Dieses Buch hat mich total geflasht!
Total beeindruckt und wirklich berührt.
Der Charakter, und somit auch die Sprache, wirken rau, grob und hart. Doch er nimmt seine Umwelt sehr genau war. Und hinter den oft abschätzig klingenden Beobachtungen steckt eine Sensibilität, die im Verlauf der Geschichte immer öfter durchscheint. Genauso wie klar wird, dass hinter vermeintlicher Abgestumpftheit doch auch Schmerz und Einsamkeit liegen. Kein Selbstmitleid. Im Gegenteil - Verwunderung, als er merkt, dass etwas ihn aus dem Tritt gebracht hat.
Und das war eine Begegnung, die für ihn perfekt war. Etwas, das er schon immer gesucht zu haben scheint. Und so hinterfragt der Protagonist sich plötzlich selbst. Denkt nach und versucht, dem Ganzen auf den Grund zu gehen. Doch nicht nur dieser Begegnung - auch dem, was diese mit ihm gemacht hat. Was andere Begegnungen mit ihm gemacht haben. Wer er ist, was er will - was in ihm steckt.
Am Ende findet er einen Abschluss für sich. Und auch nur darum ging es. Kein Happy End. Aber Hoffnung, dass es für ihn also durchaus noch mehr im Leben geben kann.
Dass neben Alltag, Eingefahrenheit, Härte und Brutalität, neben Trauer und Schmerz, neben Abgestumpftheit und Einsamkeit auch Mitgefühl, Sensibilität und Weichheit in ihm stecken. Und auch in anderen Kerlen. Dass es ok. ist.
So hart das Buch auch auf den ersten Blick wirkt, so kunstvoll und poetisch, tragisch und berührend ist es. Wenn man durch vermeintlich Unwesentliches, Schilderungen und Gedanken, Lennart nahe kommt.
Bis man ergriffen ist am Ende. Geflasht. Beeindruckt.