Rezension zu "Ich vernichte dich" von Brad Parks
Die Katastrophe lauert an diesem Montagabend vor dem Haus der Tagesmutter, als diese Melanie mit den Worten überfällt: »Ihr Sohn ist nicht hier. Er befindet sich in der Obhut des Sozialamtes.«
Für die junge Mutter bricht die Welt zusammen: Sie wird beschuldigt, ihren Sohn vernachlässigt zu haben, mit Kokain zu dealen, den Stoff im Kinderzimmer gelagert zu haben und darüber hinaus auch noch ihr Kind im Internet zum Verkauf angeboten zu haben.
Haltlose Vorwürfe, aber wie kann sie ihre Unschuld beweisen? Und wichtiger noch: Wer will sie vernichten? Wer will ihr so viel Böses, ihr Leben in Trümmern sehen?
Als Melanie auf eigene Faust der Sache auf den Grund geht, steht sie vor einem schier übermächtigen Gegner, der alles tun wird, damit sie keine Chance hat.
Melanie ist alleinerziehend und arbeitet in Vollzeit, deswegen ist ihr Sohn Alex den Großteil der Zeit bei einer Tagesmutter. Als sie ihr Kind am Montagabend dort abholen will, wird sie unwirsch aufgefordert zu gehen, denn das Sozialamt hätte den Kleinen auf Grund von Melanies Drogengeschäfte in Obhut genommen. Außerdem wird ihr vorgeworfen, Alex sogar online fremden Menschen zum Verkauf angeboten zu haben.
Dies alles ist frei erfunden, aber Melanie muss einen Weg finden, ihre Unschuld zu beweisen und den Drahtzieher ausfindig zu machen, denn jemand will ihr auf jeden Fall etwas anhängen. Dass ihr Mann Ben nicht Alex’ leiblichen Vater ist, verkompliziert die ganze Situation noch zusätzlich. Und gibt es zwischen dem Vorwurf der Kindeswohlgefährdung und der Vergewaltigungsserie, an der Staatsanwältin Amy aktuell arbeitet, einen Zusammenhang?
Ohne viel Umwege war ich direkt mitten in der Handlung. Im Großen und Ganzen war das Hörbuch wirklich spannend, was der Sprecherin Verena Wolfien zu verdanken ist.
Gerade im Mittelteil hat es dem Buch ein bisschen an Tempo gefehlt, dafür nahm die Geschichte zum Ende wieder richtig Fahrt auf und hielt auch so einige Twists bereit. Manchmal wirkte der Plot etwas zu konstruiert, aber vor allem die Ungerechtigkeit, die Melanie widerfährt, hat mich an die Geschichte gefesselt und ich hatte trotzdem unterhaltsame Hörstunden und kann die Geschichte weiterempfehlen.