Brigitte Hilzensauer

Lebenslauf von Brigitte Hilzensauer

Brigitte Hilzensauer, geboren 1950 in Niedernsill/Salzburg, Studium der Geschichte und Germanistik in Wien, arbeitete zuerst als Lektorin und Redakteurin und übersetzte unter anderem Timothy Snyder, Nick Thorpe, Tim Bonyhady, Kapka Kassabova und die Bücher von Edmund de Waal. Sie lebt in Wien.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Brigitte Hilzensauer

Cover des Buches Der Hase mit den Bernsteinaugen (ISBN: 9783423143653)

Der Hase mit den Bernsteinaugen

 (64)
Erschienen am 01.12.2014
Cover des Buches Donnerstags bei Kanakis (ISBN: 9783423144506)

Donnerstags bei Kanakis

 (18)
Erschienen am 23.10.2015
Cover des Buches Die späte Reue des Jack Wiseman (ISBN: 9783552057401)

Die späte Reue des Jack Wiseman

 (25)
Erschienen am 24.08.2015
Cover des Buches Die Reisen mit meiner Tante (ISBN: 9783423141796)

Die Reisen mit meiner Tante

 (15)
Erschienen am 01.01.2013
Cover des Buches Der verlorene Klang (ISBN: 9783423144216)

Der verlorene Klang

 (5)
Erschienen am 19.06.2015
Cover des Buches Wohllebengasse (ISBN: 9783552056480)

Wohllebengasse

 (4)
Erschienen am 26.08.2013
Cover des Buches Die weiße Straße (ISBN: 9783423146692)

Die weiße Straße

 (2)
Erschienen am 26.10.2018

Neue Rezensionen zu Brigitte Hilzensauer

Cover des Buches Der Hase mit den Bernsteinaugen (ISBN: 9783423143653)
EmmaWinters avatar

Rezension zu "Der Hase mit den Bernsteinaugen" von Edmund de Waal

Die Reise zu den Netsukes
EmmaWintervor 2 Monaten

"Ich weiß nicht mehr, ist es ein Buch über meine Familie, über Erinnerungen, über mich, oder immer noch ein Buch über kleine japanische Sachen?" (S. 387) 

Das fragt sich der Autor, als er auf seiner Reise in die Vergangenheit endlich in Odessa ankommt. Dort hat seine Familiengeschichte ihren Ausgang genommen. Edmund de Wall ist ein Spross der weit verzweigten und einstmals unfassbar reichen Familie Ephrussi. Als er von seinem in Japan lebenden Großonkel Iggie eine Sammlung Netsuke [ sprich: ˈnɛt͡ske] erbt, ist dies der Anlass für eine zwei Jahre dauernde Recherche.

De Wall erzählt seine Familiengeschichte anhand der Netsuke (kleine geschnitzte Figuren aus z.B. Elfenbein oder Holz), deren Reise er nachzuzeichnen versucht. In Paris gelangten sie in den Besitz der Familie und wurden als Hochzeitsgeschenk für die Urgroßeltern des Autors nach Wien geschickt; über Tokio kamen sie schließlich nach London.

Das hört sich zunächst etwas trocken an, aber die Geschichte der Familie Ephrussi hat mich packt. Der Autor ist Künstler (Keramiker und seit 2004 Professor für Keramik an der University of Westminster in London) und hat dadurch eine ganz besondere Sicht auf die Dinge. Seine Beschreibungen von Architektur und Kunst, die Analyse von Gesellschaft und Politik haben einen ganz besonderen Stil. Er schreibt so, wie er den Schreibstil seines Onkel Charles benennt, den ersten Besitzer der Netsuke: akademisch, deskriptiv und poetisch (S. 71). Das macht die Geschichte gleichzeitig klug, spannend, interessant und sehr lesenswert: Den Aufstieg und die Vernichtung der jüdischen Bankiersfamilie. Die Zerstörung von Lebenswerken, "das systematische Auslöschen von Geschichten, das Auseinanderreißen von Menschen und ihren Besitztümern, dann von Menschen und ihren Familien, ihrer Umgebung." (S. 393f.)

Mir war nicht klar, mit welcher Geschwindigkeit die Nationalsozialisten im März 1938 in Wien die Regierungsgeschäfte an sich gerissen haben. Innerhalb von Stunden änderte sich das Leben der Juden in Österreich. Das bringt de Wall eindrucksvoll zu Papier. Er bleibt dabei zurückhaltend, er ist Beobachter und verliert sich nicht in Gefühlsduselei oder Anklagen. Er benennt die Tatsachen und dennoch trifft er den richtigen Ton, um das Entsetzen auf die Leser zu übertragen. Und wäre nicht Anna mit ihrer Schürze gewesen, wären auch die 264 kleinen Figuren in die Fänge der neuen Machthaber gelangt.

Ein Buch mit Sogwirkung, das ich wahnsinnig gerne gelesen habe. Die vielen Abbildungen verhelfen der Familiengeschichte zu großer Lebendigkeit und bereichern das Buch sehr.

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Sibiriens vergessene Klaviere: Auf der Suche nach der Geschichte, die sie erzählen (ISBN: 9783552072053)
mabo63s avatar

Rezension zu "Sibiriens vergessene Klaviere: Auf der Suche nach der Geschichte, die sie erzählen" von Sophy Roberts

Interessanntes Sachbuch mit informativen und bisher unbekannten geschichtlichen Einschüben
mabo63vor 5 Monaten

Liszt sprang mehr auf die Bühne, als über die Stufen hinaufzusteigen. Er schleuderte seine weissen Ziegenlederhandschuhe zu Boden, verbeugte sich dann tief vor dem Publikum, das von Stillschweigen zu donnerndem Applaus taumelte, der Saal bebte vor Bewunderung, während er zuerst auf einem, dann auf einem anderen, in die Gegenrichtung aufgestelltem Klavier spielte.

Bei einem Auftritt vor der Zarin in Preussen zwei Jahre zuvor hatte Liszt auf seinem gemartertem Klavier eine Saite nach der anderen zum Zerreissen gebracht.

In St.Petersburg war sein Vortrag erfolgreicher, eine spektakuläre Demonstration des Tonumfangs des Instruments, plätschernde Noten in mit wilder Schönheit erfüllte Musik gehämmert"


1842 - Liszt spielte in St.Petersburg - gleich einem Rockstar wie es aus heutiger Sicht scheinen mag: 

 " ... lockte der berüchtigte 'Klavierzertrümmerer' das grösste Publikum an, das St. Petersburg je erlebt hatte"


Ein grossartiges Buch voller Anekdoten, biografischer Inhalte, Musikgeschichte. Der Leser erfährt auch einiges über das Leid der Menschen in Zeiten von Verfolgung und Verbannung. Eine Reise durch Sibirien mit ihren Menschen, die es gelernt haben standzuhalten, sei es im hohen Norden bei eisiger Kälte oder im fernen Osten wo der Sibirische Tiger mit mächtigen Spuren im Schnee sein Reich markiert.


Leseempfehlung!

Kommentieren
Teilen
Cover des Buches Der Hase mit den Bernsteinaugen (ISBN: 9783423142120)
Graufis avatar

Rezension zu "Der Hase mit den Bernsteinaugen" von Edmund de Waal

Dranbleiben lohnt sich
Graufivor 2 Jahren

Bei dem ersten Teil fiel es mir fast etwas schwer über dem Buch zu bleiben, aufgrund der häufigen französischen und älteren Begriffe und erläuterter "Anekdoten".

Aber ab Teil 2 wurde es dann deutlich besser. Je näher man sich der heutigen Zeit gelesen hat umso interessanter wurde es auch.

Kommentieren
Teilen

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks