Rezension zu "Humans of New York" von Brandon Stanton
Wer schon einmal in New York war, der weiß, dass diese absurd riesige Stadt voll ist mit Menschen aus aller Herren Ländern. Voll mit netten, meist eher nicht so netten, und vor allem verrückten Menschen. Und somit auch gleichzeitig voll mit vielen schier unglaublichen Geschichten. Eigentlich ganz alltäglich, aber dennoch kaum zu glauben.Diese Geschichten erzählt der Fotograf Brandon Stanton in seinem Blog "Humans of New York", einem absoluten Must Have in jeder guten Lesezeichenleiste eures Browers oder sozialen Medien jeder Art.
Das Buch gehört zweifellos zu meinen größten Schätzen auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse. Ich glaube die Mitarbeiter des Verlags mussten das Buch jeden Tag eine Reihe tiefer im Regal anordnen, denn spätestens am Verkaufssonntag sah ich Menschen auf Leitern jonglieren.
Was den Bildband so besonders macht?? Vor allem die Vielfalt der Geschichten. Vom Bankräuber über kleine Kinder mit putzigen Klamotten über Menschen, die einen krassen Schicksalsschlag erlitten haben über Menschen, die müde vom Leben sind usw. . Und das in jeder Altersklasse und mit jedem sozialen und kulturellen Background. Manche Bilder / Geschichten hinterlassen eine so starke Wirkung, dass sie mich auch Tage danach noch beschäftigt haben, über andere musste ich so sehr lachen, dass mir die Luft wegblieb.
Einer meiner Lieblingsdialoge zeigt einen gutgekleideten, älteren Mann, suit up, schicker Mantel und Hut mit Männerhandtasche. Sieht ziemlich italoamerikanisch aus...
"Ich war zehn Jahre lang im Gefängnis, doch das habe ich alles hinter mir gelassen."
"Weshalb waren Sie im Gefängnis?"
"Warum sollte ich Ihnen das erzählen?"
"Es ist Ihre Geschichte."
"...organisiertes Verbrechen - angeblich."
Fazit
"Humans of New York" steckt voller Lebensweisheiten und verschiedenster Denkansätze, skuriller Gestalten und ganz alltäglichen Geschichten. Das alles macht es so zu einem absoluten Must-Read und einem meiner Bücher des Jahres.