Drei Mädchen in einer Punkband, Verbindungen zu einer früheren Zeit, eine etwas düstere, poetische Ballade: Die Beschreibung dieser Graphic Novel klang wirklich toll! Nur leider ist der Klappentext hier weniger eine Beschreibung des Inhalts sondern reine Interpretation der Geschichte.
Die kürze der Geschichte lässt keine richtige Verbindung zu den Charakteren zu. Warum die drei Mädels eine Punkband gründen wollen? No idea. Man sieht sie nie spielen und zwei der drei Grazien sagen im Laufe der Geschichte, dass sie noch nicht einmal ein Instrument spielen können. What? Wichtigster Teil der Band sind wohl die besonderen Texte: Eine Mischung aus Bronte-Schwestern und Stephen Hawking. Klingt interessant, nur lesen kann man diese Texte nirgendwo. Gonzales überlässt verdammt viel der Vorstellung des Lesers.
Der Teil der Geschichte, der in der Vergangenheit spielt ist etwas greifbarer. Die höhere Tochter Teresa kann sich einfach nicht standesgemäß benehmen. Lieber macht sie nächtliche Ausflüge an den See, träumt von Geistern, Skeletten und Science Fiction. Womit sie bei ihrer Familie auf komplettes Unverständnis stößt.
Beide Handlungsstränge sind immer wieder verwoben und das ist jeweils wirklich nett gemacht. Auch wenn es sich teilweise erst nach mehrmaligem lesen erschließt.
Mir fehlte insgesamt eine Entwicklung oder eine greifbarere Pointe. Es war etwas zu verwirrend für meinen Geschmack. Über die drei Bandmitglieder erfährt man so gut wie nichts, dabei hätten sie viel Potential für eine schöne Geschichte über Freundschaft geboten.
Auf der Haben-Seite stehen die wunderbaren Illustrationen. Der düstere mal monochrome, mal farbige Stil hat mir sehr gefallen. Das ansehen macht wirklich Freude. Was den Figuren charakterlich an Wiedererkennungsmerkmalen fehlt haben sie an visuellen. Lauras Kostüme sind unheimlich süß. Die Bilder generell sehr ästhetisch.
Von der Geschichte habe ich mir anhand der Beschreibung mehr versprochen. Die Bilder machen zwar einiges gut aber die Geschichte selbst ist einfach zu platt. Gonzales spielt mit Andeutungen und Verbindungen zwischen beiden Zeitebenen aber dem ist teilweise schwer zu folgen. Mich konnte die Graphic Novel nicht überzeugen. Schade. Nur hübsch aussehen reicht hier leider nicht.