Cover des Buches Die verborgenen Inseln (ISBN: B00CLK9N8C)
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Rezension zu Die verborgenen Inseln von Birgit Blume

Unheimliche viele gute Ideen - die ihr Potenzial nicht ausschöpfen, schade!

von Huschdegutzel vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Unheimliche viele gute Ideen - die ihr Potenzial nicht ausschöpfen, schade!

Rezension

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Huschdegutzelvor 8 Jahren
Eine eigenwillige junge Frau, ein geheimnisvolles Buch, eine Reise in eine andere Welt. Als Jo in einer Sturmnacht in einer Höhle an der französischen Atlantikküste ein Buch findet, ahnt sie nicht, wie sehr dieser Fund ihr Leben verändern wird. Denn auf dem Buch liegt ein Geheimnis, das zum Tod führen kann. Nur ein Mann kann die Gefahr abwenden. Um ihn zu finden, reist Jo mit ihrem Bruder Motz, dessen Freund Luc und der Wahrsagerin Manù auf die Insel Thuroth. Dort wird sie in den Kampf der Bevölkerung gegen den Fürsten und dessen Magier verwickelt, die enger mit ihrem Schicksal verbunden sind, als ihr lieb ist.


So besagt es die Inhaltsangabe und da ich gut durchdachte Fantasy liebe, griff ich hier gern zu.


Und war anfangs auch wirklich hellauf begeistert!
Ein mit einem Fluch beladenes Buch, das diejenige, die diesen Fluch auf sich zog, mit ihren Bekannten zwingt, in eine andre Welt zu reisen - das fand ich toll.
Und auch die Welt in die ich mich begab, zog mich zu Beginn in ihren Bann.


Leider war es damit irgendwann vorbei.


Eine Wahrsagerin, die nur mal aus Spaß Zaubersprüche in einer fremden Sprache gelernt hat, kann diese nicht nur plötzlich korrekt aussprechen und erinnert sich nach Jahren noch daran - das ist nur eine der Unglaubwürdigkeiten, die ziemlich gehäuft auftreten.
Denn man spricht dort auch französisch ... warum wird zwar angedeutet, aber auch das ist zu wenig erklärt und wirkt total aufgesetzt.


Die Protagonisten hinterfragen nichts, wundern sich über nichts und treten in der fremden Welt so auf, als wäre sie ihnen schon lange bekannt und sie fühlen sich auch noch dazu berufen, sich hier als Retter und Helden aufzuspielen - obwohl es ihnen ( und dem Leser ) sehr deutlich an Hintergrundwissen fehlt.


Daneben sind viele gute Ideen wie Steinmagier und Rudelführer - die leider nicht genügend zur Geltung kommen, sondern wie Appetithäppchen ohne Belag dahin geworfen werden... frei nach dem Motto: das ist halt so.


Etliche Fäden verlaufen nebeneinander, die ich unglaublich gern zu einem Teppich verbunden hätte - nur gelang mir das nicht.


Diesem Buch hätten 200 Seiten mehr gut angestanden, in denen diese Fäden bunter, länger und besser verwoben hätten werden können. So wie gelesen ärgerte ich mich allerdings immer mehr, dass die Autorin, die über einen wirklich schönen Schreibstil verfügt, so wenig aus ihren Potenzial gemacht hat.


"Die verborgenen Inseln" blieben es für mich leider blass und wenig ansprechend.
Den zweiten Teil werde ich mir daher ersparen.


Keine Leseempfehlung für alle, die fremde Welten gern gut durchdacht und ausgefeilt mögen.
Für jene, die nicht zum Hinterfragen neigen aber durchaus geeignet.
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