Cover des Buches Dodgers (ISBN: 9783257070378)
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Rezension zu Dodgers von Bill Beverly

Durchwegs spannend, ein richtiger Pageturner.

von LarissaMaria vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein sehr schwungvolles Debüt, turbulent und mitreißend!

Rezension

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LarissaMariavor 6 Jahren

Der erste Roman von Bill Beverly nennt sich „Dodgers“ und kommt erstmal unter dem Deckmantel der „Road Trip Story“ daher.

Die Eckpunkte dafür sind gegeben: Vier Jugendlichen wird befohlen, mit einem Auto quer durch die Vereinigten Staaten zu fahren, von Kalifornien nach Wisconsin. So weit, so gut.
Die jungen Kerle die sich gemeinsam auf den Weg machen, haben allerdings bereits eine kriminelle Vergangenheit:
Von Kindesbeinen an arbeiteten sie für einen großen Drogenring in Los Angeles.
So bekommt die Reise gleich zu Beginn einen bitteren Beigeschmack – Ihnen wird nämlich aufgetragen, jemanden umzubringen.

Es erwartet die Leser also kein typisches „Road Movie“-Pendant in Schriftform, welches uns Land und Leute näherbringen soll, und nein, es entwickelt sich auch keine zarte Liebesgeschichte. Je tiefer man in die Story eintaucht, umso offensichtlicher wird:
Es ist irrsinnig schwer, dieses Buch zu kategorisieren!

Eine Auswahl an Genres, die mir in den Sinn gekommen sind:
  • Roman Noir/Teen-Noir
  • Krimi: Für einen Krimi im herkömmlichen Sinne bräuchte es aber einen „Gegenspieler“ von der Seite des Gesetzes, den gibt es hier nicht.
  • Coming Of Age-Roman: Aufgrund des Alters der Knaben, problematischen Familienhintergründen und ihren oft impulsiven Handlungen auch eine durchaus plausible Zuordnung.
  • unruhige Wanderschaft/On the Road: Um es nur in diese Schublade zu werfen, fehlt es den Protagonisten aber an der Lust zu reisen, sie wollen den Job möglichst schnell über die Bühne bringen und zurück in vertraute Gefilde, nach Los Angeles.
  • Drama: Generell kommt es zwischen den Mitfahrern zu Querelen jeglicher Art, nichts läuft wie geplant und am Ende ist wieder alles anders als man denkt.

Gedanken zum Stil:
Der Hauptcharakter East wird vom Autor sehr glaubwürdig dargestellt,
vor allem wenn man bedenkt, dass Beverly ein Weißer Anfang 50 aus der amerikanischen Mittelschicht ist,
seine Charaktere aber Schwarze, Teenies, die unter ganz anderen Bedingungen aufgewachsen sind als er selbst.
Er kann sich offenbar sehr gut in die Jugend und diesen Kulturkreis hineinversetzen.
Vor allem die scheinbare Abgebrühtheit, die eigentlich nur Verunsicherung bzw. teilweise Trauma versteckt,
bringt er im Handeln des Protagonisten perfekt rüber.

Ich kann aber nicht ganz nachvollziehen, warum einige Leser diese zugegebenermaßen oft abgestumpft wirkende Erzählweise als negativ empfunden haben.
Meines Erachtens wäre mehr Emotionalität vonseiten Easts eher unglaubwürdig gewesen.

Fazit:
Obwohl sich zum Ende hin nochmals die Ereignisse überschlagen, hat man immer das Gefühl, alles im Blick zu haben.
Ein sehr schwungvolles Debüt, turbulent und mitreißend!

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