Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar vom R.G. Fischer Verlag zur Verfügung gestellt.
Lucca ist Fotografin und arbeitet für ein Magazin. Gemeinsam mit Karina Rothers, einer Journalistin, erstellt sie eine Homestory zu Diana Schwarze: Tierpsychologin und Hundezüchterin.
Zwischen Lucca und Diana Schwarze beginnt eine sexuelle Leidenschaft.
Jeden Freitagabend trifft sich Lucca mit ihren Freundinnen Mona, Anna und Charlotte um sich gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen. Dies ist für die Freundinnen innerhalb der letzten Jahre zu einem festen Ritual geworden. Es wird gemeinsam gegessen, getrunken und geredet.
Lucca ist eine Frau, die sich nicht binden kann. Zu viel Nähe seitens einer Affäre bringt sie dazu, die Sache zu beenden.
Durch den Kontakt und die gemeinsame Zeit mit Diana Schwarze erfährt Lucca Abgründe der Hundezucht. Ebenfalls lernt sie durch diese Frau sich selbst deutlich mehr kennen.
Lucca unterschätzt die Reaktion einer Frau, die es nicht gewohnt ist, zurück gewiesen zu werden.
Als ich begann die Geschichte zu lesen, war ich nach den ersten Seiten bereits dankbar, dass am Anfang des Buches eine Liste mit den Namen der Charaktere und deren Beruf, beziehungsweise Verbindungen untereinander, abgedruckt war. Denn der Leser wird zu Beginn mit Namen bombardiert, erhält aber keinen weiteren Zugang zu den einzelnen Charakteren.
Relativ früh (ab S.28) hatte ich das Gefühl, die ganze Welt bestünde nur aus homosexuellen Frauen. Egal, welche Frau Lucca traf, fast alle flirteten mit ihr. Es geht um wilde, sexuelle Affären unter Frauen. Ich hoffte sehr, dass dies nicht ein Hauptbestandteil der Geschichte werden würde, da es für mich dann die Kategorie „Kriminalroman“ verfehlt hätte.
Teilweise fehlen mir einige Abschnitte. Die Übergänge in das nächste Kapitel wirkten teilweise etwas flach. Eine Person, die in der Szene nicht mehr gebraucht wird, verabschiedet sich schnell, oder schläft ein. Der Leser erfährt keinen Grund. Ich hatte das Gefühl, dass es sich dabei nur um eine einfache Methode handelte, um in den nächsten Abschnitt zu gelangen.
Mir persönlich waren die Erzählstimmen der Charaktere zu ähnlich. Es waren keine großen Unterschiede in der Formulierung feststellbar, so war ich immer auf den Hinweis der Autorin angewiesen, welche Person was gerade sagt.
Allgemein waren mir die Charaktere zu wenig menschlich, es viel mir schwer, mich mit einer Person identifizieren zu können. Mich würde beispielsweise interessieren, warum die Protagonistin erst ein Studium zur Archäologin absolviert hat, welches eine große Leidenschaft gewesen zu sein schien, dies aber nicht mehr ausführt. Vielleicht hätte diese Information dem Leser „Lucca“ etwas näher bringen können.
Im Verlauf wurde die Geschichte etwas besser. Dennoch blieb der Stil der Gleiche, doch zeigten einige Figuren mehr Tiefgang. Die Charaktere ließen zum Teil Gefühle zu, die nachvollziehbar waren.
Die Hunde, die in diesem Buch ebenfalls eine große Rolle spielen, waren etwas ausgefeilter. Ich hätte mir gewünscht, dass noch mehr auf die Tragik und den Blick „Hinter die Kulissen“ bei Hunderennen eingegangen worden wäre. Denn diese Szenen fand ich gut dargestellt. Dies hat dem Buch mehr Ausdruck verliehen.
Insgesamt betrachtet überwiegen für mich die Kritikpunkte. Es war ein Buch, welches ich zwischendurch lesen konnte. Allerdings wird der Inhalt nicht allzu gegenwärtig in meiner Erinnerung verankert bleiben.