Brian W. Aldiss

 3,6 Sterne bei 126 Bewertungen

Lebenslauf

Brian Wilson Aldiss nutzt auch die Pseudonyme: Jael Cracken, John Runciman, C. C. Shackelton

Alle Bücher von Brian W. Aldiss

Cover des Buches Starship - Verloren im Weltraum (ISBN: 9783961880171)

Starship - Verloren im Weltraum

(17)
Erschienen am 18.07.2018
Cover des Buches Der lange Nachmittag der Erde (ISBN: 9783453320437)

Der lange Nachmittag der Erde

(8)
Erschienen am 08.02.2021
Cover des Buches Das Ende aller Tage (ISBN: B0000BNO9I)

Das Ende aller Tage

(2)
Erschienen am 01.01.1967
Cover des Buches Die neuen Neandertaler (ISBN: B0038ZAQ44)

Die neuen Neandertaler

(2)
Erschienen am 01.01.1970
Cover des Buches Terror (ISBN: 9783937897356)

Terror

(2)
Erschienen am 01.08.2009
Cover des Buches Aufstand der Alten (ISBN: B002AEZ4LE)

Aufstand der Alten

(1)
Erschienen am 01.01.1967
Cover des Buches Der entfesselte Frankenstein (ISBN: 9783641256555)

Der entfesselte Frankenstein

(1)
Erschienen am 13.07.2020
Cover des Buches Der Tag Million (ISBN: 9783785220092)

Der Tag Million

(1)
Erschienen am 01.01.1971

Neue Rezensionen zu Brian W. Aldiss

Cover des Buches Supertoys Last All Summer Long (ISBN: 0312280610)
Tilman_Schneiders avatar

Rezension zu "Supertoys Last All Summer Long" von Brian W. Aldiss

Tilman_Schneidervor 5 Monaten
bitter

Eigentlich ist David nur ein kleiner Junge. Ist er das? Nein, denn er ist eine künstliche Intelligenz. Er ist ein Roboter und wurde in einem Labor zum Leben erweckt. Er wirkt aber echt und seine Familie will den Jungen lieben und einfach zu ihrem eigenen Sohn machen, aber die Technik beherscht doch nicht alles. Eine bittere Geschichte über Zukunfts- und Technikwahn und über das Für und Wieder von moderner Technik.

Cover des Buches Helliconia: Frühling (ISBN: 9783641256579)
G

Rezension zu "Helliconia: Frühling" von Brian W. Aldiss

gerda_badischlvor einem Jahr
gelesen 1/2024 bis zur Hälfte

interessante Idee: ein Planet mit einem Jahreszeiten-Rhythmus von über 1000 Jahren und wie sich das dortige Ökosystem und die später dazugekommen Menschen daran angepasst haben.

Leider erzählerisch und stilistisch sehr schwach. Hier ein Textbeispiel:

... So lebte Yulis kleiner Stamm an den Ufern des gefrorenen Sees, so gut er konnte, angewiesen auf Fische und Wildtiere als Existenzmittel. Die Zuhörer der Geschichten vernahmen immer wieder gern die alten Berichte aus der Zeit der Siedlung am See. Die dort ausgeübten Methoden des Fischfangs waren in der Überlieferung so minuziös beschrieben, daß sie  für den Fischfang im Voral einfach nachgeahmt werden konnten. Um die sehr geschätzten Aale zu fangen, warf man Hirschköpfe in ausgeschmolzene Eislöcher am Flußufer, wie Yuli es einst getan hatte.

Yulis Stamm hatte auch gegen gigantische Stungebags gekämpft, Yelke und wilde Bären getötet und sich gegen Überfälle der Phagoren verteidigt. In den warmen Jahreszeiten hatte man Gerste und Roggen angebaut. Das Blut von Feinden wurde getrunken.

Wenige Kinder überlebten das erste Jahr. In Oldorando wurden sie im Alter von sieben Jahren erwachsen und alterten mit zwanzig. Selbst in den kurzen Sommern, wenn das Leben ein wenig leichter war und sie lachten und scherzten, blieben Frost und Schnee stets ihre Nachbarn.

Der erste Yuli, der gefrorene See, die Phagoren, die durchdringende Kälte, die Vergangenheit war wie ein Traum: diese Elemente der Überlieferung, die schon den Charakter der Legende angenommen hatte, waren jedermann bekannt und wurden immer wieder erzählt. Denn die kleine Menschenherde, die für ihr Leben in Embruddock Unterschlupf gefunden hatte, war eingeschränkt in einer Weise, die ihr selbst nicht bewußt war. Bei den Initiationsriten zur Aufnahme in die Welt der Erwachsenen wurde jedes Mitglied der Dorfgemeinschaft in ein Tierfell genäht; die Tiere gaben ihnen Nahrung und Kleidung, sie sicherten ihr Leben. Aber Träume, und die Vergangenheit, die wie ein Traum war, gaben ihnen zusätzliche Dimensionen, in denen sie alle leben konnten. ...

Ich habe einmal in einem amerikanischen Lehrbuch für angehende Schriftsteller gelesen: "Show, don't tell". Das hat diesem Autor vermutlich nie jemand erklärt.


Cover des Buches Starship - Verloren im Weltraum (ISBN: 9783961880171)

Rezension zu "Starship - Verloren im Weltraum" von Brian W. Aldiss

Ein LovelyBooks-Nutzervor einem Jahr
Aldiss Romane sind unvergängliche und stets aktuelle Meisterwerke

Erst vor ein paar Wochen habe ich überhaupt von Brian Aldiss erfahren. Dank der großartigen Serie „Meisterwerke der Science-Ficiton“ des Heyne Verlages, in der „Der lange Nachmittag der Erde“ neu aufgelegt wurde. Und da es sich dabei um einen absoluten Ausnahmeroman handelt, habe ich mir gleich noch „Starship – Verloren im Weltraum“ aus dem Mantikore Verlag besorgt. Starship ist Aldiss erster Science-Fiction Roman, geschrieben hat er ihn bereits 1958. Und so wie Alien von Ridley Scott aus dem Jahr 1979 zeitlos und visionär bleibt, so sind auch Aldiss‘ Romane unvergängliche und stets aktuelle Meisterwerke. Und um es kurz zu machen, auch Starship ist genial, fantastisch und richtungweisend. Zwar über 60 Jahre alt aber der Roman hätte genauso gut auch heute geschrieben sein können. Brian Aldiss ist für mich der neue Maßstab, was fantastische Fiction kann –  jenseits von Helden- und Militärepen sowie jenseits von Technikverliebtheit und Fortschrittsgläubigkeit.

Generationenraumschiff

In Starship driftet ein havariertes Mehrgenerationenraumschiff seit ungewissen Zeiten ziellos umher. Es sind dermaßen viele Generationen vergangen, dass das Wissen um das Schiff verlorengegangen ist. Pflanzen haben sich des Raumschiffes ermächtigt. Und hier erkennt man schon eine Parallele zu „Der lange Nachmittag der Erde“. Nicht die einzige Ähnlichkeit, ohne jedoch jemals in allzu bekanntes abzugleiten, geschweige denn sich selbst zu plagiieren. Dennoch sind auch die Passagiere des riesigen Raumschiffes in Stammesstrukturen zurückverfallen. Und auch hier spielt ein eigenes Glaubenssystem eine zentrale Rolle. Sogar noch grandioser als bei Hothouse. Das Wissen aus den Wissenschaften ist zwar weitestgehend verlorengegangen, nicht aber die Begriffe und der Glaube an die Vernunft. Übrig geblieben ist eine Art Cargo-Kult, der das alte kopiert ohne die ursprüngliche Bedeutung zu kennen, diese sogar teils pervertiert.

Wieder begleiten wir einen unfreiwilligen Helden, der im eigentlichen Sinne auch gar keiner ist. Durch schicksalhafte Fügungen muss der Protagonist seinen angestammten Abschnitt im Schiff verlassen und sich durch die unbekannten Abschnitte hindurchkämpfen. Wieder gibt es bizarre Lebensformen, Riesen, Ratten, Pflanzen. Das aufgezwungene Abenteuer ist eingebettet in die Suche nach der Wahrheit der eigenen kleinen Welt. Wohin fliegt das Raumschiff, wie lange schon und was ist passiert? Aldiss schafft es wieder wunderbar die Perspektive des Nicht-Wissens und Anders-Wissens einzunehmen und schriftstellerisch zu verarbeiten.

Das Monster Vernunft

Im Gegensatz zu den meisten Science-Fiction Autor*innen ist Aldiss ein bedächtiger Kritiker von Technologie und Ideologie. Seine Held*innen sind keine Übermenschen, sie sind nicht einmal richtige Anti-Helden, sondern Menschen, die aus dem Alltag in besondere Situationen geworfen werden, an denen sie zwar wachsen, aber nicht durch außergewöhnliche Eigenschaften glänzen. Ganz im Gegenteil sind sie sogar Prototypen der gewöhnlichsten Charakterzüge ihrer Zeitgenossen. Und auch die Menschheit steuert nicht glorreichen Zeiten entgegen, die menschliche Vernunft meistert nicht alle Hürden und ein Happy End ist auch nicht immer in Sicht.

Am Anfang des technologischen Zeitalters – für mich ein passendes Zeichen – steht die Erinnerung an Auschwitz-Birkenau.

Denn die Herzen der Männer wurden wie das harte Metall, „das sie so lange geliebt und dem sie gedient haben“. Man könnte hier wieder einmal Adorno und Horkheimers „Dialektik der Aufklärung“ herauslesen. Die instrumentelle Vernunft, die jede noch so zerstörerische technische Leistung und Machbarkeit abfeiert, die jede Moral und Ethik als weibisch ablehnt und jedweden Genozid als Machbarkeitsstudie begreift.

Der Stern am Himmel

Was Aldiss aber vor allem ausmacht, ist, dass er all das völlig unaufdringlich in seine Geschichten einwebt und dabei niemals belehrend wirkt oder seine Geschichte in den Hintergrund gedrängt wird. Ganz im Gegenteil überwiegt zu jeder Zeit das Erzählerische. Und Aldiss ist dabei auch noch ein ausgezeichneter Schriftsteller, der die großen Emotionen in Worte zu fassen weiß.

Er wusste plötzlich, was dieses große Etwas war, das er sein ganzes Leben ersehnt hatte. Es war überhaupt nichts Großes.
Es war etwas Kleines. Es war einfach nur, Laurs Gesicht zu sehen – im Sonnenlicht.

Für mich ist Aldiss in kürzester Zeit zur Referenz in der fantastischen Science-Fiction geworden, der alle anderen Autor*innen auf die Plätze verweist. Knapp vor den Strugatzkis.

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Zusätzliche Informationen

Brian W. Aldiss wurde am 18. August 1925 in East Dereham (Norfolk) (Vereinigtes Königreich) geboren.

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in 118 Bibliotheken

auf 12 Merkzettel

von 2 Leser*innen aktuell gelesen

von 2 Leser*innen gefolgt

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