Birgit Faschinger-Reitsam

 5 Sterne bei 13 Bewertungen
Autor*in von Das Leben schmecken, Mit Vergnügen und weiteren Büchern.
Autorenbild von Birgit Faschinger-Reitsam (©Birgit Faschinger-Reitsam Fotografin: Nora Bretting )

Lebenslauf

Birgit Faschinger-Reitsam, Jahrgang 1961, tanzte leidenschaftlich gerne Tango, bis sie durch Fußprobleme ausgebremst wurde. Statt den Tanz an den Nagel zu hängen, beschäftigte sie sich seitdem mit großem Engagement mit Füßen und zeigt Frauen, wie sie Bezug zu diesem wenig beachteten Körperteil finden. Sie bloggt als "Draufgängerin" und bringt Frauen wieder auf die Füße und Tänzerinnen wieder auf's Parkett.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Birgit Faschinger-Reitsam

Cover des Buches Das Leben schmecken (ISBN: 9783981923810)

Das Leben schmecken

 (7)
Erschienen am 28.11.2018
Cover des Buches Mit Vergnügen (ISBN: 9783981923834)

Mit Vergnügen

 (5)
Erschienen am 20.07.2020
Cover des Buches Wenn Tango Leiden schaf(f)t (ISBN: 9783734563034)

Wenn Tango Leiden schaf(f)t

 (1)
Erschienen am 16.10.2016
Cover des Buches Schuhrakel (ISBN: 9783981923803)

Schuhrakel

 (0)
Erschienen am 01.12.2017

Neue Rezensionen zu Birgit Faschinger-Reitsam

Cover des Buches Mit Vergnügen (ISBN: 9783981923834)
V

Rezension zu "Mit Vergnügen" von Birgit Faschinger-Reitsam

Mit Vergnügen weiblich
Vera-Seidlvor 2 Jahren

"Waren es nicht ohnehin immer die gleichen Themen, die Frauen bewegen? Gesundheit, Selbstzweifel, Beziehungsfragen, Geld und Beruf und über allen die Sinnfrage: Wer bin ich eigentlich?", schreibt Birgit Faschinger-Reitsam in ihrem Buch "Mit Vergnügen".

In einem Informationsblatt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit dem Titel "Zellen außer Kontrolle" habe ich gelesen, dass Wissenschaftler davon ausgehen, dass es bis zu 20.000 Mutationen täglich auf unserer DNA gibt. Auch wenn ein großer Teil davon wieder rückgängig gemacht wird, zeigt das nicht nur, was Evolution ist, sondern weist auch auf die Individualität jedes einzelnen Menschen hin.

Trotz meiner 60 Jahre bin ich kerngesund, erfreue mich an meinem Selbstbewusstsein, komme gut ohne Beziehungsfragen aus, habe keine Geldsorgen und liebe die Kreativität meines Berufes. Auf die Frage, wer ich bin, habe ich eine klare Antwort: Seele.
Als Seele vereine ich beide Geschlechter, vereine die Welt in mir.

Ein Knoten in der Brust, eine Kündigung und der Betrug ihres Mannes verhelfen Nina, der Protagonistin, zu einem neuen Körpergefühl, das mit einer Abkehr von der Kausalität verbunden ist und ein Zielbewusstsein eröffnet.
Zehn Minuten gibt ihr ihre Freundin Beate am Anfang des Buches, um wie der biblische Hiob zu jammern. Aus der Frage, warum das Leid, wird, "was willst du stattdessen?", oder, "was macht mich glücklich?"

Nina möchte sich nicht mehr anpassen, um Liebe zu erfahren, sondern Selbstliebe lernen. Neben Beate ist ihr die Weltenbummlerin und Boutiqueinhaberin Elvira eine Helferin auf ihrem neuen Weg.
Elvira schmiss in ihrer Jugend ihr Jurastudium, wurde Tänzerin, Stripperin und verbrachte einige Zeit in einem asiatischen Kloster.

"Scham macht uns zu Opfern", belehrt Elvira ihre neue Bekanntschaft. Sie fährt fort: "Wenn wir uns von der Scham regieren lassen, geben wir die Macht über unser Leben ab ... Ich habe einen Göttinnenkörper gewonnen."

"Achtest du auf deine Figur?", fragt Nina Elvira. Diese antwortet: "Das hier sind meine 'Maniglie dàmore' - unentbehrlich beim Liebemachen." Wenn mich jemand fragen würde, wäre meine Antwort: "Ja, ich achte darauf, nicht noch dünner zu werden." So viel zur Individualität.

Häufig streicheln sich die Frauen im Buch über den Busen, um ihr weibliches Körpergefühl zum Ausdruck zu bringen. Wieder einmal dachte ich in diesem Zusammenhang, dass der BH wohl eine Erfindung des Mannes sein muss und dass ich im Fall, dass ich mich an einem heißen Sommertag mit freiem Oberkörper in der Öffentlichkeit zeigen würde, als Exhibitionistin angezeigt werden würde.

Ich stimme der Autorin zu, unseren weiblichen Körper nehmen wir meist viel zu wenig an, sondern lassen uns von gesellschaftlichen Schönheitsidealen manipulieren. Zu dick, schiefe Zähne, einen Hallux valgus, Hängebrüste, Cellulite, graue Haare; diese Liste könnte ich endlos weiterführen.

Noch weniger aber nehmen wir die männlichen Anteile in uns wahr, sondern projizieren unseren Animus in die Außenwelt.
Faschinger-Reitsams Frauen tanzen alle mögliche Tänze: Swing, Hula, Butho, Bauchtanz, aber keine erlernt einen Kampfsport. Der Schutz der Frau wird der männlichen Präsenz überlassen. Elvira und Nina trinken Tee, während die Feuerwehrmänner das Wasser aus dem überschwämmten Laden pumpen. Der freundliche Hausmeister entsorgt das feuchte Mobiliar aus dem Geschäft.
Ein zweiter Teil des Buches mit dem Titel "Mit Vergnügen männlich" würde mir gut gefallen.
Obwohl mir Vergnügen nicht genügen würde, nur mit Liebe hätte ich Frieden und Glückseligkeit.

Mit der Integration unseres Animus hätte auch Gertrud keinen Zutritt mehr zu unserer Wohnung, sondern wäre ihren Schranken verwiesen. Gertrud ist die Personifikation der Ohnmacht in Faschinger-Reitsams Buch.

Sowohl als Innenarchitektin als auch als Immobilienmaklerin beachtet Nina die Regeln von Feng Shui, heißt es im Buch. Dabei aber wird die Autorin nie konkret. Zum Baden zündet
sich Nina Kerzen an, obwohl sich Feuer und Wasser gar nicht miteinander vertragen.

Auch fiel mir auf, dass sich keine der Frauen mit einem Werkstoff verbindet. Elvira näht die Kleider, die sie verkauft, nicht selbst. Auch auf die Idee, eines, der durch das Wasser beschädigten Möbelstücke zu restaurieren, kommt sie nicht, sondern wirft weg, wie das in unserer Wegwerfgesellschaft üblich ist. Beate schleift ihr Jadeei nicht selbst und Nina erwirbt die Stoffe für ihre erste Kundin in Tunis, statt sie selbst zu weben.
Das Shampoo aus dem Discounter entsorgt Nina und benutzt nun jenes, welches sie von einer Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Eine meiner Freundinnen wäscht sich die Haare mit Roggenmehl. Das enthält sicher keine Silikone.

Obst und Gemüse wird unachtsam im Mixer zu Smoothies zermatscht. Selbstliebe geht nur über Nächstenliebe, meine ich. Die Lehre der Kabbala besagt: "Der höchste Stein der Mauer fällt am weitesten weg von der Mauer." Demut hilft, um von seinem hohen Ross herunterzukommen. Auch Arbeit. "Liebe ist die tätige Sorge für das Leben und das Wachstum dessen, was wir lieben", schrieb Erich Fromm in seinem Buch "Die Kunst des Liebens".

Sabine Paul dagegen hat sich hervorragend mit Tinte und Papier verbunden. "Wohltuend empfand ich auch die sinnlich-verspielten Illustrationen. Sabine Paul schaffte es mit einem Pinselstrich, dass mir warm ums Herz wurde", schreibt Anandi Iris Mittnacht im Nachwort. Ihre Libellen am Ende des Buches gefielen mir besonders. Die filigranen Wesen helfen bei der Selbstverwirklichung, fördern die Innenschau und stärken beim Wandlungsprozess.

Einiges wusste ich schon über Birgit Faschinger-Reitsam. Nicht aber, dass sie sich für das Schmieden und Holzbildhauerei interessiert. Hier wäre der Ansatz für die Integration des Animus.

Ich danke Birgit Faschinger-Reitsam und Sabine Paul herzlich für ihre Denkanregungen.

 Vera Seidl 

 

Cover des Buches Wenn Tango Leiden schaf(f)t (ISBN: 9783734563034)
V

Rezension zu "Wenn Tango Leiden schaf(f)t" von Birgit Faschinger-Reitsam

Tango in der Badewanne
Vera-Seidlvor 2 Jahren

Im Dezember 2019 hatte ich einen Leistenbruch, Ende Januar 2020 blieb ich mit dem kleinen Zeh des rechten Fußes an einem Dachbalken in meiner Wohnung hängen und im Februar mit zwei Zehen des linken Fußes am selben Balken. Das waren drei Brüche in drei aufeinanderfolgenden Monaten.
Scheinbar war meiner Seele mein Körper zu klein geworden. Deshalb brach sie aus.

Als Folge war mir nicht nur der Tango verwehrt, sondern ich war viele Wochen zur Probequarantäne in meiner Wohnung eingesperrt, was mir die Gelegenheit gab, viel über meine Füße und meinen Körper nachzudenken.

Ich danke Birgit Faschinger-Reitsam sehr, dass sie mich bei meinen Gedankengängen mit ihrem Buch "Wenn Tango Leiden schaf(f)t" begleitet und mich angeregt hatte, über ihre Empfehlungen hinauszugehen.
Besonders haben mir ihre Zitate zwischen den Kapiteln gefallen, von denen ich hier nur eines von Friedrich Nietzsche wiedergeben möchte: "Man muss das Leben tanzen."
Hilfreich fand ich die Wiederholungen, weil sich das Gesagte dadurch mehr einprägte. Das Buch ist hervorragend gegliedert. Oft sind die Gliederungspunkte durch einen Schuh ersetzt, was mich häufig zum Schmunzeln brachte. Durch die Interviews mit anderen körperbewussten Frauen erhält man Einblicke in verschiedene Sichtweisen.

Schon vor meinen Brüchen, wusste ich, dass Gott mich eher wie den biblischen Samson an den Haaren hält und dass es nicht gut um meine Wurzeln bestellt ist.
Wenn ich jetzt Tango in der Badewanne oder der Hängmatte tanze, ohne mich zu bewegen aber mit dem Blick auf meine Füße, frage ich mich, warum habe ich dieses kostbare Gut nicht schon früher entdeckt. Inzwischen erlerne ich das Führen, weil ich keine Lust mehr habe, immer nur rückwärts zu laufen.

Vera Seidl

Cover des Buches Mit Vergnügen (ISBN: 9783981923834)
D

Rezension zu "Mit Vergnügen" von Birgit Faschinger-Reitsam

Mit Inspirationen zum Selbst-Coaching
dieannevor 3 Jahren

In der Geschichte geht es um Nina, die die Karriereleiter als Immobilienmaklerin steil nach oben geklettert ist und dann unsanft landet, nachdem eine große Auftraggeberin kündigte. Außerdem ein Knoten in der Brust und eine eingeschlafene Ehe bringen Nina auf einen neuen Pfad für ihr Leben.
Dabei wird sie "gecoacht" durch ihre Freundin Beate und die Zufallsbekanntschaft Elvira. Nina fängt an, darüber nachzudenken "Was könnte besser sein?" und lässt es zu, dass positive Veränderungen in ihrem Leben geschehen. Das Buch liest sich wirklich "mit Vergnügen" und gibt einem selbst einige Inspirationen. Nicht unerwähnt bleiben sollen die reizvollen Illustrationen von Sabine Paul.

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Zusätzliche Informationen

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