Cover des Buches Giftgrün (ISBN: 9783499235627)
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Rezension zu Giftgrün von Bettina Plecher

'Giftgrün' macht Lust auf mehr!

von bamalit vor 11 Jahren

Rezension

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bamalitvor 11 Jahren

Frieda May, 25, schließt ihre Dissertation mit 'summa cum laude' ab und folgt ihrem Doktorvater Gabor Nader nach München, um an der dortigen (fiktiven) Eisbachklinik ihre erste Stelle als Stationsärztin anzutreten. Doch noch ehe sie ihn wieder sieht, stirbt er am Genuss eines Pesto, das neben Bärlauch auch noch Blätter der stark toxisch wirkenden Herbstzeitlosen enthält, wie sich bald herausstellt. Auch wenn der leitende Klinikarzt, Prof. Blücher auf einen bedauerliches Versehen tippt und die „Sache“ am Liebsten ad acta legen möchte, macht sich Frieda zusammen mit ihrem Mitbewohner Quirin Quast, einem Toxikologen, auf die Suche nach der Wahrheit. Die beiden glauben nicht an ein Versehen: Der leidenschaftliche Hobby-Koch Nader würde nicht im Park Bärlauch ernten (auch wenn es sich dabei um den Englichen Garten handelt), sondern die Zutaten in Geschäften kaufen. Woher hatte er das Pesto dann? Hat es ihm einer seiner häufigen Gäste überreicht? War es vielleicht sogar Mord? Frieda und Quirin ermitteln auf eigene Faust – und stoßen auf ein Nest von Intrigen...

Endlich einmal ein Regionalkrimi ohne zünftigen oder genialen Kriminalkommissar als Hauptfigur! Angesichts der inzwischen kaum mehr überschaubaren Anzahl von Krimis mit sog. Lokalkolorit ist „Giftgrün“ wohltuend anders. Und trotzdem hat der Erstling von Bettina Plecher alles, was ein guter Krimi braucht. Eine spannende Handlung, interessante Charaktere (allen voran Quirin Quast) und ein überraschender Schluss nach dem Schluss. Dieses Buch konnte ich kaum weglegen, bis ich damit durch war. Da ich die Gegend um Schwabing gut kenne und mich dort immer sehr wohlgefühlt habe, war die Kulisse, die Bettina Plecher für ihren ersten Krimi gewählt hat, für mich ein weiterer Genuss. Die Beschreibung des Krankenhaus-Alltags und der Klinik-Atmosphäre ist glaubhaft und gut gelungen. Zweifellos scheint sich die Autorin sich bestens in der Branche auszukennen, was sicherlich nicht zuletzt ihrem Ehemann, einem Klinikarzt, zu verdanken ist. Nicht jeder kann diese Eindrücke mit so viel Geschick zu einer spannenden Story verarbeiten, wie dies Bettina Plecher in „Giftgrün“ gelungen ist. Zwar kann man mit etwas Gespür nach zwei Dritteln ahnen, wer der Mörder war. Doch ohne den guten alten Columbo hervorziehen zu wollen: mir macht es fast noch mehr Spaß zu verfolgen, WIE der Täter überführt wird, als erst am Schluss zu erfahren, WER es nun war. Ein gelungenes Debüt. Bitte mehr davon!



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