecher. Der Krimi spielt im Krankenhaus-Milieu und ist flüssig und mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit geschrieben. Es greift ernste und sehr aktuelle Themen auf, wie Allüren der "Götter in weiß", Hierarchiegerangel u.ä., ist aber bei allem Ernst dennoch eine unterhaltsame Lektüre. Der Klinikalltag mit allem Drumherum wird sehr bildhaft dargestellt, ebenso lebendig wurden die Charaktere gezeichnet. Die Auflösung hielt noch eine Überraschung bereit, mit der ich nicht gerechnet hatte. Mich hat das Buch derart gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Gerne empfehle ich es krimibegeisterten Lesern weiter.