Das Buch ist auf Anregung eines charismatischen deutschen Gründungsberaters aus dem Blog "Mama brennt!" entstanden, in dem sich die Autorin 2018-2021 Gedanken über die Themen gemacht hat, die sie als alleinstehende Mutter, die gerade aus dem Berufsleben gefallen war, beschäftigten. Dabei war sie nur mit denselben unmenschlichen Konventionen unzufrieden gewesen wie auch alle anderen alleinerziehenden Mütter, die mit Ende 40, Anfang 50 nicht mehr stark genug sind, sich den Regeln des Berufs- und Liebeslebens in Deutschland zu unterwerfen.
Nach und nach fand die Autorin heraus, dass sie ihre gegen sich selbst gerichteten Glaubenssätze aufgeben darf, dass sie sich nicht Erwartungen von Arbeitskollegen und Ehemann unterwerfen muss, denn in diesen Erwartungen kommt sie selbst einfach nicht vor - und zwar bewusst. Von hier aus war es nicht mehr weit, sich auch zur eigenen schweren Depression zu bekennen (und auch diese selbstbestimmt anzugehen), zum Gottvertrauen ein Leben lang über alle Religionen hinweg und schließlich eine Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen, die in diesem Buch noch nicht über eine Frequenzerhöhung hinausging, inzwischen im Wirken der Autorin aber immer konkreter wird.
Aber "Mama brennt!" ist kein philosophisches, nicht einmal ein theoretisches Buch, sondern die Autorin bleibt immer nah am eigenen Erleben und damit vermutlich auch dem der Leserin. Als sie sich zu den Wurzeln ihrer schweren Depression und schließlich ihres Burnouts vorarbeitete, fiel ihr nach und nach ihre lange verdrängte Kindheit in Teheran wieder ein. Oh Wunder - die hochgelobte Bankberaterin und Buchhalterin und vorbildlliche deutsche Ehefrau hatte ihre frühesten Prägungen gar nicht in Deutschland erfahren, sondern im Iran, und ihr Stiefvater war der Bildhauer des Schah gewesen (den sie übrigens als kleines Mädchen in angenehmer Erinnerung hat). Sie wollte dort niemals weg - ihre eigenen Eltern haben sie entführt. Ihre deutschen Großeltern konnten sich nicht auf ihre Kultur einstellen (auch wenn die Großmutter zur Ersatzmutter wurde); der Stiefvater wurde im deutschen Exil Säufer und Schläger, ihre Kindheit war von Angst beherrscht.
Seit ich das Buch kenne, betrachte ich Frauen zwischen 50 und 60 in meiner Umgebung mit anderen Augen, denn unerwartet viele von ihnen haben schreckliche Kindheiten oder eine tiefe Verbindung zu anderen Kulturen. Wir leben hierzulande auch in gutsituierten Kreisen nicht in einer heilen Welt überzeugter Systemgläubiger. Es wäre schön, wenn die Wahrheit hinter der Fassade der Leistungsgesellschaft öfter angesprochen würde.