Rezension zu Die Gärten von Darjeeling von Bharti Kirchner
Rezension zu "Die Gärten von Darjeeling" von Bharti Kirchner
von Keksisbaby
Rezension
Keksisbabyvor 14 Jahren
Bei dem Wort Darjeeling sieht man vor seinem geistigen Auge sofort Berghänge bedeckt mit grünen Teepflanzen und dazwischen die farbenfroh gekleideten Pflückerin, die mit Hingabe jede einzelne Knospe ernten. Die Familie Gupta hat eine lange Tradition in der Herstellung von Tee und anläßlich ihres 81 jährigen Geburtstags schart die Matriarchin ihre Familie um sich. Besonders am Herzen liegt ihr die Aussöhnung der beiden Schwestern Aloka und Sujata. Beide legen im Exil in USA beziehungsweise Kanada, nachdem sie sich vor acht Jahren in denselben Mann verliebt haben. Aloka hat diesen Mann geheiratet, aber ihre Ehe ist daran gescheitert das ihr Mann noch immer ihre Schwester liebt. Zurück in Indien müssen sie sich ihrer Vergangenheit und den getroffenen Entscheidungen stellen. Alte Narben brechen erneut auf und neue Wunden werden geschlagen. Aber Blut ist nunmal dicker als Wasser. Dieses Buch entführt nicht nur auf Darjeelings Teeplantagen und zeichnet ein Bild vom einfachen Leben in Indien. Es zeigt auch die Welt der sich indische Auswanderer stellen müssen. Es ist ein schmaler Grad zwischen der tiefenVerankerung in die Tradition ihres Landes und sich dennoch dem westlichen Lebensstil anzupassen. Einigen gelingt diese Gradwanderung leichter als anderen. Es ist einfach eine tolle Familiengeschichte, die den Charme von Bollywood in sich trägt, jedoch völig frei ist von Kitsch. Einfach ein Buch so gut und entspannend wie eine Tasse heißer Tee.