Cover des Buches Friesensturm (ISBN: 9783426510223)
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Rezension zu Friesensturm von Birgit Böckli

Ein gutes Debüt mit Luft nach oben

von MiGu vor 6 Jahren

Rezension

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MiGuvor 6 Jahren
Kurze Inhaltsangabe
Spiekeroog ist in Aufruhr denn ein Mörder treibt sich auf der Insel rum. Ausgeschlossen, dass es sich um einen der Einheimischen handelt. Diese Haltung macht das Ermitteln für Thomas Berg und Freda Althus nicht leichter.
Als wäre es nicht schon kompliziert genug, zieht auch noch ein Sturm auf …

Meinung
Die Autorin Birgit Böckli beschreibt in ihrem Krimidebüt die bis dahin friedliche Insel Spiekeroog als Tatort.
Mit einer guten friesischen Atmosphäre, einem kleinen Polizeirevier und verschlossenen Insulanern, konstruiert sie Stück für Stück einen Kriminalfall, bei dem sie zwar die eine oder andere regionale Lokalität erwähnt, sich aber viel mehr auf den Mordfall und ihre Charaktere konzentriert.
Diese sind ziemlich gut ausgearbeitet und besitzen ganz schön Ecken und Kanten.
Scheinbar haben alle Personen irgendeine Macke, was sie für mich viel authentischer erscheinen ließ.

Doch vor allem der der Erzählstrang von Thomas Berg, gefiel mir gut, da dieser dieses Debüt noch interessanter macht.
Denn Kommissar Berg hat sich nicht ohne Grund auf Spiekeroog versetzen lassen, wie dem Leser gleich zu Beginn des Romans klar werden wird.
Er ist verbissen, launisch und in sich gekehrt und muss erst einmal lernen die Bewohner, vor allem seine Kollegen/Kolleginnen zu verstehen.
Natürlich wird hier auf das Privatleben von Thomas Berg eingegangen aber die Autorin verliert sich nicht zu sehr in Nebensächlichkeiten.

Leider gab es aber auch eine Person beziehungsweise einen Kollegen (Theo Herrlich) von Thomas Berg, der mir persönlich etwas zu blass erschien und zu weit in den Hintergrund rückte.
Er wurde quasi nicht nur von den Kollegen übergangen, sondern meiner Meinung nach von der Autorin ebenfalls.
Sein Ausgang war mir am Ende etwas zu schnell abgehandelt, was ich etwas schade fand.
Durchweg hochspannend ist dieser Krimi übrigens auch nicht dafür kommt die Autorin aber mit wenigen überraschenden Wendungen aus.

Etwas schade war auch, dass mir ein wenig die Atmosphäre bezüglich des Sturms gefehlt hat, doch die Autorin konzentriert sich tatsächlich auf die Morde und deren Personen.
So plätschert die Handlung teilweise etwas dahin, was mir persönlich aber nicht so viel ausmachte, da zumindest das letzte Drittel einen spannenden Showdown bieten konnte und der Schluss tatsächlich noch mal die Spannung steigerte.

Fazit
„Friesensturm“ ist ein recht ruhiger aber atmosphärischer Auftakt, der mich gut unterhalten konnte.
Bei regionalen Krimis und besonders Krimidebüts erwarte ich nicht hochspannende Fälle, sondern viel mehr einen guten atmosphärischen Hintergrund.
Der wurde meines Erachtens soweit gegeben, auch wenn noch viel Luft nach oben ist, sodass ich auch den zweiten Fall „Flammenküste“ früher oder später lesen möchte.

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