Bianca Philomena Rosner

Klappentext / Inhalt:

Nach dem Schlüpfen verheddert sich eine Meeresschildkröte in Plastik, doch das stört sie zunächst nicht weiter. Sie trifft auf Meeresbewohner, die entlang des Golfstroms auf Probleme hinweisen. Schließlich endet ihre Reise neben einem gestrandeten Wal und mit einem Gespräch, das noch einmal für überraschende Wendungen sorgt. Endlich ist das Abenteuer der kleinen Schildkröte und ihre Botschaft als Bilderbuch erhältlich und enthält zusätzliche Informationen für vor- und mitlesende Bezugspersonen. Auch diesmal spenden Autor*in und Illustratorin ihren Anteil am Verkauf der Bilderbücher der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd.

Cover:

Das Cover zeigt das Meer und die Gefahren, die es in sich birgt. Müll der dieses verschmutzt und eine Schildkröte, die darunter leidet. Die Illustration ist aussagekräftig und dennoch kindgerecht ansprechend. 

Meinung:

Die Geschichte war mir bereits bekannt. Hier wurde es als Bilderbuch auch für junge Leser umgesetzt. Die Geschichte selbst ist lehrreich und interessant aufgebaut. Eine Geschichte, die das Bewusstsein zur Natur und Umwelt erwecken soll und aus der Sicht einer Schildkröte betrachtet wird. 

Eine kleine bewegende und berührende Geschichte, die auf die Probleme im Meer und der Natur aufmerksam macht. Die Geschichte wird aus Sicht einer kleinen Schildkröte geschrieben und erzählt. Wie diese es bereits schon nach ihrem Schlupf nicht gerade leicht hat und das nicht nur aufgrund der natürlichen Bedingungen, sondern auch der Naturprobleme, die auf dieser Welt herrschen. Die Geschichte sensibilisiert, ohne dabei mit erhobenen Zeigefinger zu strafen oder zu mahnen. 

Der Text ist zwar streckenweise schon etwas länger und auch anspruchsvoll, besonders für jüngere Leser und Zuhörer, aber dennoch gut verständlich. Auch wenn es vielleicht hier und da einige Erklärungen und Erläuterungen von Erwachsenen bedarf. Dennoch ist diese Geschichte wissenswert und interessant auch für Jüngere, aber auch die Älteren können hier noch einiges Lernen und erfahren. Es zeigt die Umwelt- und Naturproblematik ganz realitätsnah auf und dies wird ungeschönt veranschaulicht. 

Auch die Illustrationen dazu sind ergreifend und bildlich gut umgesetzt. Die Illustrationen setzten die Thematik, besonders für Kinder gut um. Wobei Kinder und Erwachsene hier gemeinsam dieses Buch angehen und behandeln sollten. 

Ein tiefgreifendes Kinderbuch mit großflächigen Illustrationen und einer wichtigen Thematik, welche hier authentisch und gut umgesetzt wurde. 

Fazit:

Eine Geschichte, die das Bewusstsein zur Natur und Umwelt erwecken soll und aus der Sicht einer Schildkröte betrachtet wird.

Das Buch handelt von einer Schildkröte, die auf ihrem Weg entlang des Golfstroms verschiedene Meerestiere trifft. Diese weisen sie auf die gegebenen Missstände im Meer hin. Es wird eindrucksvoll erzählt, wie zerstört die Meere sind, schließlich aber auch ein Ausblick gegeben, wie schön unangetastete Orte sein können. Letztlich ermutigt das Buch dazu, sich für den Schutz der Meere einzusetzen.

„Unter Wasser scheint wesentlich mehr Tod als Leben zu herrschen. Kaum ein Meeresbewohner weit und breit, nur diese seelenlosen Teile in allen Farben, Formen und Größen.“

Toll finde ich, dass das Buch über eine Geschichte dieses so wichtige Thema der Verschmutzung und damit der Zerstörung der Meere anspricht. Mittels des Bilderbuches wird somit eine Möglichkeit geschaffen, darüber mit Kindern ins Gespräch zu kommen. Gut finde ich hierbei insbesondere, dass nichts beschönigt oder „weichgespült“ wird, sodass die Relevanz des Themas Kindern durchaus bewusst werden kann. Mich hat besonders der Stil der Bilder fasziniert, da diese auf mich sehr stimmig wirken und eine besondere Bildwelt aufweisen und sich dadurch stark von anderen Kinderbüchern abgrenzen. 

Mich persönlich hat es allerdings gestört, dass stets eine klare Trennung zwischen Text und Bild stattfindet und der Text durchweg durch seine Masse ein so starkes Gewicht auf der Seite einnimmt. Dementsprechend hätte ich mir die Lagerung von Text und Bild anders gewünscht. Auch der Text als solches hat meiner Meinung nach zu viele „Stolpersteine“ für ein kindliches Textverständnis. Ein weiterer Punkt ist das Einbinden vieler leerer Seiten am Anfang und Ende des Buches. Hier wäre meiner Ansicht nach mehr Potenzial für die Ausgestaltung paratextueller Elemente gewesen. 

Insgesamt kann ich das Buch allerdings allen weiterempfehlen, die den menschlichen Umgang mit der Natur (mit Kindern) reflektieren wollen und sich für stimmungsvolle, besondere Bilderbücher begeistern lassen. So eignet sich das Buch insbesondere für ein gemeinsames Lesen mit Kindern.

In dem Bilderbuch „Demos im Golfstrom“ geht es um eine Meeresschildkröte, die auf ihrem Weg begleitet wird. Dabei trifft sie auf verschiedene Meeresbewohner*innen, die auf unterschiedliche Probleme im Meer aufmerksam machen, wodurch auch die Meeresschildkröte ins Nachdenken kommt…

Vor allem die Bilder begeistern mich in ihrer Aussagekraft und Gestaltung sehr. Trotz ihrer Reduktion vermitteln die Bilder eindrucksvoll und prägnant in gedeckten Farben das Problem der Umweltverschmutzung. Der Müll, welcher im Meer schwimmt, wird dabei nicht deutlich hervorgehoben, sondern schwimmt unauffällig im Bild, was für mich diese Verschmutzung noch einmal auf eine andere Weise hervorhebt. Schade finde ich, dass Bilder und Text konsequent durch die Seiten getrennt sind und hier keine Verschränkung stattfindet, sondern beides fast isoliert voneinander steht. Die Textseiten sind zudem auch meiner Meinung nach fast schon überladen, da der Text im Block ohne Absätze auf einer weißen Seite steht, sodass es auch teilweise etwas schwer ist, den Text in seiner Gesamtheit zu erfassen. Es werden zudem auch einige Fachbegriffe verwendet, was ich an sich nicht schlecht finde, wobei ich mir aber noch eine Erklärung im Text oder auch in einer Art Glossar am Ende gewünscht hätte. Die Geschichte an sich finde ich aber gut, allerdings wirkt sie für mich an manchen Stellen etwas zusammenhangslos und oberflächlich, da ich manche Sachen auch nicht ganz nachvollziehen konnte. Trotzdem finde ich das Buch inhaltlich sehr wichtig und es bietet meiner Meinung nach eine Grundlage, um Gespräche über Umweltverschmutzung anzustoßen. 

Insgesamt ist das Buch eine sehr gute Idee, da ich die Thematik auch sehr relevant finde, hat für mich aber gerade auf der Textebene noch Verbesserungspotenzial.