"Tusarisa" habe ich über die Abenteuergeschichte "Der Angula-Händler" zufällig entdeckt. Die Geschichte spielt hauptsächlich in Seoul, zum Teil auch in München Als jemand mit koreanischen Wurzeln bin ich besonders begeistert von der authentischen Darstellung der koreanischen Kultur und der lebendigen Atmosphäre Seouls, die dem Schauplatz eine besondere Tiefe verleiht.
Die Hauptfiguren Lora und Tae-Hyung erschaffen den faszinierend realistischen humanoiden Roboter Riccoseon. Mit seinem täuschend lebensechten Aussehen und seiner hochentwickelten künstlichen Intelligenz überschreitet Ricco sämtliche bisherigen Grenzen. Was als wegweisender wissenschaftlicher Durchbruch beginnt, entwickelt sich jedoch schnell zu einer unerwarteten Herausforderung. Ricco verliebt sich tief in Lora, und diese emotionale Verwicklung bringt das geordnete Leben der beiden Wissenschaftler durcheinander.
Die Handlung nimmt eine dramatische Wendung, als Ricco plötzlich verschwindet. Die Spur führt das Wissenschaftler-Paar nach München, wo sie mit den dunklen Geheimnissen des Tusarisa-Projekts konfrontiert werden. Dort werden sie in einen Strudel skrupelloser Machenschaften und Intrigen gezogen, der die Zukunft der KI-Technologie auf dem Spiel stehen lässt.
Das Buch stellt drängende Fragen: Kann eine Liebe, die als unmöglich erscheint, in der Welt der KI-Technologie überdauern? Gelingt es Lora und Tae-Hyung, Ricco zu finden, bevor es zu spät ist? Welche Zukunft hält die künstliche Intelligenz für die Menschheit bereit?
Die Autorin verwebt geschickt Elemente eines spannenden Technothrillers mit einer tiefgründigen Liebesgeschichte. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch, besonders die Entwicklung von Ricco als KI, die menschliche Emotionen erlebt, ist faszinierend dargestellt. Die Schauplätze in Seoul und München sind lebendig beschrieben und tragen zur dichten Atmosphäre bei. Für mich als Koreaner sind die kulturellen Nuancen und die Darstellung Seouls besonders eindrucksvoll und authentisch.
"Tusarisa" ist nicht nur ein packendes Leseerlebnis, sondern regt auch zum Nachdenken über die ethischen und emotionalen Implikationen von künstlicher Intelligenz an. Ein Muss für alle, die sich für die Schnittstellen von Technologie, Liebe und Menschlichkeit interessieren.