Bob Woodward

 3,9 Sterne bei 55 Bewertungen
Autor*in von Bush at War, Furcht und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Bob Woodward, 1943 in Geneva, Illinois, geboren, ist Leitender Redakteur der Washington Post, für die er seit knapp 50 Jahren berichtet. Der Journalist wurde mit zwei Pulitzer-Preisen ausgezeichnet, 1973 zusammen mit Carl Bernstein für die Berichterstattung über die Watergate-Affäre, die zur Abdankung Richard Nixons führte, und 2003 als Chefreporter der Washington Post für die journalistische Arbeit über die Anschläge von 9/11.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Bob Woodward

Cover des Buches Furcht (ISBN: 9783498074081)

Furcht

(9)
Erschienen am 08.10.2018
Cover des Buches Bush at War (ISBN: 9783453874473)

Bush at War

(10)
Erschienen am 01.11.2003
Cover des Buches Wut (ISBN: 9783446269774)

Wut

(3)
Erschienen am 16.10.2020
Cover des Buches Der Informant (ISBN: 9783548368658)

Der Informant

(3)
Erschienen am 01.09.2006
Cover des Buches Obamas Kriege (ISBN: 9783421045089)

Obamas Kriege

(3)
Erschienen am 01.01.2011
Cover des Buches Krieg (ISBN: 9783446283336)

Krieg

(2)
Erschienen am 21.10.2024
Cover des Buches Gefahr (ISBN: 9783446273290)

Gefahr

(1)
Erschienen am 24.01.2022

Neue Rezensionen zu Bob Woodward

Cover des Buches Krieg (ISBN: 9783446283336)
RenaMs avatar

Rezension zu "Krieg" von Bob Woodward

RenaM
Bob Woodward – Krieg

Wer kennt seinen Namen nicht, Bob Woodward, der berühmte Investigativ-Journalist, der den Watergate-Skandal aufdeckte. Und der, selbst im inzwischen hohen Alter, immer noch Ohr und Auge ganz nah an der Weltpolitik, insbesondere an der amerikanischen Politik hat.

„Krieg“ ist der dritte Band in einer Reihe ähnlich gelagerter Bücher, die anderen Titel lauteten „Wut“ und „Furcht“. Dieser neue Band zeugt erneut von Woodwards guten Kontakten in beide Lager der amerikanischen Politik. Es deckt den Zeitraum von der Amtseinführung Joe Bidens bis zum Juli 2024 ab, blickt aber auch immer wieder zurück auf die Amtszeiten von Barack Obama und Donald Trump.

Was er berichtet, beruht auf  „hunderten Stunden Interviews mit Beteiligten und unmittelbaren Zeugen der Ereignisse“.   Er blickt weit hinter die Kulissen, erfährt was in Sitzungen, Gesprächen und Verabredungen gesprochen wurde.

Schwerpunkt des Buches sind der Ukrainekrieg und die Lage im Nahen Osten, jeweils während der Biden-Administration. Sofern es von Belang ist für das Verständnis der Abläufe, gibt es jeweils einen Rückblick auf entsprechende Situationen unter Obama oder Trump.

Ein solches Buch, das so detailliert und informativ ist, ist eine wertvolle Ergänzung zu den üblichen Medienberichten, die von außen, von weiter entfernt und nur in Kurzfassung die Dinge zeigen. So schildert Woodward auch mal, was in Gesprächen zwischen Biden und Netanjahu oder Biden und Putin gesagt wurde. Da wird dann auch schon mal kräftig geflucht…

Auf diese Weise sind es nicht die üblichen Analysen von sogenannten Experten, die man aus den Nachrichten kennt, sondern man bekommt tiefe Einblicke, auf welche Weise, mit welchen Überlegungen und unter Berücksichtigung welcher Kriterien in Bezug auf die eigene innere sowie auf die Auswirkungen auf die internationale Sicherheit  die Reaktionen der USA auf die aktuellen Krisen zustande kommen und wie diese unter den Beteiligten dann kommuniziert werden.

Auch die Rolle Trumps, der auch ohne Mandat Gespräche mit hochrangigen Politikern in den Krisengebieten führt, kommt immer wieder zur Sprache.

Dabei ist der Schreibstil Woodwards sehr anschaulich und spannend, nicht trocken oder zu sachlich. Immer wieder werden Gespräche in wörtlicher Rede zitiert, was die Lektüre auflockert, leicht und flüssig lesbar macht. Man spürt, hier schreibt ein exzellenter Journalist mit Gespür für die richtigen Worte. In diesem Zusammenhang sei auch die Übersetzung lobend erwähnt.

Ein sehr lesenswertes Buch für alle politisch Interessierten, die mehr wissen  wollen über die komplexen Strategien, die mit den Mitteln der Demokratie  zur Bewältigung der aktuellen Krisen eingesetzt werden.

Bob Woodward – Krieg
aus dem Englischen von Sylvia Becker u.a.
Hanser, Oktober 2024
 Gebundene Ausgabe,  464 Seiten, 25,00 €

Cover des Buches Wut (ISBN: 9783446269774)
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Rezension zu "Wut" von Bob Woodward

Igno
Nah wie selten

Das ist er also, der zweite Teil von Bob Woodwards Begleitung der Präsidentschaft Donald Trumps. Besonders, weil ein Unterschied zum ersten Teil Furcht, beruhte damals noch alles höchstens auf Informationen aus dem Umfeld des Präsidenten, so ließ sich Trump für dieses Buch nun auch selber interviewen. Wohl auch, um sein Bild ins rechte Licht zu rücken – was man wohl als übermotiviert und erwartungsgemäß gescheitert betrachten darf. Trotzdem wird der Einblick durch die O-Töne noch mal um einiges besser. Auch wenn die oft ziemlich weh tun. Körperlich.

Auch wenn sich Wut im Kern weitgehend um den Nordkorea-, den China-Konflikt und die Covid-19-Pandemie dreht, beginnt Woodward das Buch im November 2016, also zu Zeiten des President-Elect Donald Trump. Woodward zeichnet dabei insbesondere die Wege von James Mattis, Rex Tillerson und Dan Coats ins Schattenkabinett des künftigen US-Präsidenten nach. Was sie trieb, wie sie sich überzeugen ließen und welche persönlichen Konflikte dabei auftraten – denn solche gab es durchaus. Hier geht er dem Reportageformat entsprechend sehr neutral mit den einzelnen Beteiligten um. Das ist vom journalistischen Standpunkt her gut, trotzdem muss ich es kritisieren, weil insbesondere diejenigen, die von Trump selber überzeugt sind, dabei zu unkritisch wegkommen, während Woodward später mit diesem journalistischen Anspruch hadert. Dazu unten mehr.

Was mit Wut tatsächlich wieder gut gelingt, ist die Abbildung des organisatorischen Chaos‘ der Präsidentschaft. Die schließt sich nahtlos an Furcht an, wo sie im Fokus lag. Woodward fängt den verzweifelten Kampf insbesondere des DNI Dan Coats glaubhaft und ziemlich mitreißend ein, wenn er schlicht versucht, seinen Job nach seinen persönlichen Maßstäben zu machen, dabei aber ständig aus der Ecke behindert wird. Die persönliche Verzweiflung ist mit Händen greifbar.

Ende 2019, also kurz vor Beginn des letzten Jahres seiner Amtszeit beginnen dann die 17 Interviews mit Donald Trump selbst, die Woodward meist im Wortlaut wiedergibt. Zusammen mit dem Briefwechsel zwischen Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un bilden sie wohl den spannendsten Teil von Wut, weil sie persönlicher als alles andere an Trump heran führen. Besonders die Interviews zeugen von einer kolossalen Selbstüberschätzung bei weitgehender Unwissenheit und Beratungsresistenz des Präsidenten. Wie schwer dieser Teil der Recherche auch Woodward gefallen sein muss, zeigt sich im Verlauf der Interviews. Denn inhaltlich ändert sich mit der Zeit da einiges, besonders mit Fortschreiten der Covid-19-Pandemie und dem katastrophalen Krisenmanagement der US-Administration. Woodward verlässt den strikt journalistischen Pfad und beginnt – erst vorsichtig, später immer eindringlicher – seinen Zugang zu Trump nutzen zu wollen, um ihn zu einem ernsthafteren Umgang mit der Pandemie zu bewegen. Das kann ich angesichts des katastrophalen Verlaufs in den USA einerseits verstehen, andererseits komme ich hier aber wieder zurück zu meiner Kritik vom Anfang. Denn wenn Woodward den journalistischen Anspruch in einem für das Buch so zentralen Bereich schleifen lässt, könnte er auch die eingangs erwähnten Amtsträger kritischer beurteilen. Aus heiterem Himmel sind die meisten von denen nämlich wohl kaum im Sumpf der Administration gelandet. Ein Mike Pence beispielsweise ist auch ohne Trump keine unproblematische Figur. Da mutet es für mich schon merkwürdig an, wenn sein evangelikaler Hintergrund im Buch vor allem als geistiger Rückhalt im Sinne von »schlimme Zeiten, aber Gott hat mich ausgewählt, damit es nicht noch schlimmer wird« beschrieben wird.

Trotzdem, die Interviews sind das bemerkenswerteste, was das ganze Buch liefert. Und in einem dieser Interviews findet sich auch das vielleicht beste Mittel zur Charakterisierung Donald Trumps. Es geht dabei um die sog. Ukraine-Affäre, die auch ein juristisches Nachspiel hatte. Trump hatte Hilfsgelder an die Ukraine hinter geschlossenen Türen an die Bedingung geknüpft, dass die Ukraine Ermittlungen wegen Korruption gegen Hunter Biden forciert. Bob Woodward versucht im Interview nun, Trump zu erklären, warum es juristisch einen gewaltigen Unterschied macht, ob man den gemeinsamen Kampf gegen Korruption fördert oder Ermittlungen gegen Angehörige eines politischen Konkurrenten mit der Vorenthaltung von finanziellen Hilfen erpresst. Er gibt sich da wirklich Mühe und man kann seine Verzweiflung quasi zwischen den Zeilen lesen. Trump hingegen versteht diesen Unterschied beim besten Willen nicht und greift vehement die ach so unfairen Ermittlungen gegen ihn an – das ist der Teil, den man auch in den Medien, insbesondere auf Twitter, minutiös verfolgen konnte. Bemerkenswert ist dabei die Erkenntnis, dass der Horizont des scheidenden Präsidenten tatsächlich so beschränkt ist, wie es sein öffentliches Auftreten vermittelt, und eben nicht nur eine umfassende und ziemlich erfolgreiche Kommunikationsstrategie.

Abschließend sei gesagt, dass Wut nach Furcht wieder bemerkenswerte Einblicke liefert. Bob Woodward kommt aufgrund seiner langjährigen Reputation außergewöhnlich nah an die US-Präsidenten heran, da macht selbst Donald Trump keinen Unterschied. Damit und mit der akribischen Recherche bietet das Buch einen tiefen Einblick in Charakter und Funktionsweise auch dieser Präsidentschaft.

Cover des Buches Rage (ISBN: 9781982131739)
Lasse_S_s avatar

Rezension zu "Rage" von Bob Woodward

Lasse_S_
Die Rage des Psychopathen

Ungemein spannend, aber auch ziemlich gruselig zu lesen, was in dieser Regierung so alles abgeht. Ein Glück, dass es  im kommenden Januar fürs Erste vorbei ist. Soviel Inkompetenz in solch einer extrem wichtigen und einflussreichen Position kann man einfach nicht begreifen. Woodward hält sich angenehm zurück und lässt im Prinzip einfach den Präsidenten selbst erzählen. Aufschlussreich!

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