Rezension zu "Mara und Timo mögen Tiere" von Birgit Sommer
Das Heft im praktischen DIN-A 5-Format aus dem CES-Verlag Heidelberg beinhaltet zehn Geschichten für Leseanfänger, die von Birgit Sommer verfasst und von Tanja Jacobs illustriert wurden.
Zielgruppe: Kinder, die bereits lesen können, aber den Leselernprozess noch nicht abgeschlossen haben, aber auch Kinder mit Leseschwäche.
Welche Lauteinheiten werden geübt?
Vokalverbindungen ei, eu, au, Konsonantenverbindungen (ch, sch, ck, st/sp), Dehnungen (ah, eh, ie, ieh, oh, uh), Umlaute (ä,ö,ü,äu)
In jeder Geschichte liegt der Schwerpunkt auf bestimmten Lauteinheiten. Innerhalb des Textes sind diese unterstrichen. Am Ende jeder Geschichte folgt ein kleines Leserätsel.
Als Grundschullehrerin arbeite ich an einer Krankenhausschule, in der häufig auch Kinder mit Leseschwäche unterrichtet werden. Ich finde es nicht immer leicht, hierfür geeignetes Material zur Differenzierung oder für die Freiarbeit zu finden. Im Heft „Mara und Timo mögen Tiere“ habe ich einen schönen Fundus an ansprechenden Geschichten entdeckt, mit denen ich leseschwachen Kindern motivierenden Stoff bieten kann. Was mir jedoch auch sehr zusagt: Auch ältere Kinder (Kl. 3 – 4) fühlen sich durch die kurzweiligen Texte angesprochen. Die Geschichten können außerdem auch als ideale Ergänzung zum Rechtschreiben-Üben eingesetzt werden, vor allem, wenn man schwierige Lautverbindungen gesondert üben will. Jede Geschichte ist in überschaubare Absätze eingeteilt, so dass sie sich auch zur Verwendung als Laufdiktat etc. eignet.
Die Geschichten gefallen mir persönlich sehr gut, da sie Inhalte thematisieren, die über das Übliche (das man sonst in Lesebüchern findet) hinausgehen: Es geht beispielsweise um den Besuch beim Falkner, um eine Tierpatenschaft, eine Hundeprüfung und ähnliches. Dadurch werden die Kinder nicht nur im Hinblick auf die Rechtschreibung bzw. das Lesenlernen gefordert und gefördert, sondern erhalten auch interessante Einblicke in die Lebenswirklichkeit.
Sprachlich sind die Geschichten abwechslungsreich gestaltet und sorgen für die Erweiterung des Wortschatzes (Wörter wie „Trommelwirbel“, „Federvieh“ oder Formulierungen wie „Kaffee brühen“, um einige Beispiele zu nennen).
Die Leserätsel sind abwechslungsreich und kurz gehalten und überfordern die Kinder meines Erachtens nicht. Beispielsweise geht es um Reimwörter, die man im Text finden soll, oder Wörter, bei denen man die fehlenden Buchstaben ergänzen soll. Dadurch hat man gleich das Gefühl, etwas „geschafft“ zu haben, was wiederum für den Lernerfolg positiv ist.
Die Bilder sind schön und liebevoll gestaltet. Einziges kleines „Manko“ in der Aufmachung: Es fehlen die Seitenzahlen. Insgesamt sind es zwanzig Seiten mit Geschichten, jede Geschichte umfasst zwei Seiten inkl. Rätsel.
Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Ergänzungsmaterial für den Unterricht in der Grundschule, aber sicher auch zum Zuhause-Lesen-Üben ein motivierendes Heft.