Brigitte Kronauer

 3,6 Sterne bei 80 Bewertungen
Autorin von Zwei schwarze Jäger, Teufelsbrück und weiteren Büchern.
Autorenbild von Brigitte Kronauer (©Jürgen Bauer / Klett-Cotta)

Lebenslauf

Bereits als Kind beginnt die deutsche Schriftstellerin Brigitte Kronauer mit dem Schreiben erster Kurzgeschichten, damals noch als Schreibübungen zur Verbesserung ihrer unleserlichen Handschrift. Mit 16 Jahren schickt sie erste Manuskripte für Hörspiele an Verlage. Inzwischen ist die Autorin sehr erfolgreich und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der renommierteste deutsche Buchpreis, der Georg-Büchner-Preis im Jahr 2005. Erst 2017 wurde ihr der Thomas-Mann-Preis zuerkannt. Ihr Roman "Der Scheik von Aachen" stand auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse 2017. Brigitte Kronauer lebt heute in Hamburg.

Alle Bücher von Brigitte Kronauer

Cover des Buches Teufelsbrück (ISBN: 9783939716693)

Teufelsbrück

 (10)
Erschienen am 23.10.2009
Cover des Buches Frau Mühlenbeck im Gehäus (ISBN: 9783423191135)

Frau Mühlenbeck im Gehäus

 (7)
Erschienen am 01.09.2008
Cover des Buches Zwei schwarze Jäger (ISBN: 9783608104233)

Zwei schwarze Jäger

 (12)
Erschienen am 07.06.2013
Cover des Buches Berittener Bogenschütze (ISBN: 9783866155121)

Berittener Bogenschütze

 (7)
Erschienen am 23.06.2007
Cover des Buches Die Kleider der Frauen (ISBN: 9783150185421)

Die Kleider der Frauen

 (6)
Erschienen am 12.02.2008
Cover des Buches Das Schöne, Schäbige, Schwankende (ISBN: 9783608964127)

Das Schöne, Schäbige, Schwankende

 (6)
Erschienen am 02.08.2019
Cover des Buches Der Scheik von Aachen (ISBN: 9783423146678)

Der Scheik von Aachen

 (6)
Erschienen am 31.01.2019
Cover des Buches Die Tricks der Diva (ISBN: 9783150183342)

Die Tricks der Diva

 (5)
Erschienen am 01.10.2004

Neue Rezensionen zu Brigitte Kronauer

Cover des Buches Das Schöne, Schäbige, Schwankende (ISBN: 9783608964127)
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Rezension zu "Das Schöne, Schäbige, Schwankende" von Brigitte Kronauer

Bunt wie die Vogelwelt
YukBookvor 3 Jahren

Durch die ZDF App "Dein Buch" bin ich auf diesen ungewöhnlichen Roman gestoßen. Neugierig machte mich nicht nur der Titel und die positive Rezension, sondern auch der Inhalt. Brigitte Schönauer, die 2019 verstorben ist, entwirft 3 x 13 Porträts, die sich in die titelgebenden Kategorien zuordnen lassen.

Eigentlich hat sich die Ich-Erzählerin Charlotte in ein Haus eines Ornithologen zurückgezogen, um mit ihrem Roman „Glamouröse Handlungen“ weiterzukommen. Inspiriert durch die verschiedensten Vogelarten, die sich ihr aufdrängen und sie an die Gesichter diverser Freunde und Bekannter erinnern, schreibt sie stattdessen Porträts, die sich mal wie eine pointenreiche Kurzgeschichte, mal wie eine Charakterstudie lesen.

Es ist nicht leicht, sich ständig auf eine völlig neue Figur einzulassen, doch die Mühe lohnt sich. Die Autorin entfaltet ein wahres Panoptikum an Menschentypen: Rosetta, die mit ihrer betörenden Ausstrahlung eine ganze Tischgesellschaft verzaubert, die geschwätzige Rosa, die zwei Zugpassantinnen ihre Lebensgeschichte erzählt oder der arbeitslose Hubertus, der sich vergeblich nützlich machen will und seinen Nachbarn auf den Geist geht.

Besonders interessant sind die Charaktere wie die schweigsame Andrea, aus denen die Erzählerin selbst nicht ganz schlau wird. Sie versucht, in ihr Innerstes zu blicken, sie durch eine provokante Bemerkung aus der Reserve zu locken. In der Episode „Ehebrecher en famille“ zeigt Brigitte Schönauer ihr ganzes Können. Man meint, eine Verhaltensstudie zu lesen, wobei sie nicht nur den Blick auf die Mimik, Gestik, die Dialoge und das Unausgesprochne zwischen einer Frau, ihrem Mann und seiner Geliebten richtet, sondern auch das Wohnzimmer, in der sich die Szene abspielt, mit allen Details einbezieht. Garniert mit vielen Vogelmetaphern präsentiert uns Brigitte Kronauer 39 Miniporträts, die so bunt sind wie die Vogelwelt. 

Cover des Buches Das Schöne, Schäbige, Schwankende (ISBN: 9783608191585)
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Rezension zu "Das Schöne, Schäbige, Schwankende" von Brigitte Kronauer

Vogelvergleiche
Estrelasvor 4 Jahren

Eine Autorin zieht sich zum Schreiben in das Haus eines Ornithologen zurück, um Porträts der Kategorien „Das Schöne, das Schäbige, das Schwankende“ zu verfassen. Diese „Romangeschichten“, der hauptsächliche Bestandteil des vorliegenden Werks, haben die Vergleiche der Figuren zu Vögeln gemein.

Ich begeistere mich durchaus für anspruchsvolle Lektüre und konnte nach monatelangem Durchkämpfen bis zum Schluss in diesem Fall doch nur feststellen, dass diese nicht viel für mich bereithielt. Der Text mäandert, die Vogelvergleiche wirken weit hergeholt („Ich wunderte mich über mich selbst. Je mehr die einfältige Gelbstirnamazone verblich, desto heftiger redete ich mich in Zorn.“), und im letzten Teil geht es nicht mal mehr darum, sondern ohne erkennbaren Zusammenhang um ganz andere Themen. Einige Ideen und sprachliche Bilder gefielen mir, aber dieses dicke Buch hätte ich mir besser gespart.

Cover des Buches Das Schöne, Schäbige, Schwankende (ISBN: 9783608964127)
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Rezension zu "Das Schöne, Schäbige, Schwankende" von Brigitte Kronauer

Originelles Figuren-Panorama, sehr nüchterner Schreibstil
frenx1vor 5 Jahren

„Romangeschichten“ nennt Brigitte Kronauer die Texte, die sie in ihrem Band „Das Schöne, Schäbige, Schwankende“ versammelt hat. Der Grund ist nicht darin zu finden, dass Kronauer sich eines parlierenden Erzählstils bedient hätte, sondern vielmehr darin, dass es eine Rahmenhandlung gibt, die den Großteil der Texte lose miteinander verbindet. Ihr Buch als Roman zu bezeichnen, würde es nicht korrekt charakterisieren. Die Geschichten, die sie schreibt, entwickeln ein umfangreiches Eigenleben, einen thematischen roten Faden sucht man vergebens.

Die Rahmenhandlung ist schnell erzählt: eine Schriftstellerin zieht sich ins Haus eines Bekannten zurück, um ihr Buch fertigzustellen. Doch im Haus des Ornithologen drängen sich ihr ganz andere Geschichten auf. Nach und nach findet sie in ihren Mitmenschen Eigenarten der Vögel wieder. Und so entstehen 39 kleine Porträts über Menschen, die die Schriftstellerin an Vögel erinnern. An eine zerfledderte Krähe etwa oder an ein munteres Spatzenmännchen.

Die Erzählweise der Geschichten lässt sich am ehesten als nüchtern und zurückhaltend beschreiben. Der personale Erzähler bzw. die personale Erzählerin gibt nie mehr preis als nötig, wertet kaum, sondern stellt lieber dar. So wirken die Geschichten wie Kurzgeschichten, die allerdings teilweise einen etwas längeren Zeitraum in den Blick nehmen. Zumeist steht das Schicksal der Personen im Vordergrund, allzu viel wird an Menschelndem auch nicht ausgelassen, bis hin zum Inzest reicht das Schicksal.

Manchen der Geschichten gelingt es, den Leser zu fesseln, besonders dann wenn sie etwas komplexer strukturiert sind und überraschende Wendungen bieten. Zum Teil verliert sich allerdings der Reiz der Geschichten, der durch originelle Charaktere durchaus vorhanden ist, im Laufe der Handlung durch den nüchtern darstellenden Schreibstil.  Das originelle Panorama der Personen – die alternde Sängerin, die Diva, der verliebte Mechatroniker, die verlassene Frau – widerspricht dem eher beschreibenden Erzählstil.

So interessant manche der Geschichten auch komponiert waren: mit dem Erzählstil der Geschichten konnte ich mich nur bedingt anfreunden.

Gespräche aus der Community

Mit »Der Scheik von Aachen« ist ein hochliterarischer Roman der Georg-Büchner-Preisträgerin Brigitte Kronauer bei Klett-Cotta erschienen. Wir freuen uns darauf, euch dieses vielschichtige Werk im Rahmen einer Leserunde vorstellen zu können und eure Meinung zu hören!

HIER GEHT ES ZUR LESEPROBE

Was bewegt uns wirklich, wenn wir lieben oder hassen?

Für ihre große Liebe Mario setzt Anita Jannemann alles auf eine Karte. Sie gibt ihren Job in Zürich auf und zieht zurück in ihre Heimatstadt Aachen. Dort besucht sie regelmäßig die alte Emmi. Anita ist schockiert, als ihre Tante barsch behauptet: »Du liebst Mario gar nicht.« Ein kluger und unterhaltsamer Roman darüber, was uns bewegt, wenn wir andere vergöttern oder verteufeln.

Der Antiquitätenhändler Marzahn, bei dem Anita nach ihrer Rückkehr eine Anstellung findet, ist ein zutiefst zynischer Mensch. Gerade deshalb ist er so von Anitas schwärmerischer Naivität für den Amateur-Bergsteiger Mario fasziniert. Besessen versucht er ihr die Liebe in all ihren Schattierungen zwischen Tragik und Lächerlichkeit zu erklären. Auch die Geschichten, die Anita in Anlehnung an Wilhelm Hauffs Zyklus »Der Scheik von Alessandria und seine Sklaven« ihrer Tante jeden Samstagnachmittag zu deren Zerstreuung erzählt, kreisen um dasselbe Thema. Meist indirekt, denn Anita verbindet mit Emmi aufgrund eines Todesfalls ein familiäres Schweigegebot … Ein Buch über das Heimkehren und das Heimatliche, bei dem alles Geschichtenerzählen seinen Anfang hat.

100 BeiträgeVerlosung beendet
Letzter Beitrag von  Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
grade gesehen dass der Scheik von Aachen auf der Shortlist für den Leipziger Buchpreis ist. Herzlichen Glückwunsch! da dachte ich schaue ich hier doch mal gleich vorbei und gratuliere :D
Warum können eigentlich nur so wenige Leser etwas mit der Prosa von Brigitte Kronauer anfangen? Ich habe letztens Berittener Bogenschütze gelesen und war hellauf begeistert! Teilt vielleicht jemand meine Begeisterung für diese Autorin?
Zum Thema
4 Beiträge
Letzter Beitrag von  Ein LovelyBooks-Nutzervor 14 Jahren
ja das literaische Quartett habe ich auch in Buchform, was auch recht amüsant ist zu lesen, leider im Fernsehen nicht mehr zu sehen

Zusätzliche Informationen

Brigitte Kronauer wurde am 29. Dezember 1940 in Essen (Deutschland) geboren.

Community-Statistik

in 149 Bibliotheken

auf 16 Merkzettel

von 5 Leser*innen aktuell gelesen

von 2 Leser*innen gefolgt

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