*Ideen, Gelder, Waren und Menschen bewegen sich um den Globus...schwer zu sagen, was davon sinnvoll ist und was nicht.*
Die Idee zu einem Buch über die Globalisierung schwebt dem Autor schon länger vor. Doch wer soll zum Hauptprotagonisten seines Buches werden? Als er in einem Video einen afrikanischen Flüchtling auf den Kanarischen Inseln landen sieht, der genau so eine rote Fleeceweste trägt wie die, die er in die Altkleidersammlung gesteckt hat, ist die Sache klar. Die Fleeceweste wird zum Symbol für die Globalisierung und so kommt es zu einer Geschichte über die Erdölgewinnung, Tanklaster, die Textilindustrie in Bangladesch, große Containerschiffe, Billigläden in Deutschland, Altkleidersammlungen und den großen Wunsch vieler junger Flüchtlinge, in Europa das Paradies zu finden.
Das Buch ist eine Geschichte über die Globalisierung. Als solche ist es halbfiktinal aufgebaut. Ausgehend von realen Ereignissen (die Weste in der Altkleidersammlung, das Video über die Flüchtlinge) baut der Autor um seine Rechercheergebnisse kleine Geschichten auf. So wird nicht sachlich über die einzelnen Etappen berichtet, sondern durch erdachte (aber an seine Informationen angelehnte) Personen erzählt.
So kommt der Kapitän eines Frachters ebenso zu Wort, wie ein einfacher Tuck-Tuck-Fahrer, eine Näherin in Bangladesch ebenso, wie Warenhausmitarbeiter in Deutschland, eine afrikanische Verkäuferin genauso, wie viele andere auch. Die Sachinformationen werden in ihre Geschichten eingewoben und können zusätzlich in vielen zugefügten, eigens gekennzeichneten Artikeln gelesen werden.
Die Geschichten über die Globalisierung bringen viele Einflüsse zur Sprache. Nicht alles daran wird negativ gesehen, aber Probleme wie der Umgang mit nicht erneuerbaren Energien, Plastik- und Umweltverschmutzung und besonders auch die zunehmende Kluft zwischen Armen und Reichen werden angesprochen.
Fazit: Dadurch, dass hier die vorgestellten Personen aus ihrem Leben erzählen wirken die Themen dramatischer und unmittelbarer. Ein Buch, bei dem man sich die Frage stellen muss, wie wichtig einem selbst billige Produkte sind und wer dafür draufzahlen muss.