Brendan Kiely

 3,7 Sterne bei 88 Bewertungen
Autor von Elite, Aidan - Sünde. Lüge. Liebe. Mut. und weiteren Büchern.
Autorenbild von Brendan Kiely (©Gary Joseph Cohen/ Quelle: Bastei Lübbe)

Lebenslauf

Bewegende Jugendgeschichten aus den USA: Brendan Kiely stammt ursprünglich aus Boston, lebt aber heute gemeinsam mit seiner Frau in New York, wo er hauptberuflich als Lehrer an einer Schule arbeitet. Er studierte Kreatives Schreiben und mehrere seiner Arbeiten wurden in verschiedenen Magazinen veröffentlicht.

Auch als Romanautor ist Kiely sehr erfolgreich. Seine Bücher wurden in etwa ein Dutzend Sprachen übersetzt. Schon sein Debütroman »The Gospel of Winter« von 2014 wurde auch ins Deutsche übertragen und erschien hierzulande unter dem Titel »Aidan – Sünde. Lüge. Liebe. Mut.«

Für seine Geschichten ist Kiely bisher bereits mehrfach ausgezeichnet worden, beispielsweise verlieh man ihm den Coretta Scott King Author Honor Award und den Amelia Elizabeth Walden Award.

Alle Bücher von Brendan Kiely

Cover des Buches Nichts ist okay! (ISBN: 9783423626774)

Nichts ist okay!

 (42)
Erschienen am 20.04.2018
Cover des Buches Elite (ISBN: 9783404178155)

Elite

 (37)
Erschienen am 29.04.2019
Cover des Buches Aidan - Sünde. Lüge. Liebe. Mut. (ISBN: 9783846600146)

Aidan - Sünde. Lüge. Liebe. Mut.

 (5)
Erschienen am 13.08.2015
Cover des Buches The Last True Lovestory (ISBN: 9783846600511)

The Last True Lovestory

 (2)
Erschienen am 25.08.2017
Cover des Buches All American Boys (ISBN: 9781481463348)

All American Boys

 (1)
Erschienen am 29.08.2017
Cover des Buches Tradition (ISBN: 9781481480345)

Tradition

 (1)
Erschienen am 01.05.2018
Cover des Buches The Gospel of Winter (ISBN: 9781442484900)

The Gospel of Winter

 (0)
Erschienen am 03.02.2015

Auf einen Spaziergang mit...

Brendan Kiely, der ursprünglich aus Boston stammt, und inzwischen mit seiner Frau in Greenwich Village in New York lebt, zählt zu den meist ausgezeichneten amerikanischen Jugendbuchautoren. Seine Bücher wurden in zehn Sprachen übersetzt und handeln, wie er selbst sagt, vom Reden und Zuhören. Der Autor, der für seine Bücher eigene Soundtracks aus zum Beispiel Arcade Fire (für "Aidan: Sünde. Lüge. Liebe. Mut.) und Bob Dylan (für "The Last True Lovestory") erstellt, hat mit uns über seine Vorlieben fürs Spazierengehen und Schokolade gesprochen und erste exklusive Einblicke in sein neuestes Jugendbuch "Tradition ...is not an excuse" gegeben, das im Mai in Amerika erscheint und hoffentlich bald darauf in Deutschland...

Hallo Brendan, was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?

Ich schätze mich sehr glücklich, dass sich Menschen die Zeit nehmen, um meine Bücher zu lesen und darauf zu reagieren, daher sehe ich ihren Enthusiasmus, ihre Zeit und Energie nie als selbstverständlich an. Aber meine Oma sagte, nachdem sie mein erstes Buch gelesen hatte: "Brendan, dein Buch erinnert mich an Salomon, als er Gott um ein hörendes Herz bittet." Das ist, wonach ich in all meinen Büchern strebe, Geschichten, in denen es darum geht, zu lernen besser zuzuhören.

Wann kommen dir die besten Ideen?

Als ich High School Lehrer war, unterrichtete ich einen Kurs, der "Peripathetisches Schreiben" hieß. Ich nahm die Schüler mit auf Spaziergänge durch die Stadt, um Inspiration zu sammeln, nicht nur durch die Menschen und die Plätze um uns herum sondern auch durch den Akt des Laufens selbst. Ich liebe einen langen Spaziergang, egal wo. Die Ideen tauchen zwischen den Schritten auf.

Hast du ein Lieblingswort?

Jessie. Das ist der Name meiner Frau. Jedes Mal, wenn ich ihn sage, spüre ich, wie ein Lächeln aus meinem tiefsten Inneren emporsteigt.

Welchen anderen Job würdest du gerne für einen Tag ausüben?

Ich wäre liebend gerne für einen Tag ein Rennfahrer. Die Vorstellung, legal über 160 kmh fahren zu dürfen, klingt großartig!

Kannst du uns eine gute Serie empfehlen?

"The Leftovers" - Tom Peotta ist ein Genie! Und sowohl die dänische als auch amerikanische Version von "The Killing" (Dt.: "Kommissarin Lund - Das Verbrechen) sind so gut! Ach, und die dänisch-schwedische Serie "Die Brücke" - ich liebe sie total!

Welches Buch verschenkst du gerne?

Meine Frau und ich verschenken an alle neuen Eltern ein französisches Bilderbuch. Immer, wenn ich jemandem zum ersten Mal einen Roman schenke, starte ich mit Leif Engers "Ein wahres Wunder" - ich bin so neidisch, dass er das Buch geschrieben hat, es ist das eine Buch (ich denke, jeder Autor hat so eins), das ich wünschte geschrieben zu haben!

Wo sollten wir unbedingt einmal hinreisen und welches Buch sollte uns begleiten?

Ich denke, einer der spektakulärsten Orte der Welt (zumindest von dem, was ich gesehen habe) sind die Drakensberge in Süd Afrika. Ich würde gerne dorthin zurückkehren und noch tiefer in Martin Luther Kings Brief aus dem Gefängnis von Birmingham eintauchen und mir über die Geschichte Gedanken machen und das Jetzt, in dem wir leben, und das Ozeane und Meere überwindet.

Welches Tier wärst du?

Ein Delphin - na komm, das ist doch so lustig!

Gibt es etwas, was du gerne lernen würdest?

Ich würde gerne alte Sprachen lernen. Und ich habe mal von einer Theorie gehört, dass die frühen Menschen erst gelernt haben zu singen, ehe sie gelernt haben zu sprechen, indem sie Vögel imitierten. Was auch immer es war, das sie genau taten, ich würde es gerne lernen. Ich würde es gerne singen können.

Hast du eine heimliche Leidenschaft?

Gib mir alle Schokolade dieser Welt, wärme sie auf, und lass sie mich mit einer großen Holzkelle essen. Bitte!

Ein Satz über dein neues Buch:

Mein Buch heißt "Elite": Ein Internat gespickt mit alten Jungs-Traditionen und exzessiven Ausschweifungen weigert sich einzusehen, wie gefährlich das Leben dort vor allem für junge Frauen sein kann, bis das leidenschaftliche und hartnäckige Mädchen Jules Devereux und der schuldbeladene Hockeystar Jamie Baxter, der ein Geheimnis mit sich herumträgt, eine ungleiche Freundschaft eingehen, um gegen die Schule aufzustehen und jeden, der vorgibt, dass alles okay ist, wenn es nicht so ist.

Zu guter Letzt: Welchen Buchcharakter würdest du gerne einmal treffen und was würdet ihr zusammen unternehmen?

Es gibt niemandem, den ich lieber treffen würde, als Esch aus Jesmyn Wards "Vor dem Sturm", und alles, was ich mir wünschte, wäre, mit ihr einen langen Spaziergang entlang der Mississippi Küste zu unternehmen und zu reden und zuzuhören, denn ihr Geist ist die schönste und innigst empfundende Welt, und ich würde es lieben, mehr Zeit mit ihm verbringen zu dürfen.

Videos

Neue Rezensionen zu Brendan Kiely

Cover des Buches Nichts ist okay! (ISBN: 9783423626774)
SharonBakers avatar

Rezension zu "Nichts ist okay!" von Jason Reynolds

Brutal ehrlich, ergreifend und ein Muss!
SharonBakervor 4 Jahren

Es ist Freitag. Partytime und die beste Party der Stadt, findet an diesem Abend bei Jill statt. Rashad zieht seine Kadettenuniform aus und wirft sich in Schale, dann noch schnell zu Jerry‘s, Chips kaufen und dann geht es los. Das er am Ende des Abends statt mit Tiffy zu flirten im Krankenhaus liegt und innere Verletzungen hat, hätte er nie im Leben gedacht. Im Laden ist das Unglaubliche passiert, eine Verkettung an dummen Zufällen, lässt den anwesenden weißen Polizisten glauben, das Rashad Diebstahl begeht und bevor sich dieser erklären kann, nimmt dieser den schwarzen Jungen gefangen und verprügelt ihn aufs Übelste. Diese Tat bleibt nicht unbeobachtet und unter den Zeugen befindet sich auch Quinn, ein Freund der Familie, des Polizisten. Geschockt und mit gemischten Gefühlen flieht er, aber das Gesehene kann er nicht abstreifen. Wird er sein Wissen erzählen? Wird er über Rassismus und seine eigene Haltung nachdenken? Wie ergeht es Rashad? Wird man ihn glauben und beistehen? 


Rassismus und polizeiliche Gewalt gegen Afroamerikaner ist nicht erst seit diesem Jahr ein Thema, sondern begleitet unsere Gesellschaft schon immer. Was eine Schande ist! Dieses Jahr ist die Black Lives Matter Bewegung noch stärker in die Öffentlichkeit gerückt, da sich die Zustände gerade in Amerika immer mehr zuspitzen. Viele haben aus Solidarität ihre Social Media Profil auf Schwarz gestellt, was allerdings überhaupt nicht gut ankam. Ja, es ist richtig, mehr zu fordern, denn gerade wir Weißen haben ein Privileg, was wir überhaupt nicht zu schätzen wissen. So versuche ich nun das Thema durch Literatur anzugehen, um besser zu verstehen, um anders zu handeln und nicht mehr so blauäugig zu sein. Ein Anfang und das am besten mit Jason Reynolds, der mich schon einmal begeistern konnte.

Die Geschichte, wie es ja schon auf dem Cover steht, wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Da haben wir Rashad, ein unbescholtener 16-Jähriger aus Springfield. Sein Vater war selbst früher Polizist und gibt seinen Jungs immer Ratschläge. Zieht, euch ordentlich an, gebt der Polizei keinen Grund, seit unauffällig und wehrt euch nicht. Dem Älteren machen die Sprüche wütend und Rashad belächelt diese. Seine Komfortblase ist, bis jetzt nie angeeckt worden und dann passiert, wie aus dem Nichts, das. Er im Laden, dann auf der Straße, mit dem Gesicht nach unten und prasselnde Schläge gehen auf ihn ein. Aber damit nicht genug, sein Vater will den Vorfall gut sein lassen, glaubt seinem Sohn nicht und nimmt den Polizisten in Schutz. Der Bruder aber greift zur Öffentlichkeit, mahnt das System an und fordert ein Ende an Willkür und Gewalt. Auf einmal steht alles Kopf, die Nachrichten bringen nichts anderes, aber was will Rashad. Erst mal seine Ruhe und mit jedem Tag tröpfelt auch bei ihm die Erkenntnis der ungerechten Behandlung durch.

Quinn ist ein Vorzeige-Amerikaner und der Sohn eines Helden, dieses Image macht ihn sehr zu schaffen und doch versucht er diesen Ruf gerecht zu werden. Auch er möchte an diesen unbeschwerten Abend, auf diese Party gehen und davor kurz in den Eckladen, um was zum vorglühen zu besorgen. Allerdings sieht er dort den Bruder seines besten Freundes, der auf einem am bodenliegenden Jungen einschlägt, diesen anschreit und mit wutverzerrten Gesicht anstarrt. Quinn ist geschockt und dieses Erlebnis geht ihn nicht mehr aus dem Kopf. Seine Umgebung ist auf der Seite des Polizisten, ganz klar, Paul war immer für ihn da und seiner Familie, aber dieses darauf folgende Familienfest ist eine Farce und alle Schleichen um die Ereignisse herum. Die Frage, wie es wirklich abgelaufen ist, hängt in der Luft, die Beschönigungen, dass er nur seinen Job gemacht hat, hören sich in Quinns Ohren falsch an. Er spürt, dass Paul lügt, aber was soll er tun, sich gegen seine Freunde stellen? Der Sohn sein, den sein Vater zurückgelassen hat und Rückgrat zeigen? Aber wie?

Jason Reynolds und Brendan Kiely schreiben beide unglaublich einnehmend und verständlich über ein Ereignis, was wohl tausendmal und ähnlich in Amerika abläuft. Die eine Sicht ist, wie geht man mit der Tat an sich um, lässt man sich als Verbrecher sehen, geht man dagegen und glaubt einen jemand überhaupt. Immerhin hat man als Schwarzer wohl kriminell auf der Stirn stehen und gegen die Staatsgewalt anzukommen, ist hoffnungslos. Aber auch das eigene Begreifen und verstehen, was da passiert ist, ist nicht einfach. Ungerechtigkeit liegt schwer im Magen. Dagegen nun die weiße Sicht, nicht die des Polizisten, der redet sich ja raus, sondern aus seinem Umfeld. Und das ist die Sicht, die uns Privilegierte, angeht. Halten wir uns da einfach raus, geht es uns was an und was sollen wir tun. Das ist ein schwerer, aber eigentlich auch ein kleiner Schritt, der einiges bewirken kann.

Ich fand die zwei Seiten sehr eindringlich und verständlich beschrieben und am Ende habe ich wirklich mit meinen Emotionen kämpfen müssen. Eine Geschichte die verstehen lässt und uns zeigt, dass wir alle Zivilcourage und Position zeigen müssen, damit das Diskriminieren endlich aufhört.

Nichts ist okay, ist ein starkes Buch, was klar beschreibt, wie Rassismus funktioniert und was wir dagegen tun können. Bewegend, ergreifend und sehr wichtig.
 

Cover des Buches Nichts ist okay! (ISBN: 9783423650243)
CorniHolmess avatar

Rezension zu "Nichts ist okay!" von Jason Reynolds

Ein großartiges Buch über ein unglaublich wichtiges Thema!
CorniHolmesvor 4 Jahren

Der Jugendroman „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely ist erstmalig im August 2016 auf Deutsch erschienen. Das Buch könnte wohl aber aktueller nicht sein, schließlich behandelt es eine immens wichtige Thematik: Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA. Da ich mir fest vorgenommen habe, mehr Bücher über dieses Thema zu lesen, stand für mich sofort fest, dass ich das Gemeinschaftswerk der beiden US-amerikanischen Autoren unbedingt bei mir einziehen lassen muss! 



Der 16-jährige Rashad möchte diesen Freitagabend zusammen mit seinen Freunden zu einer angesagten Party gehen. Vorher macht er noch einen kleinen Abstecher zu Jerry‘s, um dort eine Tüte Chips zu kaufen. Als er sich bückt, um sein Handy aus seiner Sporttasche zu holen, stolpert eine Kundin plötzlich über ihn. Ehe es sich Rashad versieht, wird er von einem jungen Polizisten gepackt und aus dem Laden gezerrt. Er wirft ihm Diebstahl vor und beginnt brutal auf ihn einzuschlagen. Rashad verliert das Bewusstsein und wacht erst im Krankenhaus mit gebrochener Nase, Rippenbrüchen und inneren Blutungen wieder auf.

Quinn, ein weißer Mitschüler von Rashad, war an dem Freitag ebenfalls auf dem Weg zu Jerry‘s und hat die Szenerie schockiert beobachtet. Was das Ganze noch schlimmer für ihn macht: Quinn kennt den weißen Polizisten, der den schwarzen Jungen vor dem Laden so heftig verprügelt. Bei ihm handelt es sich um Paul Galluzzo, der große Bruder seines besten Freundes. Quinn weiß nicht, wie er sich nun verhalten soll. Er schweigt zunächst und hofft, dass niemand gesehen hat, dass er Zeuge dieser schrecklichen Szene war.

Die Stadt Springfield gerät in einen Ausnahmezustand, als ein Video über den Vorfall auftaucht und die Medien verstärkt über die Ereignisse berichten. Während Rashad im Krankenhaus von den Auswirkungen der Geschehnisse erfährt, steckt Quinn mittendrin. Sein innerer Konflikt wird immer größer. Soll er weiter den Mund halten und Paul schützen? Oder soll er sich der Wahrheit stellen und aktiv werden? 



Als ich mit dem Lesen begann, haben mich bereits die ersten Seiten erschüttert und aufgewühlt. Rassismus, Vorurteile und Gewalt sind definitiv keine leichten Themen, aber ungemein wichtige, über die man sich dringend informieren sollte! Solltet ihr gerade auf der Suche nach einem richtig guten Jugendbuch sein, das diese ernste Thematik ausgezeichnet behandelt, kann ich euch nur sehr ans Herz legen, „Nichts ist okay!“ von Jason Reynolds und Brendan Kiely zu lesen!



In meinen Augen haben die beiden Autoren gemeinsam ein unglaublich tolles Buch aufs Papier gebracht, welches man meiner Ansicht nach unbedingt im Unterricht durchnehmen sollte. Als Schullektüre eignet es sich wahrlich hervorragend, da es eine Menge Stoff zum Nachdenken und Diskutieren liefert und auf eine absolut authentische und einfühlsame Weise aufzeigt, dass Rassismus nicht der Vergangenheit angehört, sondern leider nach wie vor ein Teil unserer Gesellschaft ist. Viele wollen das nicht wahrhaben und verschließen die Augen vor der Wahrheit, aber das ändert nichts an der Tatsache: Rassismus ist nach wie vor brandaktuell. Darüber schweigen, wegsehen und nichts tun ist vollkommen falsch – wir müssen aktiv werden und handeln, nur so wird es uns hoffentlich gelingen, diese große Diskriminierung, die immer noch unter uns Menschen herrscht, irgendwann zu überwinden.



Diese Aussage und noch manches mehr wird uns anhand der Erzählungen von Rashad und Quinn verdeutlicht. Das Buch wird im Wechsel der beiden erzählt, jeweils in der Ich-Perspektive. Mir haben die ständig wechselnden Sichtweisen wahnsinnig gut gefallen, da wir dank dieser zwei verschiedene Blickwinkel auf die Geschehnisse erhalten.

Während Jason Reynolds, der selbst Afroamerikaner ist, den Part des schwarzen Rashads übernommen hat, hat der weiße Autor Brendan Kiely die Kapitel des hellhäutigen Quinns geschrieben. Meiner Meinung nach haben beide Autoren einen grandiosen Job gemacht. Beide schildern sie die Vorkommnisse auf eine schonungslos ehrliche und erschreckend realistische Weise und frei von jeglichen Klischees. Rashad und Quinn bewegen sich im selben Umfeld und gehen auf dieselbe Schule. Sie sind zwei ganz normale amerikanische Teenager, deren Leben sich eigentlich gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Wäre da nicht ihre unterschiedliche Hautfarbe. 



Ich persönlich mochte die Kapitel aus Quinns Sicht ein bisschen lieber, da ich mich mit ihm besser identifizieren konnte. Ich muss gestehen, dass ich nicht weiß, wie ich an seiner Stelle gehandelt hätte. Vermutlich hätte ich mich wie er verhalten und zunächst aus Angst und Unsicherheit einfach geschwiegen. Dass dieser Weg der falsche ist, wird Quinn aber noch realisieren. Die Darstellung seines inneren Konflikts und das Herantasten an dessen Lösung hat mir unsagbar gut gefallen.

Rashads Passagen fand ich aber selbstverständlich auch große Klasse! Wie Quinn, so war mir auch Rashad auf Anhieb sympathisch und da seine Gefühls- und Gedankenwelt ebenfalls sehr anschaulich und feinfühlig beschrieben wird, konnte ich mich auch ihn jederzeit spielend leicht hineinversetzen. 

Mit den Nebenfiguren konnte mich das Autorenduo ebenfalls komplett überzeugen. Allesamt wurden sie sehr glaubhaft und erstklassig ausgearbeitet.



Ein weiterer Punkt, mit welchem mich die beiden Autoren hellauf begeistern konnten, ist der leichte, jugendliche Schreibstil. Die lockere Jugendsprache gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut. Sie verleiht dem gesamten Buch nur noch mehr Authentizität und wird garantiert vor allem bei der Zielgruppe, sprich Leser ab 14 Jahren, mega gut ankommen. 



Mit dem Ende konnten Jason Reynolds und Brendan Kiely ebenfalls vollends bei mir punkten. Es lässt so einige Fragen offen, was manche vielleicht stören wird, was mir aber gerade gut gefallen hat, da es meinem Empfinden nach einfach nur perfekt zur Geschichte passt.



Fazit: Ein großartiger Jugendroman über eine hochaktuelle Thematik! Jason Reynolds und Brendan Kiely ist gemeinsam ein unfassbar wichtiges Buch gelungen, welches auf eine realistische, emotionale und aufrüttelnde Weise die Themen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA behandelt. Die packende Geschichte reißt einen von Beginn an mit und lässt einen einfach nicht mehr los. Sie bewegt, rüttelt auf und regt extrem zum Nachdenken an. In mir zumindest hat die Handlung genau das hervorgerufen. Ich hatte öfters Gänsehaut beim Lesen und da ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte, habe ich es quasi in einem Rutsch durchgesuchtet. Ich habe eine unvergessliche und äußerst intensive Zeit mit diesem Roman verbracht und kann abschließend nur sagen: Unbedingt lesen! „Nichts ist okay!“ erhält von mir 5 von 5 Sternen!

Cover des Buches Elite (ISBN: 9783404178155)
Lena_Sophies avatar

Rezension zu "Elite" von Brendan Kiely

Non-Elite
Lena_Sophievor 4 Jahren

Mit diesem Buch habe ich mich sehr schwer getan. Ich bin dazu übergegangen, vor dem Lesen nicht noch einmal den Klappentext nachzuschauen, um möglichst offen an die Geschichten rangehen zu können und genau das ist mir hier leider zum Verhängnis geworden. Abgesehen von leichten, motivationsbedingten Startschwierigkeiten habe ich einfach ein Problem mit dem Ziel des Buches gehabt.. beziehungsweise damit, dass ich keins erkennen konnte. 


Mir haben der Schreibstil und die Protagonistin gefallen. Das Buch las sich, so weit wie ich gekommen bin, angenehm flüssig und mühelos und vor Jules hatte ich wegen ihrer direkten, rechtschaffenen Art einen Heidenrespekt, sie war einfach eine echt clever erdachte Hauptfigur.


Mein großes Problem war allerdings wie gesagt, dass ich keinen Schimmer hatte, in welche Richtung das Buch gehen sollte, auch nach einem Viertel Lesefortschritt noch nicht. Und so habe ich mich dann entschlossen, erst einmal ein anderes Buch anzufangen, was ich dann begeistert binnen kürzester Zeit durch gelesen hatte. Für mich eine Bestätigung, Elite vorerst noch länger aufs Eis zu legen, und in ein paar Monaten noch mal ran zu gehen. 

Man kann jetzt natürlich argumentieren, dass ich einfach noch etwas Geduld hätte haben und weiterlesen sollen, aber ich mag es nicht, wenn ich als Leser so gar keine Ahnung habe, wo es hin gehen soll, und das auch nach einem Viertel des Buches nicht. 


Mein Fazit:
Elite ist mein erster Abbruch des Jahres, allerdings werde ich der Geschichte nach einiger Zeit noch eine zweite Chance geben, Jules zuliebe.


Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Zusätzliche Informationen

Brendan Kiely wurde am 02. Juli 1977 in Boston (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

Brendan Kiely im Netz:

Community-Statistik

in 166 Bibliotheken

auf 37 Merkzettel

von 3 Leser*innen aktuell gelesen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks