Cover des Buches Mauszeiten (ISBN: 9783861962601)
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Rezension zu Mauszeiten von Boris Schneider

Mauszeiten

von KleinerVampir vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein berührendes und wunderschönes Tierfantasybuch für Jung und Alt mit lebendigen, sympathischen Charakteren.

Rezension

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KleinerVampirvor 10 Jahren
Buchinhalt:

Als Jungmaus Flitz sich mit Furchtsam anfreundet, einer alten Maus, die einst aus der Kolonie am Marienplatz ausgestoßen wurde, setzt er eine Kette an Ereignissen in Gang, die seine Welt und die seines Mäuseweibchens Stummel komplett auf den Kopf stellen. Denn auch Blacksix hat ein Auge auf Stummel geworfen und kann es nicht verwinden, abgewiesen worden zu sein. Auf ihrer Flucht geraten Flitz und seine Freunde in das Gebiet feindlicher Ratten, denen sie sich stellen müssen. Doch wer ist für den Tod so vieler Mäuse in den Münchener U-Bahn-Schächten verantwortlich? Und woher kommt Kasta, eine Maus, die von einer Welt an der Oberfläche erzählt? Für Flitz und seine Gefährten gibt es nur noch eine Zukunft – und die liegt nicht unter der Erde….

Persönlicher Eindruck:

Was für ein schönes und vielschichtiges Buch! „Mauszeiten“ ist nicht mein erstes Tierfantasybuch, doch selten habe ich eine Geschichte gelesen, die mit einem so ausgefeilten Plot, sympathischen Charakteren und spannenden Passagen gleich auf den ersten Seiten aufwartet.

Eine bildhafte Beschreibung einer Welt zwischen den Gleisen der Münchener U-Bahn zieht den Leser augenblicklich in seinen Bann und lässt ihn die Welt aus Mäusesicht erleben. Viele Dinge des Alltags bekommen so eine ganz andere Perspektive und aus einem scheinbar harmlosen Zusammenhang erwächst sich schon bald die größte Gefahr für die kleinen Protagonisten.

Während die anderen Mäuse seiner Kolonie in eingefahrenen Strukturen denken, gerät die Welt von Flitz in dem Moment aus den Fugen, als er sein Initiationsritual in einem Sonnenstrahl gebadet durchlebt. Für die anderen Mäuse ist er etwas Besonderes, da noch keine andere Maus diesen „Segen“ erhalten hat. Das schlägt schnell um, als Flitz sich mit einem Außenseiter anfreundet und schließlich die Kolonie verlassen muß. Flitz wächst immer wieder über sich hinaus und macht im Laufe des Romans eine unglaubliche Entwicklung durch.

Werte wie Zusammenhalt und Aufopferung für andere sind dabei genauso ein Thema wie Revierkämpfe, Hass und Verrat.

Besonders gut gefallen hat mir die Passage mit der Universität. Hierbei bringt der Satz „Mäuse sind auch nur Menschen“ die Sache so ziemlich auf den Punkt. Doch auch sonst bringt das Buch erstaunliche Parallelen zur menschlichen Gesellschaft auf den Tisch, wobei es nie aus den Augen verliert, dass sich die Geschichte in der Tierwelt abspielt und dabei auch durchaus das Gesetz des Stärkeren gilt.

Eine Szene dabei ist ziemlich heftig, wenn auch nicht übermäßig abschreckend für ein Jugendbuch. Traurige Momente und Momente der Freude wechseln sich genauso ab wie Spannung und verschiedene unerwartete Wendungen. Perspektivwechsel und parallele Handlungsstränge machen die Geschichte stets interessant, die Erzählweise ist leicht zu lesen und macht eindeutig Lust auf mehr.

„Mauszeiten“ ist eine absolute Leseempfehlung, die ich Seite für Seite genossen habe und die mich mehr als einmal tief berührt hat. Ein toller Geheimtipp!

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