Die Geschichte hält eine Grundidee mit Potential, aber leider wurde das völlig verfehlt. Ich hatte erwartet, dass es ganz anders laufen würde, als das was ich hier bekommen habe, was eigentlich so gut wie nichts ist.
Die Geschichte fing wirklich vielversprechend an. Marsha schien eine gute Figur zu sein und für 15 Jahre wirkt sie schon recht reif und das gefiel mir sehr gut.
Leider änderte sich das im Laufe der Geschichte rasant, als Rigel auftauchte. Ich verstehe, es gibt einige Dinge, die hier neu für sie sind, und ich kann verstehen, dass sie mehr über all das erfahren möchte (und die erste Liebe ist natürlich auch etwas Besonderes, auch wenn das ja nicht der Fokus der Geschichte sein sollte).
Aber sie vergisst ihre Freunde dabei völlig. Das führt erst einmal zu einem völlig unnötigen Drama (neben dem ganzen Zickenkrieg mit Trina, etwas, das in solchen Geschichten generell auch immer übertrieben herüberkommt) in der Geschichte, welches überhaupt nicht geholfen hat, denn so kam man gar nicht beim eigentlichen Teil voran und liess die erst relativ reif erscheinende Marsha plötzlich und ziemlich schnell wie ein Kleinkind wirken, welches nur noch diesen neuen Freund im Kopf hat.
Dann die Sache mit dem Mars und der Astronomie. Es war einfach nicht genug für mich und nicht genug generell. Dafür, dass sie immer nur mit Rigel rumhängt, erfahren wir nicht viel über den Mars und das dortige System. Ich hatte mir eigentlich sogar noch mehr erhofft als nur Menschen vom Mars.
Vielleicht hätten ihre Namen eine Verbindung zu den Sternen gehabt, nach denen sie benannt wurden (obwohl Rigel leider der einzige war. Ich hatte so etwas wie die Familie Black in „Harry Potter“ erwartet, wo fast jeder einen Namen hatte, der mit dem Weltraum und den Sternen verbunden war). Vielleicht hätten wir einen näheren Blick in ein wissenschaftliches Labor der Marsianer bekommen, indem sie Sternenstaub oder so etwas erforschten oder einige fortgeschrittene Teleskope hatten. Vielleicht hätte Marsha Gelegenheit gehabt, Bilder oder Filme von ihrem Zuhause auf dem Mars zu sehen (oder sogar dorthin zu gehen). Aber davon kam nichts.
Nur eine langweilige Erklärung, warum Menschen auf den Mars gekommen sind, die wirklich nicht viel Sinn macht und bisher keine größere Bedeutung für die Geschichte hat, denn es wird nichts daraus gemacht und diese scheinbar so sonderbar genetischen Veränderungen waren jetzt auch nichts besonders und wirkten für mich ungefähr so durchdacht, wie das ständige Trennen und Zusammenkommen von Rigel und Marsha, denn obwohl sie an ihm klebt wie eine Klette, sind sie dennoch auch noch völlig unentschieden über ihre Gefühle. Also oberflächlich und langweilig.
Statt Astronomie bekomme ich nur eine überdramatische Liebesgeschichte. Sie sind erst 15, also noch nicht so alt, aber die Zickenkriege in Kombination mit dem ständigen hin und her zwischen Rigel und Marsha (Trennung und Versöhnung kamen allein in diesem Buch dreimal vor) waren selbst für dieses Alter einfach nur kindisches Verhalten. Die ganze Geschichte war nur ein Schulroman mit einigen winzigen Gefahren und einem sehr, sehr geringen Anteil an Science-Fiction. Ich verstehe, dass es mehr Bände gibt, aber im ersten Teil gab es nichts, was mich dazu bringen würde, mehr zu lesen. Von dem her gebe ich dem Buch zwei Sterne.