Wer hinter diesem Buch nur eine typische „starke Frau kämpft für Irland“ Geschichte vermutet, der sei eines besseren belehrt. Ich gebe zu, ganz zu Anfang fand ich mich durch die vielen Erklärungen zu den Umständen in Irland Mitte des 19. Jahrhunderts fast ein bisschen geschulmeistert. Vielleicht ging es auch nur mir so, da ich doch schon so einiges über das Land gelesen und auch vor Ort erfahren hatte. Schnell jedoch geht die Geschichte in einen flüssig geschriebenen Roman über, bei dem die Seiten nur so dahin fliegen. Der Hintergrund ist fantastisch recherchiert worden und gibt einem das Gefühl nicht nur in Irland, sondern auch in Australien und Boston live im Geschehen zu sein. Besonders berührt hat mich der Abschnitt auf Grosse Ile, einer der Küste Kanadas vorgelagerten Insel, die als Quarantäne Station für ankommende Auswanderer genutzt wurde, die sich in der neuen Welt ein besseres Leben erhofften. Wie schrecklich müssen die Zustände in Irland und auch während der Überfahrten gewesen sein, welch unbeschreibliches Leid war über dieses Volk gekommen. Auf welch grausame Weise nutzten einige wenige das Unglück der vielen anderen für ihre Zwecke. Wer sich ein bisschen für die Geschichte dieser Zeit und natürlich auch für Irland interessiert, dem sein dieses Buch wärmstens ans Herz gelegt.
Tragische Zeiten für Irland ...