Inhalt: In dem Buch Mr. Lamb von Bonnie Nadzam geht es um David Lamb und ein Mädchen namens Tommie. David Lamb hat gerade seinen Vater und seinen Job verloren und zudem ist er geschieden. Tommie ist ein unbeliebtes Mädchen und soll für ihre Schulfreundinnen bei David Lamb als Mutprobe Zigaretten besorgen. David schlägt Tommie vor sie zu kidnappen um zu sehen wie ihre Freundinnen darauf reagieren. Danach treffen die beiden sich danach zufällig wieder und David schlägt Tommie vor mit ihm für ein paar Tage zu verreisen, damit Tommie mal aus Chicago rauskommt. Sie soll ihrer Mutter davon nichts erzählen, denn sie wären schnell wieder zurück. Willigt Tommie in den Trip ein und welches Ziel verfolgt David? Meinung: Mir hat das Buch nicht so gut gefallen und die Figur von David Lamb war mir von Anfang an unsymphatisch. Tommie hat mir auch nicht wirklich gefallen, da sie sich nicht durchgesetzt hat und sich zu sehr von David beeinflussen hat lassen. Das Buch lies sich aber dennoch gut lesen. Fazit: Die mir die Story nicht so gut gefallen, da ich beide Protagonisten sehr unsympathisch fand. Außerdem ist nicht so viel in dem Buch passiert. Ich habe das Buch vor längerer Zeit geschenkt bekommen und nur gelesen, weil es gerade zu einer Jahres-Challenge, an der ist teilnehme, gepasst hat.
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Mr. Lamb
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Diese Buch wurde mir immer unangenehmer. Mr. Lamb ist ein ekliger, alter Sack. Mein Mitleid hält sich schwer in Grenzen - er kenne ja auch keine Grenzen. Er ist manipulativ, er denkt, er kann sich Menschen (junge Frauen, Mädchen!) kaufen, er ist abwertend, falsch, verlogen, infam, pädophil.
Die Hauptfiguren in Büchern müssen mir nicht sympathisch sein, im Gegenteil, ich lass mich gern von sperrigen Charakteren in den Bann ziehen, aber ich habe meine moralischen Grenzen.
***Achtung Spoiler*** Das Buch beginnt vielversprechend, da ist dieses bedauernswerte junge Mädchen, dass von seinen blöden Freundinnen gezwungen wird, den alten Mann an der Bushaltestelle anzusprechen. Mr. Lamb zerfließt im ersten Moment vor Mitleid mit der erbärmlichen, hässlichen kleinen Tommie. Man denkt, er will der Kleinen, die Zuhause nur wenig Aufmerksamkeit bekommt, etwas Gutes mitgeben.
Er wirkt wie der gütige Onkel, der gute Mentor, ein wohlwollender Förderer. Ist er aber nicht. Er ist eigennützig. Er will sich selber erheben, aufwerten, er will, dass Tommie ihm direkt nach dem Mund spricht und ihn anhimmelt und liebt. Dafür manipuliert er sie und schreckt auch nicht vor dubiosen Mitteln zurück. Und die Liebe wird auch immer körperlicher. Widerlich. Und so überflüssig, hat er doch angeblich eine knackige junge Geliebte, die die Volljährigkeit schon erreicht hat. Und ihn tatsächlich anhimmelt. Warum Tommie? Wozu?
Dann dieser komische Roadtrip, wo die junge Geliebte dann plötzlich auch auftaucht. Nervenkitzel? Ich glaube, ich hab die Geschichte nicht ganz verstanden. Mr. Lamb sucht den Kick? Mir wäre es lieber gewesen, er wäre der ehrbare Beschützer gewesen, den ich mir erhofft hatte - ich dachte, die unterschwelige pädophile Strömung würde in die Irre führen und die Geschichte sich ganz anders auflösen. Tja. ***Spoiler Ende***
Mich konnte das Buch nicht begeistern, auch wenn es nicht schlecht geschrieben ist, der Sprachstil ist gut. Leider hält die Story nicht, was sie verspricht, so meine Meinung ...
Rezension zu "Mr. Lamb" von Bonnie Nadzam
Bonnie Nadzam legt mit "Mr. Lamb" einen gewaltigen Debütroman vor, dessen Lektüre vor allem eines ist: intensiv. Die Geschichte zweier Außenseiter bricht mit moralischen Konventionen - ist es Freundschaft, was Mr. Lamb (Anfang 50) und Tommie (ein 11jähriges Mädchen) verbindet? Oder passiert da nicht vielmehr eine Art Missbrauch, schleichend und dezent zwar, eher psychisch als physisch, aber dennoch: Missbrauch? Die Autorin gibt keine Antwort darauf, der Leser schwankt zwischen Mitgefühl und Skepsis, zwischen Verstehen und Verwirrung. Dass Nadzam der Geschichte einen Konjunktiv-Rahmen gibt ("Sagen wir, alles hat irgendwo außerhalb von Chicago angefangen" / "Hier sollten wir wahrscheinlich innehalten, um uns auszumalen, wie es unterdessen in Illinois aussah"), macht das Ganze nicht einfacher. Und dennoch: Das Buch lohnt sich. Es polarisiert, sicher, einige werden es hassen (zumal David Lamb kein Sympathieträger ist), aber es regt zum Nachdenken an und hallt noch lange nach - und ist es nicht das, was wir von einem guten Buch heutzutage erwarten sollten?
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