Ein berührender Roman über Freundschaft, Verlust und das Erwachsenwerden in der ostdeutschen Nachwendezeit. Der junge Sascha und die rätselhafte Juri suchen Halt in einer brüchigen Welt. Poetisch, zart und atmosphärisch stark vermittelt das Buch Emotionen, Unsicherheiten und die Sehnsucht nach Verbindung.
Björn Stephan
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau
Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau
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Eine schöne und nostalgische Geschichte einer Jugend, verbracht in einer Plattenbausiedlung. Sascha erzählt verträumt und rührend, was alles passiert als er 13 war: sein bester Freund, den er nicht immer verstehen kann, seine Zuneigung zu Juri, die ein großes Faible zum Weltraum hat, und die Geschehnisse um Herr Reza, die Juri und ihn zuerst näher und am Ende auseinander bringen. Es ist ein großartiger Jugendroman, welcher sicherlich auch viele andere Altersklassen gefallen wird. Ich fand es wunderbar, wie die Geschichte erzählt wurde. Aus der Sicht der Jugend, unbeschwert und etwas naiv; jemand, der gerade erst versteht wie die Welt aufgebaut ist und funktioniert.
Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern aus der Sicht von Jugendlichen versucht das Buch weniger zu belehren, sondern stellt die Welt offen dar. Die kleinen Referenzen überall fand ich sehr passend gewählt und die Vergleiche fand ich großartig. Wie Herr Reza über die Gerechtigkeit sinniert. Oder wie Juri Sterne mit Menschen vergleicht. Oder wie einem bewusst wird, wie klein ein Mensch im Vergleich zum Universum ist und doch so vieles verändern kann.
Es war ein ganz toller Roman mit einem noch besseren Hauptcharakter.
Nur ein kleiner Kritikpunkt noch: Auch wenn ich die Art und Weise wie zwischen 2019 und der Vergangenheit erzählt wurde interessant fand, waren die Abschnitte von 2019 aus meiner Sicht auch etwas überflüssig, da in den Teilen von 2019 zu wenig passiert, sodass hier im Gegensatz zur Vergangenheit gefühlsmäßig nichts ausgelöst wurde.
** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **
'Cause it's a bittersweet symphony, that's life (The Verve)
Die Welt der Wörter ist für Sascha ein Territorium, in dem er sich Zuhause fühlt. Alleine der Klang, die Schreibweise oder die Betonung bieten so viel Möglichkeiten all das auszudrücken, was er empfindet. Denn mit den Wörtern gelingt, was in der Plattenbausiedlung nicht möglich ist - sie bringen Farbe in sein Leben und zeigen ihm, dass irgendwo da draussen das Leben tobt. als Juri in die Siedlung zieht, wird aus dem Einheitsgrau ein Kaleidoskop der Farben.....
Björn Stephan ist ein Wortpoet, ein Buchstabenjongleur, der mit einem unglaublichen Feingefühl einen (n)ostalgischen Roman verfasst, der vom Sitzen zwischen den Stühlen erzählt und die erste große Liebe nachfühlbar macht.
Dabei zeigt der Autor sowohl trostlose Einblicke in die Plattenbausiedlung als auch die gemischten Gefühle, die mit der Veränderung durch die Wiedervereinigung eingetreten sind. Wie soll sich auch ein/e Jugendliche/r damit zurecht findet, wenn das, was gestern noch gut und richtig war, plötzlich nicht mehr existiert und die westliche Denkweise Einzug hält.
Die Figuren entwickeln ein Eigenleben und führen die Leser:innnen durch Klein Krebslow, zeigen ihnen ihre Wohnsituation und vor allen Dingen die damit verbundenen Sorgen und Probleme. Frau Kletsche ist wie ein Tauchsieder, hat die Augen und Ohren überall und ihr entgeht nichts.
Björn Stephan nutzt die Gefühls- & Gedankenwelt der Jugendlichen, um die Erinnerungen der Lesenden anzuknipsen, damit sie sich besser in die Figuren einfühlen können. Das Rebellieren gegen die eingefahrenen Denkweisen und Vorschriften, die Neugier auf das, was Leben heißt und die ersten Erfahrungen mit der Liebe fasst er in melancholischen Worten zusammen. Es gelingt Stephan, das Grau aufzureißen, in dem er Juri die Möglichkeit gibt, ihre Sicht auf das Abenteuer Leben mit bunten Farben zu schildern und Sascha aus seiner Lethargie zu befreien.
Leise und trotzdem kraftvoll erzählt, zeichnet sich das Bild einer Jugend nach der Wende ab und bietet die Möglichkeit, die Menschen besser zu verstehen. Bittersüße Erinnerungen, ein Hauch von Wehmut und das Erkennen von verpassten Gelegenheiten machen dieses Buch zu einer ganz besonderen Lektüre.
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