Rezension zu "Teufel weinen nicht" von Bettina Schlemmer
Buchinhalt:
Lilith ist eine Herumtreiberin – sie geht hin und lebt, wo es ihr gefällt. Schon als Kind hat sie es nach dem Tod der Mutter in keiner Pflegefamilie und in keinem Heim ausgehalten, ist immer wieder abgehauen auf der Suche nach Freiheit und Unabhängigkeit.
Nun zieht es Lilith nach New York. Sie gibt dem unerklärlichen inneren Drang nach und sucht sich dort einen Job am Großmarkt – schlecht bezahlt aber immerhin bezahlt. So kann sie sich auch ein Dach über dem Kopf leisten. Doch in ihrer neuen Wohnung wird sie alsbald von einem gefährlichen Wesen angegriffen und schwer verletzt. Haben die schwarze Münze, die sie von einem Obdachlosen bekam und auf der seltsame Zeichen eingraviert sind, und ihre Albträume damit zu tun?
Schließlich taucht ein geheimnisvoller junger Mann auf, Cai. Dieser tötet Liliths Angreifer. Es stellt sich heraus: Cai ist ein Dämonenjäger, er macht Jagd auf die Wesen der Nacht und will die Menschen beschützen. Warum aber ist das Streunermädchen Ziel eines Dämonenangriffs? Cai nimmt Lilith mit zu sich nach Hause und pflegt das verletzte Mädchen. Doch der Angreifer war nicht der einzige Dämon und Lilith ist noch lange nicht in Sicherheit. Auch Cai ist anders, als er auf den ersten Blick scheint….
Persönlicher Eindruck:
Ein tolles Debüt einer jungen Autorin! Selten habe ich ein so gutes Erstlingswerk eines Jungautors gelesen, bei dem sich alles schlüssig und spannend wie Puzzleteile ineinanderfügt, ohne verworren oder langatmig zu wirken. Und das will etwas heißen: der Roman ist fast 600 Seiten lang!
Fesselnd und mit einem spannenden Grundgedanken entspinnt sich ein Roman, in dem Wirklichkeit und Fantasy miteinander verschmelzen. Die Charaktere sind tiefgängig und die Handlung gut durchdacht und anschaulich. Man mag die Geschichte nur schwer wieder beiseitelegen, hat man einmal angefangen.
Durch das ganze Buch ziehen sich Zeichnungen der Autorin selbst, die verschiedene Dämonen darstellen und wirklich gekonnt und mit Talent gezeichnet sind. Das Cover ist ansprechend und hochwertig gestaltet, ebenso haben mir die Zitate aus verschiedenen Liedtexten gefallen, die die einzelnen Kapitel einleiten. Alles in allem zeugt der Roman davon, dass die junge Autorin wußte, wie sie ihr Projekt aufziehen will und das merkt man auch an der Gesamtheit: Geschichte – äußere Aufmachung.
Der Schluß ist stimmig und gibt Spielraum für eine Fortsetzung, denn es ist noch lange nicht alles zwischen Lilith und Cai geklärt und noch Raum genug für einen weiteren Band.
Alles in allem gekonnte Dark Urban Fantasy, ein wirklicher Geheimtipp, nicht nur für Freunde des Genres!