Wer schon immer einmal hinter die verschlossenen Türen unserer Politiker schauen wollte ist mit diesem Buch gut bedient. Es geht in darin um korrupte Beamte und um Politiker die sich von diversen Großunternehmer finanziell aushalten lassen.... und natürlich nicht zu vergessen um eine Mord in der Staatskanzlei.
" Die Staatskanzlei" ist sehr fesselnd und ist in meinen Augen sehr realistisch geschrieben. Manche Stellen sind in diesem Buch wahnsinnig Realistisch. ;o))
Meinen Recherchen nach hat die Autorin sogar einige Zeit in der Niedersächsischen Staatskanzlei gearbeitet und kam dadurch exklusiv an diese doch sehr interessanten sowie prekären Details.
Ein absolut lesenswertes Buch und nur zu empfehlen.
Bettina Raddatz
Alle Bücher von Bettina Raddatz
Die Staatskanzlei
Der Spitzenkandidat
Die Kanzlerkandidatin
Die Deutschland Verschwörung
Neue Rezensionen zu Bettina Raddatz
Rezension zu "Die Staatskanzlei" von Bettina Raddatz
Ein Spitzenbeamter der niedersächsischen Staatskanzlei wird in seinem Haus erschossen. An Verdächtigen fehlt es nicht; der Mann war nicht gerade ein beliebter Vorgesetzter und auch privat höchst unangenehm.
Und dann gibt es ja auch noch die Generalverdächtigen: Die Islamisten. Schließlich ist der Bruder des Hausmeisters zu den Talufisten übergetreten, da ist der Hausmeister natürlich hochverdächtig! Eine Täterschaft von Nazibanden wird, wie immer in diesem Land, von vornherein ausgeschlossen.
Ebenfalls verdächtig ist die verbitterte Ex-Frau, die bei der Scheidung äußerst schlecht weggekommen ist. Als noch weitere Indizien dazu kommen, die gegen sie sprechen, wird sie festgenommen, und in der Staatskanzlei ist der Jubel über den privaten Hintergrund der Tat groß. Aber zu früh gefreut, die Ex-Frau kann es nicht gewesen sein, denn während sie in Haft sitzt, gibt es einen weiteren Mord an einem Beamten der Staatskanzlei. Ist ein Beamtenkiller unterwegs?
Regierungssprecher Bernd Wagner, der einzige sympathische und vernünftige Mensch in der Staatskanzlei, ist jedenfalls in Panik, denn allzu viel deutet darauf hin, dass er das nächste Mordopfer werden soll. Aber wer kann ausgerechnet gegen ihn etwas haben? Was verbindet ihn mit den toten Elitebeamten?
Kriminalrätin Verena Hauser hat es nicht nur mit einem komplizierten Fall und problematischen Teammitarbeitern zu tun, sondern auch mit arroganten Spitzenbeamten, die nicht erkennen lassen, was genau sie eigentlich zur Elite macht und die Ermittlungen tatkräftig behindern. Auf Hausers Vorgesetzten wird ständig Druck ausgeübt, sie von dem Fall abzuziehen. Zum Glück gelingt das nicht, denn Verena Hauser ist die Einzige, die den Zusammenhang zwischen den Opfern herausfindet und so ein unglaubliches Geflecht von Machtmissbrauch, Korruption und Intrigen auflöst.
Das liest sich sehr fesselnd, besonders, weil die Geschichte so realistisch und kompetent erzählt wird.
Die im Buch beschriebenen Politiker, die sich von Großunternehmern finanziell aushalten lassen, korrupte Staatsbeamte, russische Oligarchen, die Großunternehmer zur Geldwäsche einsetzen, und sehr viel Geld, das im Verborgenen fließt, sind uns aus den jüngsten Ereignissen allen bekannt. Dass die Realität die Fiktion eingeholt, sogar überholt hat, sieht man an vielen Beispielen im Buch. So bekommt dort die Frau eines Spitzenbeamten eine Stelle in einer Anwaltskanzlei, ganz wie bei Familie Wulff in der Wirklichkeit. Und auch die Affäre um den „Nord-Süd-Dialog“ wird im Buch vorweg genommen.
Diese Voraussicht ist nicht weiter verwunderlich, hat die Autorin doch jahrzehntelang in der niedersächsischen Staatskanzlei in Hannover gearbeitet, wobei sie ein fundiertes Fachwissen über die Vorgänge hinter verschlossenen Türen angesammelt und eine ganze Reihe von berühmten Politikern aus der Nähe erlebt hat, darunter auch Wulff.
Bettina Raddatz hat mit ihren Polit-Krimis offensichtlich in ein Wespennest gestochen. Obwohl es sich nicht um Schlüssselromane handelt, und nur einzelne Eigenschaften konkreten Politikern zugeordnet werden können, scheint man in der Staatskanzlei Angst vor ihren Büchern zu haben. Schon beim ersten Band der Trilogie, „Der Spitzenkandidat“, gab es, offensichtlich wegen Drucks von oben, keine Lesungstermine in Hannover; das Buch wurde in den Buchhandlungen regelrecht versteckt. Ob sich diese Taktik durchhalten lässt, ist fraglich, schaut doch derzeit die ganze Republik auf Hannover. Und wundert sich über gar nichts mehr.
Rezension zu "Der Spitzenkandidat" von Bettina Raddatz
Die Bürgerpartei ist im Aufwind. Uwe Stein, der neue Spitzenkandidat, wird bejubelt wie ein Popstar und bringt neue Stimmen, vor allem bei den weiblichen Wählern. Auch die Medien lieben ihn. Dass er bei seinem rasanten Aufstieg einigen Parteifreunden gehörig auf die Füße getreten ist, spielt da keine Rolle mehr.
Oder doch? Uwe Stein wird brutal ermordet, und auf einmal ändert sich das Bild von seiner Persönlichkeit radikal. Intrigen, geheime Absprachen mit Wirtschaftsvertretern und verborgene Netzwerke sind im Politikbetrieb normal. Aber Gewalt gegen die Ehefrau und der Verdacht, Kontakt zur Mafia zu haben, sind selbst für einen Politiker ungewöhnlich. Die Parteizentrale ist in Aufruhr.
Der ach so beliebte Politiker hat also mehr Feinde als vermutet, und die Kriminalrätin Verena Hauser steht vor dem Problem, in zu viele Richtungen gleichzeitig ermitteln zu müssen. Dabei sitzen ihr auch noch ihre Vorgesetzten im Nacken und behindern aus Staatsräson ihre Nachforschungen.
Die Autorin weiß, wovon sie schreibt. Sie kennt den Politikbetrieb von innen, und das merkt man dem Buch an. Die Abmachungen hinter geschlossenen Türen, die Machtintrigen, die Lobbyarbeit, die Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik, die gegenseitigen Abhängigkeiten, all das macht diesen Politkrimi so realistisch und spannend.
Daneben sorgten der flüssige Schreibstil und die authentischen Charaktere dafür, dass ich dieses Buch nicht aus der Hand legen konnte, bis nach dem rasanten Finale endlich die überraschende Auflösung kam.
Laut Verlagswerbung ist dies der Auftakt einer Trilogie, und ich freue mich schon auf die nächsten beiden Bände.