Wäre nicht das verstörende Anfangskapitel, würde ich dieses Buch deutlich besser bewerten. Wir sollen also aus der Geschichte lernen, wie unsere Vorfahren mit einem Klimawandel umgegangen sind. Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass auch nur irgendetwas wirklich dabei lehrreich ist. Denn jeder Klimawandel ist anders, und jede Zeit ist anders. Dennoch sind die Schilderungen der beiden Autoren durchaus interessant. Aber eben nicht im Sinne des Titels. Die Menschheit ist nicht untergegangen. Und sie wird es auch diesmal nicht tun.
Und damit muss man leider zu diesem unsäglichen Anfangskapitel kommen, das mich an finstere Zeiten erinnert hat. Was bitte haben denn die beiden Autoren aus der Geschichte gelernt? Etwa dass die Wissenschaft zu jeder Zeit immer genau wusste, was Sache ist? Das immer alles richtig war, was zu der jeweiligen Zeit gedacht wurde? Oder dass Wissenschaft sich nur aus Zweifeln heraus entwickelt? Oder dass man Leute verfolgen muss, wenn sie eine abweichende Meinung haben, die sie auch noch gut begründen können? Mich jedenfalls hat dieses Anfangskapitel schockiert. Befinden wir uns etwa wieder in Zeiten einer Inquisition? Natürlich wird heute niemand mehr in einen Kerker gesteckt oder gar verbrannt, wenn er eine abweichende Meinung entwickelt. Das geht wesentlich subtiler. In diesem wie in vielen anderen Büchern wird ohne große Diskussion festgelegt, dass der Klimawandel menschengemacht ist. Etwas anderes anzunehmen, ist so eine Art Gedankenverbrechen.
Haben sich die Autoren schon mal gefragt, ob es noch Leute mit Verstand gibt, die sich ein Forschungsthema suchen, dass das angeblich Menschengemachte beim Klimawandel hinterfragt? Natürlich wird das niemand tun, er wäre ja blöd. Und das soll dann Wissenschaft sein? Das ist eher eine Blase, in der man sich selbst bestätigt. Es gibt zahlreiche gute Argumente, die an der menschlichen Ursache des Klimawandels zweifeln lassen. Und sie werden von bedeutenden Physikern, natürlich im Ruhestand, vertreten. Ich will sie hier nicht aufführen, weil es den Rahmen einer Rezension sprengen würde. Da ich das Anfangskapitel beschämend fand, kann ich dieses Buch leider nicht besser bewerten.
Klimawandel und Inquisition