Rezension
‚Die tödlichen Talente des Mr Diehl‘ erscheint mit weniger als 300 Seiten als ein kurzweiliges Lesevergnügen. Dem ist allerdings nicht so – erstens zieht sich die Handlung teilweise sehr zähflüssig und zweitens sollte man sich auch die Zeit nehmen, die gewaltige Sprachkunst in diesem Buch zu genießen.
Unglücklicherweise ist das Buch als literarischer Thriller betitelt und wenn man diesen Titel als ein solchen liest, wird man zutiefst enttäuscht werden. Abgesehen von ein wenig psychologischer Spannung sucht man den Thrill in diesem Buch vergeblich. Darüber hinaus führt das Buch nicht auf ein grandioses Ende hin, sondern startet mit einem lauten Knall und dümpelt anschließend vor sich hin. Also eher Antiklimax als Klimax.
Das Beste an dem Buch ist das Setting: Die Bücherwelt inmitten von Manhattan – Sammler, Händler, Fälscher. Großartige Beschreibungen illustrieren diese verschiedenen Charaktere sowie die Atmosphäre, Freundschaft und Feindschaft, die in diesem Milieu herrscht.
Doch leider hilft dies nicht über die fehlende Spannung hinweg - eine fesselnde Lektüre sieht anders aus.
Rein inhaltlich und als Krimi oder sogar Thriller betrachtet, hat mich das Buch sehr enttäuscht. Da ich allerdings die Sprache beeindruckend und sehr schön zu lesen fand, kann ich drei Sterne für dieses Buch vergeben.