Rezension zu "Der Kammerjäger" von Bill Fitzhugh
Bob Dillon, nicht verwechseln mit dem Sänger, ist studierter Biologe und Kammerjäger, der eines Tages seinem Chef die Giftpistole in die Nase rammt und kündigt. Er kann es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren wieviel Gift bei der Arbeit verwendet wird.
Bob träumt davon Schädlinge biologisch zu jagen und züchtet hierfür Killerwanzen.
Der Plan ist simpel. Schädlinge werden immer resistenter gegen Pestizide. Das Ende der Fahnenstange ist absehbar. Er dagegen kreuzt aggresive Insektenrassen um den ultimativen Kakerlakenkiller zu züchten.
Doch ohne festen Job kein Geld und daher zieht seine Frau samt erstmal zu ihrer Mutter.
Mittlerweile hat Bob in der Kneipe mit seinen Kumpels ein Flugblatt angefertigt, das ihn als "professionellen Schädlingsvernichter" anpreist.
Auf Umwegen kommt dieses Flugblatt in die Hände einer Killervermittlung, der CIA und der Mafia. Alle glauben, den Tod in Bobs Augen zu sehen, amüsieren sich köstlich über seine Tarnung und heuern ihn an.
Was folgt ist wie eine alte Slapstickkomödie mit Fatty Arbuckle: Alles kreist um ihn, geht zu Bruch und Bob bekommt kaum etwas davon mit. Er geht weiterhin seinen Experimenten mit Killerwanzen nach.
Das Buch ist sehr unterhaltsam geschrieben, wer will, lernt etwas über Insekten (und vergissst es gleich wieder), lacht und rauft sich die Haare.
Einziges Manko sind die manchmal doch etwas an den Haaren herangezogenen Vergleiche, etwa wenn Bobs Zorn mit einer "thermonuklearen Bombe kurz vor der Zündung" verglichen werden. Das ist mit zu sehr auf einen schnellen Lacher hin geschrieben. Aber ansonsten sehr zu empfehlen.