Meine Meinung:
"Urbat - Die dunkle Gabe" ist Band eins einer neuen Paranormal-Romantasy-Saga, in denen nur langsam ein dunkles Geheimnis gelüftet wird. Bree Despain's Buchdebüt hat von Anfang an nicht mit Spannung gegeizt und mich mit ihrem flüssigem Schreibstil und einer tollen Hauptprotagonistin für "Urbat" eingenommen. Bisher sind zwei Bücher dieser Reihe erschienen und ich kann es kaum erwarten die Fortsetzung zu lesen. :-)
Grace Divine ist ein junges Mädchen aus einer durch und durch christlichen Familie. Ihr Vater ist Pastor in ihrem Heimatdorf Rose Creek, Minnesota, und ihre Familie ist das Sinnbild von allem, was sich Heilig nennen lässt. Ihre Mutter ist die Vorzeigemutter, die Kinder, Arbeit und Haushalt unter einen Hut bekommt, als würde ihr Tag vierzig Stunden haben. Ihr Bruder Jude hilft aufopferungsvoll seiner Gemeinde bei Spendenaktionen, in der Armenküche und der Name ihrer Schwester Charity ist ebenso Programm. Der zweijährige James wird garantiert auch mal ein echter Divine!
Von all diesen positiven Eigenschaften durchdrungen, zögerten Grace' Eltern nicht, als sie den jungen Daniel aufnahmen, dessen Mutter lieber den gewalttätigen Vater vorzog und ihren Jungen einfach zurückließ. Daniel, Jude und Grace waren die besten Freunde, bis es eines Tages zu einem seltsamen Unglück kam, bei dem Jude schwer verletzt wurde und Daniel kurz darauf spurlos verschwand.
Jetzt ist er wieder in Rose Creek und wieder gibt es seltsame Mordfälle von zerfetzten Leichen, Menschen und Tieren mit aufklaffenden Kehlen. Das Markham Street Monster - wie es von allen genannt wird - ist wieder da. Ist das auch der Grund, warum Grace' Familie plötzlich so ausrastet und Daniel's Name strengenstens unter dem Divine-Dach gemieden wird?
Ich muss sagen, dass die Kurzbeschreibung ja nun wirklich nicht viel preigegeben hat, nur so viel, dass ich neugierig wurde und es lesen musste. Auch der Titel hat wenig Aufschluss darüber gegeben was mich erwarten würde, ganz zu schweigen von dem Buchcover, was zwar toll aussieht, aber keinen tieferen Sinn darstellt. Bree Despain hat einen fesselnden, aber leicht langatmigen Erzählstil, jedoch hatte ich nicht das Gefühl, dass irgendwas vorkam, was nicht wichtig war - zumindest für den weiteren Verlauf. Zu Beginn lernt man die großzügigen und nahezu perfekten Menschen kennen und gleichzeitig erfährt man, dass es einen Menschen gibt, dessen Namensnennung schon für Störungen sorgt. Nur Grace sieht in Daniel mehr und will wissen, was in der Vergangenheit wirklich passiert ist. Keiner klärt sie auf, aber alle sagen ihr, dass sie sich von Daniel fernhalten soll. Ganz besonders Jude, der von Narben gezeichnet ist und Grace noch mehr Gründe zum Fragen geben.
Grace ist eine eher untypische Protagonistin, die mir aber sofort gefallen hat. Dieses Buch erzählt weniger eine düstere Geschichte, sondern vielmehr einen Weg zu einer düsteren, aber wahren Liebe, die nicht einmal das Böse aufhalten kann. Jedoch knickt Grace gegen Ende sehr stark ein, ihr Meinungsumschwung passte gar nicht in die Geschichte.
Daniel wiederrum ist ein typischer Kerle Marke Düster und Sexy. Sein Geheimnis wird lange gehütete. Verrucht wäre ein passendes Wort für ihn. Und untypisch.
Selbst die anderen Charaktere haben eine besondere Tiefe, runden die Geschichte ab und verleihen der Gesamtszenerie einen teilweise normalen, realistischen und teilweise einen mysteriösen Touch.
Alles erscheint möglich, aber was dann am Ende passiert ist jenseits von Vernunft.
Fortsetzung:
"Urbat - Der verlorene Bruder"
Fazit:
Dieses Buch hat mir gefallen, aber es hat storymäßig keine enorme Reichweite, die mich hätte berühren können. Sie ist toll geschrieben und die richtigen Stellen sind fantastisch in Szene gesetzt, aber es hat mich dann doch nicht sooooo enorm vom Hocker gerissen. Jedenfalls viel es mir sehr schwer es wegzulegen, wenn ich einmal drin war, denn ich wollte das Geheimnis unbedingt entdecken.
Was klingt besser: Die Hunde des Himmels oder Die Hunde des Todes? Und ist es wirklich wahre Liebe, die einen retten kann, oder lässt der Teufel die gefangene Seele niemals frei?
Ich kann nur jedem sagen, dass er sich eine eigene Meinung zu diesem Buch machen muss. Es ist ein wenig langatmig und nicht wirklich ein Kandidat für die Liste meiner Lieblingsbücher, aber dennoch hat mich die Geschichte nicht losgelassen und das Ende macht Lust auf die Fortsetzung. Ich denke, Urbat fängt gerade erst an!