Ich habe bereits einige Bücher des Autor:innenduos Nicci French gelesen und die meisten haben mir deutlich besser gefallen als dieses. Leider geht die Handlung die meiste Zeit recht schleppend voran, hier hätte an einigen Stellen deutlich gekürzt werden können, um die Story spannender und dynamischer zu gestalten.
Eine Psychotherapeutin wird plötzlich zur Ermittlerin: Eigentlich klang der Klappentext nach einem spannenden Plot (auch wenn hier schon viel zu viel vorweggenommen wird, sodass man sich die ersten 100 Seiten fast sparen könnte). Einige Handlungen der Protagonistin Frieda waren für mich aber entweder nicht nachvollziehbar oder so haarsträubend unprofessionell und/oder grenzüberschreitend, dass ich die Entwicklung der Ereignisse nicht ganz Ernst nehmen konnte. Auch erscheint es mir unrealistisch, dass ein Hauptkommissar eine Therapeutin sofort derart stark in die Ermittlungen involviert, nur weil sie eine interessante Beobachtung gemacht hat.
Dazu kam auch viel zu viel Nebenhandlung vor. Natürlich möchte man auch ein wenig Privates über die Protagonist:innen erfahren, aber hier liefen die meisten Kontakte irgendwie ins Leere und ich war oft bei der Erwähnung von Namen irritiert, wer das jetzt nochmal war. Den entscheidenden Hinweis am Ende gibt auch eine Protagonistin, die ich bis dahin wieder vollkommen vergessen hatte, weil sie nur ganz kurz vorher vorkam.
Dafür, dass die Handlung sich öfter mal zog, war das Ende dann aber irgendwie sehr abrupt und es blieben leider zu viele Aspekte ungeklärt (vielleicht wird darauf nochmal in den Folgebänden eingegangen?). Ich hätte gerne einen irgendwie ausführlicheren Abschluss gehabt (vor allem bzgl. Rose und Joanna sowie Carrie).