Birgid Böseler

Gitte Cordes gibt als Honorarkraft Rhetorikunterricht für arbeitslose Akademiker. Als der Kursleiter ermordet wird und klar ist, dass der Täter einer der Kursteilnehmer sein muss, beginnt sie, Nachforschungen anzustellen.

Das Buch wird als "Oldenburger Kriminalroman" vermarktet. Leider sind sowohl der Oldenburg-Bezug als auch die Krimihandlung eher mau. Ersterer wird überwiegend durch das wahllose Erwähnen von Oldenburger Straßennamen hergestellt. Die Handlung könnte durchaus spannend sein, zumal der Leser gleich direkt mit ins Geschehen genommen wird und es verschiedene Personen mit einem Motiv gibt. Doch Gitte als Erzählerin verliert sich leider immer wieder in Belanglosigkeiten, bei denen man sich fragt, wieso sie erwähnt werden. Die Auflösung des Falles wird dem Leser dann schon einige Seiten früher deutlich als Gitte.
Darüber hinaus fehlt es der Erzählung an Logik - während Gitte anfangs völlig nachvollziehbar viele Gedanken äußert, die man sicherlich hat, wenn man mit einem Mord konfrontiert wird, werden im weiteren Verlauf zwei Mordfälle erwähnt, mit denen sie zuvor schon einmal zu tun hatte. Weiter darauf eingegangen wird nicht, aber ihre Reaktion auf den hier behandelten Mord verliert dadurch an Glaubwürdigkeit.

Zu allem Überfluss hat auch der Lektor nicht gründlich gearbeitet - es wimmelt im Buch von Rechtschreibfehlern und fehlenden oder doppelten Worten.

So schön die Idee eines Regionalkrimis für Oldenburg auch ist - diesen hätte es nicht gebraucht!