Bianca Marais

 4,4 Sterne bei 84 Bewertungen

Lebenslauf

Bianca Marais hat an der Universität von Toronto Creative Writing studiert. Bevor sie sich dem Schreiben zuwandte, hatte sie ein Weiterbildungsunternehmen gegründet und später als freiwillige Helferin bei Cotlands gearbeitet, einer gemeinnützigen südafrikanischen Kinderhilfsorganisation, für die sie an Hilfsmaßnahmen für Aids-Waisen in Soweto teilnahm. Bianca Marais ist in Südafrika geboren und aufgewachsen und lebt heute mit ihrem Mann in Toronto.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Bianca Marais

Cover des Buches Summ, wenn du das Lied nicht kennst (ISBN: 9783442489657)

Summ, wenn du das Lied nicht kennst

 (80)
Erschienen am 19.08.2019
Cover des Buches Wie man Gott zum Lachen bringt (ISBN: 9783336548101)

Wie man Gott zum Lachen bringt

 (4)
Erschienen am 11.11.2019
Cover des Buches Hum If You Don't Know the Words (ISBN: 9780735218260)

Hum If You Don't Know the Words

 (0)
Erschienen am 11.07.2017

Neue Rezensionen zu Bianca Marais

Cover des Buches Summ, wenn du das Lied nicht kennst (ISBN: 9783442489657)
Tilman_Schneiders avatar

Rezension zu "Summ, wenn du das Lied nicht kennst" von Bianca Marais

hat mich sehr berührt
Tilman_Schneidervor 5 Tagen

Robin ist erst neun Jahre alt und verliert ihre Familie bei den Aufständen in Soweto und ist dann 1976 ganz allein. Zuerst wächst sie bei der Tante auf, aber diese fühlt sich schnell überfordert mit den Bedürfnissen. Beauty tritt so in das Leben von Robin. Sie sucht während des Schüleraufstands ihr Kind, aber findet es nicht und ist mehr als verzweifelt. Als Schwarze hat sie nicht so viele Rechte und findet Arbeit und kümmert sich dann um Robin. Eine ganz besondere Bindung entsteht hier und wird doch auf eine harte Probe gestellt. Die Geschichte ist so fesselnd, berührend und begeistert auch und erzählt von zwei starken Frauen unterschiedlichen Alters. Man erfährt viel von der Geschichte und erlebt Verlust und Leid, genauso wie Liebe und Kraft. Ich kann das Buch nur empfehlen.

Cover des Buches Wie man Gott zum Lachen bringt (ISBN: 9783336548101)
Reenchenzs avatar

Rezension zu "Wie man Gott zum Lachen bringt" von Bianca Marais

Gimme Hope Jo'anna
Reenchenzvor 4 Jahren

„Wenn du Gott zum Lachen bringen willst, verrate ihm deine Pläne.“

Südafrika, 10. Mai 1994: Die beiden Schwestern Ruth und Delilah finden vor der Tür ihres Farmhauses in einer Weißensiedlung bei Magaliesburg ein kleines, von einem Hund bewachtes Körbchen. Darin liegt ein kleiner schwarzer Säugling, den die kinderlos gebliebene Ruth sofort in ihr Herz schließt. Sie ist entschlossen, den kleinen Jungen bei sich aufzunehmen und setzt sich gegen den Widerstand ihrer Schwester durch. Ziemlich schnell müssen sich beide nun gegen den militanten Rassismus der Nachbarn zur Wehr setzen und „verbarrikadieren“ sich in ihrem Farmhaus.

Währenddessen macht sich die siebzehnjährige Zodwa auf die verzweifelte Suche nach Ihrem Baby, welches bereits am Tag seiner Geburt verschwand.

Sie findet Anstellung im Haus der Schwestern, ohne ihre wahre Identität preiszugeben. Denn was kann sie ihrem Kind für ein Leben bieten? Sähe die Zukunft ihres Sohnes bei den wohlhabenden weißen Frauen nicht besser aus?

Mit dem Antritt Nelson Mandelas als Präsident bricht 1994 ein neues Kapitel in der Geschichte Südafrikas an. Die Atmosphäre dieser Zeit des Umbruchs beschreibt Bianca Marais in ihrem neuen Roman „Wie man Gott zum Lachen bringt“ sehr anschaulich und farbenfroh.

Dafür benötigt sie keine großen überbordenden Handlungsstränge. Es reichen ihr die drei sehr bewegenden und so unterschiedlichen Schicksale der Frauen Ruth, Delilah und Zodwa, um den Lesenden direkt ins Südafrika der 90er-Jahre zu entführen.

Die kurzen Kapitel des Romans widmen sich jeweils einer der drei Frauen und beschreiben die Ereignisse aus der jeweiligen Perspektive. Das erlaubt einen sehr intimen Blick in die Gedankenwelt der Protagonistinnen und verwirrt erstaunlicherweise überhaupt nicht.

Vom Schicksal ziemlich früh getrennt, beschritten die beiden Schwestern Delilah und Ruth sehr unterschiedliche Lebenswege, die sie erst nach über 30 Jahren wieder zusammenführen. Beiden tragen sie Narben und Geheimnisse in ihren Herzen, die sie nur nach und nach preisgeben. Die Dynamik der beiden Schwestern stellte für mich den interessantesten Teil dieses Buches dar.

Die ehemals gottesfürchtige Delilah, die einst Nonne werden wollte, bevor sie durch ein gewaltsames Ereignis ihren Glauben verlor und Ruth, die in den Augen vieler, ein sündiges Leben führte, den starken Glauben ihrer Schwester stets verspottete, nun aber über viel größeres Gottvertrauen zu verfügen scheint, auch wenn sie es selbst nicht so nennen würde.

Und dann ist da noch ein kleiner Junge, der die Herzen dreier Frauen berührt und eine Mutter, die verzweifelt darum bemüht ist, für ihr Kind die besten Voraussetzungen zu schaffen und darum kämpft, sich selbst dabei nicht zu verlieren.

Wie unterschiedlich die Lebenswelten der weißen und schwarzen Bevölkerung Südafrikas zu dieser Zeit waren, und ich möchte nicht ausschließen, dass es nicht heute teilweise immer noch so ist, ist kaum vorstellbar und wirkt, wenn man es so deutlich in Bianca Marais Roman liest, fast schon absurd und irreal. Wenn ich ehrlich zu mir bin, weiß ich, dass es sehr real ist.

„Wie man Gott zum Lachen bringt“ ist ein ganz wunderbares Buch. Berührend, manchmal zum Schmunzeln, erinnert es mich daran, wie privilegiert ich eigentlich aufgewachsen bin und dass es keinen Grund gibt, mir etwas darauf einzubilden. Es ist ein Plädoyer für Freiheit, Gleichheit, Rücksichtnahme, Gleichberechtigung und Mitgefühl.

Cover des Buches Summ, wenn du das Lied nicht kennst (ISBN: 9783442489657)
BellaSommers avatar

Rezension zu "Summ, wenn du das Lied nicht kennst" von Bianca Marais

Eine ungleiche Freundschaft, aber so zerbrechlich
BellaSommervor 5 Jahren

1976, Studentenaufstände in Soweto (Südafrika) – ein Thema, welches zusammen mit der Apartheid oftmals gekonnt unter den Tisch gekehrt wird, ist in „Summ, wenn du das Lied nicht kennst“ Dreh- und Angelpunkt des Romans.

Ein schwieriges Thema, keine Frage. Doch Bianca Marais eröffnet dem Leser ganz authentisch und unverblümt die Facetten des Hasses, der Rassentrennung, aber auch der puren Liebe in Zeiten wie diesen.

Robin Conrad, das neunjährige weiße Mädchen aus Johannesburg, lernt Beauty Mbali kennen, als diese für den Job als Kindermädchen für Robin engagiert wird.

Beauty, studierte Lehrerin, ist auf der Suche nach ihrer eigenen Tochter, die während der Studentenaufstände eine Gruppe an Schülern anführte und plötzlich spurlos verschwand. Aus ihrem kleinen Dorf kommend, muss Beauty sich in der Stadt behaupten, in der schwarze Frauen nur als Abschaum und Sklaven gesehen werden. Auch Robin steht ihr kritisch gegenüber, verunsichert, weil ihre Eltern doch von Dunkelhäutigen Arbeitern ermordet wurden und ihr die „weiße“ Meinung über Rassentrennung schon in die Wiege gelegt wurde.

Doch es entspinnt sich eine wundervolle Freundschaft zwischen Beauty und dem kleinen Mädchen, die die Autorin eindrucksvoll schildert. Die Leichtigkeit im Umgang der beiden miteinander ist ein Ruhepol in der grausamen Realität der Apartheid und ich als Leserin wurde von ihrer Beziehung gefesselt, mitfiebernd, dass sie sich nicht wieder verlieren.

Robin war für ein Kind in ihrem Alter geistlich sehr weit entwickelt, sodass ihr gedankliches Innenleben manchmal trotz ihrer Verluste etwas unglaubwürdig erschien - meiner Ansicht nach kann darüber aber hinweggesehen werden, wenn man sich im Vergleich die Ausgefeiltheit des gesamten Erzählung vor Augen führt.

Der Roman ist eine wundervolle Hommage an die (Nächsten-)Liebe und den Zusammenhalt in solch rauhen Zeiten, ich empfand Trauer und Freude gleichermaßen mit den beiden Protagonistinnen aufgrund der eindrucksvollen Erzählweise Bianca Marais'. Nicht selten musste ich jedoch Pausen beim Lesen einlegen, denn die Komplexität des Romans konnte ich nur schwer nebenbei verarbeiten. Es ist nicht nur eine Geschichte über Freundschaft, sondern so viel mehr: Eine Aufarbeitung Marais' persönlicher Erlebnisse in ihrem Geburtsland Südafrika und ein Wachrütteln der Gesellschaft für die fehlgeleitete Politik eines Staates, der die Vorurteile gegen Dunkelhäutige, Juden und auch Homosexuelle nicht bekämpft, sondern schürt.

Ein ernstes Thema, aber eine wahnsinnig emotionale Schilderung, sodass ich dem Buch mit gutem Gewissen alle fünf Herzen verleihen kann.

Gespräche aus der Community

Bücher gemeinsam raussuchen, darüber bei Trank und Speis oder dies wenn das Wetter mitspielt bei einem Spaziergang oder einer Wanderung im Umkreis von Ludwigsburg, Heilbronn und Stuttgart austauschen.

Freue mich schon auf das erste Treffen im neuen Jahr 2020.

Gerne kann hierbei der SuB abgebaut werden.

Hier eine Auswahl an Büchern:-)

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