Boris Steidle wurde 1965 als einziger Sohn einer Mutter mit Missbrauchshintergrund und eines Wehrmachtssoldaten mit traumatischer Ostfronterfahrung geboren. 1982 starb der Vater.
Nach dem Abitur entschloss er sich, eine Lehre als KFZ-Mechaniker zu machen. Rückblickend würde er diese Jahre als die unbeschwertesten und in positivem Sinne normalsten seines Lebens bezeichnen.
Weltreise mit Motorradunfall in Thailand. Eine riesige Dummheit. Der Kontrast zwischen Sonne, Palmen und dem Erwachen mit kahl rasiertem Schädel in einem thailändischen Krankenhaus hätte nicht abrupter sein können.
Zwei Monate später Beginn des Studiums des Maschinenbaus. Anschließend Promotion im Bereich der Modellierung von Verbrennungsvorgängen. Ingenieurtätigkeit bei einem Autohersteller in Rüsselsheim.
Nach sechs Jahren erkennt Boris, dass das vielleicht doch nicht seine Bestimmung ist. Mit einem goldenen Handschlag verabschiedet er sich nach Marokko. Dort wird er 10 Jahre bleiben. Eine wahrlich nicht einfache, aber sehr interessante Zeit, die seinen Blick auf das Leben verändert und geschärft hat. Aufgrund der schweren Depression der Mutter muss Boris das Land der Mauren verlassen. Es stehen allerdings wirtschaftliche, nicht menschliche Motive im Vordergrund. Zugegebenermaßen.
Heute arbeitet Boris als Techniker und Lehrer.
Bücher von Eric Ambler, Ken Follet, Michel Houllebecq und auch Per Wahlöö haben den Autor wie viele andere Schmöker immer wieder in ihren Bann gezogen. Warum dann nicht mal der Fantasie freien Lauf lassen und das, was da so im Kopf herumspukt, zu Papier bringen? Viel Freude bereitet es dem Autor, über die Schicksale unterschiedlichster Akteure zu fabulieren und sie in spannende Ereignisse einzubetten, die sie an ihre Grenzen bringen. Doch ist und bleibt er Ingenieur. Technik und ihre Folgen für das Individuum spielen immer eine Rolle.
Als besonders bereichernd empfindet Boris den Austausch mit seinen Lesern. Auch wenn die meist kein Blatt vor den Mund nehmen. Zum Glück!