Rezension zu "Skyward - Der Ruf der Sterne" von Brandon Sanderson
Brandon Sanderson, der Meister der epischen Fantasy, entführt uns in seinem Werk „Skyward – Der Ruf der Sterne“ in eine weniger phantastische Welt, in der die Weiten des Himmels das Schicksal der Menschheit bestimmen. Die Geschichte spielt auf dem Planeten Detritus, der von dichten Trümmern eines alten Verteidigungssystems umgeben ist. Die Menschheit hat sich in unterirdischen Höhlen versteckt, um den Angriffen der Krell, einer außerirdischen Rasse, zu entgehen. Doch Spensa Nightshade, eine junge Pilotin, träumt davon, den Himmel zu erobern und die Krell zu besiegen. Ihr Vater war einst ein Held im Luftkampf, aber er wurde als Feigling verurteilt und im Kampf getötet. Spensa will seinen Namen reinwaschen und beweisen, dass sie es besser kann.
Sandersons Stärke ist es, faszinierende Welten zu erschaffen, und „Skyward“ ist keine Ausnahme. Die Beschreibungen der fliegenden Jäger und der gefährlichen Krell sind lebendig und detailreich. Auch die Luftkämpfe sind atemberaubend. Fast meint man, die Spannung in der Luft zu spüren, und die Gefahr, die am Himmel lauert. Die Beschreibungen der Manöver, der Geschwindigkeit und der Gefahr sind so realistisch, dass man das Gefühl hat, selbst im Cockpit zu sitzen. Sanderson versteht es meisterhaft, die Intensität der Kämpfe einzufangen und den Leser mitzureißen. Die Action ist packend und lässt einen nicht mehr los. Leider zieht sich das nicht durch das ganze Buch. Etwa die Hälfte des Buches ist eher langatmig geschrieben und trägt nicht viel zur Handlung bei. Hier verliert sich Sanderson manchmal in Details, die zwar den Aufbau der Welt vertiefen, aber den Fortgang der Geschichte bremsen. Sein Hang zur Detailverliebtheit kann sowohl Segen als auch Fluch sein.
Die Hauptfigur Spensa ist eine Protagonistin, die unangenehm zu lesen ist. Sie ist zwar mutig, stur und hat einen unerschütterlichen Willen, sich zu beweisen, aber gerade das macht sie einfach furchtbar anstrengend. Sie ist wie ein bissiger Hund, der sein Revier verteidigt, und das war mir auf Dauer einfach zu anstrengend. Die Nebencharaktere sind in dieser Hinsicht einfach besser ausgearbeitet und tragen zur Tiefe der Geschichte bei, leider auch dadurch, dass sie Stück für Stück ausgesiebt werden. Ich kann verstehen, dass man bei diesem Roman darauf achten musste, dass wirklich klar wird, dass die Welt schon sehr dystopisch ist, aber mich hat es eher an „Iron Flame“ von Rebecca Yarros erinnert, wo die Figuren aus Prinzip getötet werden. Einfach nur, damit sie tot sind. Und diese Art von billiger Entsorgung ist ziemlich uninnovativ, um es mal so zu sagen.
Skyward – Der Ruf der Sterne“ ist ein mitreißendes Abenteuer, das den Leser in die Weiten des Himmels katapultiert. Sandersons einzigartiger Schreibstil, die packende Handlung und die unvergesslichen Charaktere machen dieses Buch zu einem unvergesslichen Leseerlebnis.