„Isola 2“ erzählt die Geschichte des ersten Bands weiter: Die Königin Olwyn wurde in einen Tiger verwandelt. Ihre Gefährtin Rook tritt mit der verwandelten Königin eine Reise an, um die Königin zurückzuverwandeln. Auf ihrem Weg treffen sie hier auf ein Dorf, in dem mehrere Kinder verschwunden sind. Dieses Abenteuer über die verschwundenen Kinder enthält einige emotionale Höhepunkte und schärft die Beziehung zwischen Olwyn und Rook weiter aus.
Der Comic beeindruckt vor allem durch seine Bilder. Die Bilder wirken durch ihre lebendige Coloration sehr mystisch und transportieren damit sehr gut diese geheimnisvolle kreative Welt. Auch schaffen die Bilder es sehr gut die Beziehung zwischen Rook und der Königin einzufangen. Dadurch dass die Königin als Tiger nicht sprechen kann, kann die aktuelle Beziehung zwischen den beiden nur mit Hilfe der Bilder und durch Rooks Worte verdeutlicht werden.
Die Welt ist ungewöhnlich und nicht bekannten Fantasywelten zu vergleichen. Dadurch behält sie ihre Mysterien, in die sie im zweiten Band tiefer eintaucht als noch im ersten Band. Denn hier werden neue Wesen und Völker eingeführt. Dabei bleiben jedoch noch immer genügend Fragen für weitere Bände offen. Hoffentlich wird die Welt in den nächsten Bänden weiterausgebaut, da noch immer unklar ist, wie die Welt „funktioniert“. Dadurch ist es nicht immer einfach alles zu verstehen. Das liegt auch daran, dass der Comic klassischen Expositiontalk(„Ich erkläre dir jetzt die Welt, obwohl es auf natürliche Weise nicht passieren würde“) vermeidet, sondern seine Welt mit Hilfe von Bildern oder durch den natürlichen Verlauf der Story aufbaut.
Wer eine sich langsam entfächernde Fantasygeschichte wünscht, die mehr über die Atmosphäre als über Erklärungen ihre Welt aufbaut, der sollte einen Blick in Isola werfen.