Rezension zu "Jiri" von Birgitt Flögel
Rezension für Jiri – der Junge aus dem Pfahldorf von Birgitt Flögel
Es sollte ein ganz besonders wunderbarer Tag für Jiri werden: Der Tag seiner ersten Jagd. Doch dieser Tag wird der schrecklichste in seinem Leben und damit beginnt diese hervorragend recherchierte und durch und durch tiefgründige Geschichte von einem Jungen, der in einer Zeit lebt, von der wir heute nur schemenhafte Vorstellungen haben. Einer Zeit vor etwa 5.000 Jahren.
Ich habe dieses umfangreiche Werk über diese faszinierende Epoche Menschheitsgeschichte mit meinem achtjährigen Sohn gelesen. Wir haben uns dafür Zeit genommen, denn es ist wirklich ein Eintauchen in eine ferne, ferne Vergangenheit.
Birgitt Flögel hat mit ihrer Geschichte ein Werk geschaffen, das diese Vergangenheit aufleben lässt. Detailreich und spannend bis zur letzten Seite. Jiri ist zielsicher an die Spitze der besten Kinderbücher geklettert, die ich bisher kennenlernen durfte.
Die Lebensweise von der Jagd, beginnendem Ackerbau und Tierzucht, die Bauweise dieser frühen Menschen und ihre Nahrung. Ihre Kleidung und ihr Handwerk und die Errungenschaften, die es sie gelingen ließen, ein wirklich hartes und entbehrungsreiches Jahr wie dieses, von dem das Buch handelt, zu überstehen. Wie die Menschen damals sich ihre Welt und ihr Leben erklären und was die Erfahrungen solcher Lebensrealitäten für Prägungen mit sich bringen, konnte ich gemeinsam mit meinem Sohn durch dieses großartige Buch miterleben.
Ein wirklich empfehlenswertes und besonderes Buch für Kinder und Erwachsene, die es - wie ich -, wertvoll finden, in fremde Lebenswelten einzutauchen und die Paradigmen und Überzeugungen, denen wir heute teils unbewusst unterworfen sind oder werden, den Rücken zu kehren und uns davon frei zu machen, um dem Wesentlichen nachzuspüren.
Vielen Dank, liebe Birgitt Flögel, für dieses herausragende Kinderbuch!