Rezension zu "Elvis Presley - Careless Love" von Peter Guralnick
Der zweite Teil von Peter Guralnicks Presley-Biografie beginnt mit Elvis‘ Militärzeit in Deutschland und seinen dortigen Frauenbekanntschaften. Nach der Rückkehr in die Staaten kehrt der King nicht auf die Bühne zurück, sondern verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, in Hollywood leichte Filme zu drehen, die zwar künstlerisch nicht besonders anspruchsvoll sind, aber für massive Erfolge an den Kinokassen sorgen. Gelegentlich gibt es Sessions, um Lieder für die Filmsoundtracks aufzunehmen. Ansonsten geht es dem King vorwiegend darum, mit seiner Entourage zu feiern und Geld zu verprassen. Bereits in Deutschland fing Elvis an, Aufputschmittel einzunehmen, um den permanenten Party-Modus durchzustehen. Dies setzt sich für den Rest seines Lebens kontinuierlich fort und es geht unaufhaltsam abwärts. Alle Leute um ihn herum wissen, dass es ein schlimmes Ende nehmen wird und versuchen, ihm zu helfen, aber keiner dringt mehr zu ihm durch. In den letzten Wochen und Monaten seines Lebens ist der einstige King fast zu nichts mehr zu gebrauchen. Er wird zunehmend unberechenbar und auch Aufnahmesessions laufen meist ergebnislos ab. Genau wie im Vorgängerband „Last Train to Memphis“ protokolliert Guralnick sämtliche Ereignisse präzise und zeichnet so ein ziemlich detailliertes Bild von Elvis‘ Niedergang. Die Biografie endete daher folgerichtig mit Presleys Beerdigung. Wie es danach mit seiner Familie und seinem Vermächtnis weitergeht, wird lediglich angedeutet.
Die ungekürzte Hörbuchfassung dauert 14h10min und wird erneut recht gut vom Die-Ärzte-Schlagzeuger Bela B. eingelesen.