Rezension zu "Benoyu und der Wind" von Bodo Staudacher
„Inmitten der tiefblauen Weiten des Ozeans lag eine kleine wunderbare Insel. Weitab vom Festland und weitab von anderen Inseln. Als hätten die Götter sie einfach dort vergessen. Mitten im Blau. Nicht einmal Nachbarinseln oder vorgelagerte Felsen kündigten sie an.“ Das Eiland Thulao Palok, Schauplatz des vorliegenden Buches, ist reich gesegnet mit Früchten des Meeres und des Landes und es bietet seinen Bewohnern – den Städtern der auf dem Hochplateau gelegenen Stadt Symarya Dumar und den Fischern des Küstendörfchens Morbota – ein sicheres Zuhause, landschaftliche Schönheit, Gemeinschaft und alles, was der Mensch zum Leben braucht. Dies ist schon so, seit sich die Insulaner zurückerinnern können, und so wird von diesen zunächst gar nicht bemerkt, wie sich zunehmend eine Stimmung der Feindseligkeit zwischen den Stadtbewohnern und den Fischern einstellt und ihr idyllisches und friedliches Alltagsleben immer mehr bedroht. Aber liegt es wirklich nur an den alteingesessenen Menschen, dass sich ihr Zusammenleben so verändert hat – oder hat womöglich Benoyu, der seltsame fremde Junge, etwas damit zu tun, der eines Tages auf der Insel auftaucht, ohne erklären zu können, woher er eigentlich gekommen ist und wohin er gehört? Viele fürchten ihn, manche hassen ihn und einige wenige lieben ihn auch. Und eines ist sicher: Wie kein anderer auf der Insel schafft er es, die Gesellschaft der Insulaner zu spalten und diese gegen sich selbst und gegeneinander aufzubringen. Wird es den Inselbewohnern gelingen, den Frieden wieder herzustellen? Und welche Rolle spielt Benoyu dabei? Mit dem Buch „Benoyu und der Wind“ ist dem Autor Bodo Staudacher ein Werk von großer atmosphärischer Dichte gelungen – voll farbenprächtiger Bilder, die beim Leser vor dem geistigen Auge entstehen, und Charakteren, deren nur allzu menschliche Züge gekonnt eingefangen und wiedergegeben werden. Schon nach wenigen Sätzen wähnt man sich selber mitten im Geschehen, umgeben von Wellen, Palmen, Sumpfgebieten und den malerischen Gassen und Mauern der weißen Stadt hoch oben am Berg.
✎ 👉 Ein spannender Mystery-Abenteuer-Roman ab 12Jahre. Im Buch geht es um den Konflikt zweier Ortschaften auf einer abgelegenen Tropeninsel und um den geheimnisvollen Jungen Benoyu. Auf der ersten Doppelseite ist eine Karte von der Insel Thulao Palok. Der Autor beschreibt die Insel sehr schön bildhaft. Er verwendet sehr viele Erzählungs- und Beschreibungstexte und dafür wenig Dialoge. Für ein Jugendbuch verwendet der Autor sehr schwierige Namen. Der geheimnisvolle Junge hält bestimmten Menschen den Spiegel vor und zeigt die Fratze, die in ihnen ist. Die tiefsinnige Geschichte hat eine tolle Botschaft. Das Dunkle im Menschen. Ein Buch das zum nachdenken anregt.