Birgit Bestvater

Ein ganz nettes Buch, das meiner 10-jährigen Tochter gut gefallen hat. Betula ist ein sehr liebevolles, kluges Mädchen, welches von ihrer Großtante die Geschichte eines Familienfluches erzählt bekommt. Nach und nach kommt sie dem Geheimnis des Familienfluches auf die Spur...

Das einzige Manko dieses Buches besteht meiner Meinung nach darin, dass die Personen rund um Betula nicht allzu sympathisch wirken. Meine Tochter hat sich darüber jedoch keine Gedanken gemacht, sodass die Zielgruppe dieses Buch durchaus lesenswert findet. Ich vergebe vier Sterne!

Betula Krummnagel ist zehn Jahre alt und verbringt die Ferien auf dem Schreinerhof ihres Großvaters. Dieser heißt zwar „Tischlerei Fröhlicher Sarg“, doch stellt ihr Opa in Wahrheit keine Särge, sondern Holzmöbel her. Als sie mehrere rätselhafte Postkarten von einer ihr unbekannten Person entdeckt, die vom Großvater Einlass in das gemeinsame Haus verlangt, kommt sie einer ihr bislang unbekannten Großtante Martha auf die Spur, die im selben Ort im Altersheim lebt und wortwörtlich den Schlüssel zu einem ungelösten Familiengeheimnis in der Hand hält. Dabei spielen auch die dauerhäkelnde Nachbarin Frau Zwirnfitz sowie ein mysteriöser Herr von Gras eine Rolle, der die Familie Krummnagel vor mehreren Jahrzehnten mit einem Fluch belegt hat.

Während Betula nach und nach hinter die Einzelheiten dieses Fluchs kommt, begegnet sie nicht nur einem leicht verschrobenen Hobbyastronomen im Altersheim, sondern auch allerlei sprechenden Holzwürmern, die in einem Sekretär in der Werkstatt des Großvaters leben. Eine besondere Rolle spielt außerdem ein sprechender Hausbockkäufer, auf dessen Ankunft Betula und Martha bald ungeduldig warten, um den Fluch zu brechen.  

Nachdem man im ersten Kapitel gleich mittenmang in die Geschichte hineingeworfen wird, entwickelt sich diese zwar manchmal etwas verworren, aber immer spannend über die gesamten 25 Kapitel weiter. Die Charaktere sind dabei zwar nicht alle umwerfend freundlich, aber immer interessant und mitunter recht skurril und haben lustige sprechende Namen. Betula macht sich aufgeweckt ans detektivische Handwerk und kommt dabei ganz ohne moderne Technik aus, da die Handlung in den 70er Jahren spielt. Die Dialoge sind locker-flockig und die Geschichte nimmt manch unvorhergesehe Wendung, bei der man auch einiges über Bäume, Schaltjahre und das Tischlerhandwerk lernt. Liebevoll gestaltet und phantasievoll geschrieben!

Betula Krummnagel verbringt die Ferien bei ihrem Großvater, dem Tischler Ferdinand Krummnagel, der unter anderem Fensterrahmen herstellt. 

Es kommt eine Postkarte ihrer Großtante Martha an, die Schwester ihres Großvaters. Sie lebt in einem alten Altenheim im selben Ort und Betula besucht sie heimlich, weil sie und Ferdinand seit 33 Jahren keinen Kontakt mehr hatten. Was Betula nicht ahnt, sie wird für eine Intrige eingespannt und nicht nur sie kann auf einmal die Holzwürmer sprechen hören. Was soll sie tun, um das zu stoppen?

Das Buch ist witzig, originell und sehr phantasievoll. Die Heldin Betula ist gewitzt und schlau. Es ist gut verständlich geschrieben und wirklich gut für Kinder geeignet, aber Erwachsene können sich auch amüsieren. Nur Mut, Kinderbücher sind nicht kindisch, behaltet einen jungen Geist. Vielleicht hört ihr bald auch die Käfer sprechen, wenn ihr ganz genau hinhört!