Rezension zu "David White - Trügerisches Verlangen" von Bianca K. Linger
Der Waisenjunge David White wird von der Königsfamilie des Volkes der Spiralen aufgenommen und zum Soldaten ausgebildet. Sein größter Wunsch: den Tod seines Vaters zu rächen, der von den Roten Barbaren getötet wurde.
Als ein neuerlicher Angriff des Feindes bevorsteht, soll ein Bündnis mit den Elaten geschlossen werden, einem Volk, das ausgezeichnete Bogenschützen ausbildet.
David verliebt sich Hals über Kopf ausgerechnet in die schöne Laelia, die Verlobte des Elatenfürsten. Sie werden in ein blutiges Ränkespiel um Macht, Besitztümer und Liebe verwickelt.
Das Debüt der jungen Autorin Bianca K. Linger ist der Auftakt zu einer Fantasy-Serie um den Schwertkämpfer David White. Der nächste Teil ist schon in Arbeit.
Eine spannende Geschichte mit ambivalenten Charakteren. David ist kein strahlender Held, er macht folgenschwere Fehler und auch die anderen Charaktere werden neben ihren Stärken mit sehr menschlichen Schwächen dargestellt.
Freunde entpuppen sich als Feinde und umgekehrt. Geschickt inszeniert und nachvollziehbar erzählt.
Eine Geschichte mit Potenzial.
Die Liebesszenen sind wohltuend kitschfrei.
Der Schreibstil ist noch ein wenig unausgereift, zu viele – zum Teil sehr drastische – Vergleiche (z.B. ein Funke Hoffnung, der sich langsam zu einer Stichflamme ausweitet?)
Manche Abschnitte wirken zu beschreibend, vor allem, wenn es um das Innenleben der Charaktere geht. Hier sollten eigentlich die Dialoge sprechen.
Mich wundert, dass der König der Spiralen so gut wie gar nichts über das Volk der Elaten weiß, obwohl es nur zwei Tagesreisen entfernt wohnt.
Die englischen Namen in einer Fantasy-Welt haben mich ein wenig irritiert, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Ein Kritikpunkt noch für das Layout: Der letzte Satz eines Kapitels wird immer im Blocksatz aufgeteilt, sodass große Abstände zwischen den Wörtern erscheinen. Das sollte man beheben.
Das Cover finde ich sehr ansprechend und gut gelungen.
Fazit: Debüt mit Potenzial!