Der junge Ray McMillan hat schon immer gerne Geige gespielt. Leider hat er nur die geliehene Schulgeige, so dass er in den Ferien nicht richtig üben kann. Seine Mutter unterstützt ihn nicht, er soll sich lieber im Laden am Ort etwas dazu verdienen, damit sie sich irgendetwas kaufen kann. Als sie eines Tage ihre Großmutter Nora besuchen, schenkt diese ihm die Geige ihres Großvaters. Das gute Stück ist zwar reichlich mitgenommen, denn der Urahn hat gerne und häufig gespielt, doch endlich eine eigene Geige, dass übertrifft alles. Nun strengt Ray sich so richtig an und er schafft es Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
In der klassischen Musik sind kaum schwarze Künstler zu vertreten und Ray fällt somit zwar auf. Leider führt das dazu, der er oft übergangen wird, weil die Klassik nicht die Musik der Schwarzen ist. Seine Oma sagt ihm, er muss immer besser sein und mehr üben. Von Anfeindungen darf er sich nicht beirren lassen. Er soll einfach der liebe Junge bleiben, der er ist. Ray muss feststellen, dass das alles andere als einfach ist, denn die rassistische Ressentiments sind schwer zu ertragen. Und seine Mutter macht es ihm auch nicht leichter.
Der Roman hat etwas. Schon beim Lesen des Klappentextes denkt man, das könnte interessant werden. Ein schwarzer Musiker, der noch am Anfang seiner Laufbahn steht und der sich der Klassik verschrieben hat. Dann noch die Geschichte mit der Geige, die ein Geheimnis in sich birgt. Menschen, die nicht so sympathisch daherkommen, und solche, die liebenswert sind. Ray ist allerdings nicht weichgespült, im Laufe der Zeit weiß er sich schon zu wehren und man ist froh darüber. Manchmal hat er Pech, manchmal Glück. Er macht schwere Zeiten durch, vor allem als er um seine Geige fürchten muss. Vielleicht wirkt der Schluss etwas reportagenhaft, doch bei einem so fesselnden Roman, in dem Missstände deutlich angesprochen werden, fällt das kaum ins Gewicht. Ein sehr schönes Debütwerk, von dem wohl bisher keine deutsche Übersetzung zu erhalten ist.