Cover des Buches Die Prophetin vom Rhein (ISBN: 9783453290792)
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Rezension zu Die Prophetin vom Rhein von Brigitte Riebe

Rezension zu "Die Prophetin vom Rhein" von Brigitte Riebe

von jucele vor 14 Jahren

Rezension

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jucelevor 14 Jahren
Die Prophetin vom Rhein von Brigitte Riebe Theresa, ihr Bruder Gero und ihre schwangere Mutter Ada sind auf der Flucht, nach dem Tod des Vaters hat Theresa`s Onkel sie vertrieben. Dieser hat es nie verwunden der zweitgeborene zu sein, als Ada schwanger wird, ihr Mann scheint im Krieg gefallen zu sein, nimmt er diese Chance war, das Gut der Familie an sich zu reißen. Ada und ihre Kinder wollen nach Bingen, dort lebt eine entfernte Verwandte in dem Kloster, dass Hildegart von Bingen gegründet hat. Auf dem Weg nach Bingen lernen sie die Händler Adrian von Gent und seinen Neffen Willem kennen. Diese haben großes Interesse an der Geschichte der flüchtenden Familie. Ada erzählt den Händlern etwas von ihrer Flucht, kann aber nicht nachvollziehen warum die beiden Interesse an der Geschichte haben. Als sie im Kloster ankommen werden sie nicht so herzlich empfangen wie sie es sich vorgestellt haben. Hildegard von Bingen möchte die Schwangere sowie ihre Kinder nicht aufnehmen. Ada verliert alle Hoffnung, war dieses Kloster doch die letzte Hoffnung für sie. In ihrer Verzweiflung mischt sie sich ein Getränk an um das Kind in ihrem Körper zu töten. Theresa die ihre Mutter findet ruft sofort die Schwestern um Hilfe, leider können diese die Hebamme Eva nicht holen da diese ebenfalls gerade ihr Kind entbindet. Ada und ihr ungeborenes Kind können nicht gerettet werden und so nimmt Hildegard die Waise Theresa auf und ihren Bruder Gero gibt sie zu Sarwürker Thies in die Lehre, Gero ist dort todunglücklich. Theresa ist glücklich im Kloster und lernt dort viel. Eines Tages begegnet sie dem Kaufmann Adrian und seinem Neffen Willem wieder, bereits auf dem Weg nach Bingen hat sie sich in den Neffen Willem verliebt. Diese Gefühle flammen erneut auf. Als Hildegard dieses bemerkt muss Theresa das Kloster verlassen und kommt zu der Hebamme Eva in die Lehre. Theresa findet dort ihre Berufung und lernt schnell und viel. Eva würde gerne sehen dass ihr Neffe Peter Theresa zur Frau nimmt, dieses lehnt Theresa aber ab, sie ist Peter nicht zugetan sondern hofft auf eine Zukunft von Willem. Als Peter eines Nachts versucht Theresa zu vergewaltigen und Eva Zeuge dessen wird verbannt sie Theresa nach Mainz wo eine Verwandte ebenfalls als Hebamme tätig ist. Dort soll Theresa ihre Ausbildung beenden. Auch in Mainz trifft sie wieder auf Willem. Was sie bisher noch nicht weiß ist das sein Onkel Adrian und er einer Sekte angehört, die Katharer! Diese verdammen Zeugung und Geburt als Teufelswerk. Adrian nimmt Theresa in die Gemeinde auf um von ihrem Wissen zu profitieren. Als Hebamme kennt sie sich auch mit Abtreibung aus, dieses will er nutzen um die Frauen, die ein Kind tragen, von diesem „Übel“ zu befreien. Um Willem nahe zu sein tut Theresa was man von ihr verlangt. Währenddessen erfüllt sich für Theresas Bruder Gero ein Traum, nachdem er dem Sarwürker Thies entkommen konnte und fast auf seiner Flucht erschlagen wurde, nimmt der Ritter Freimut ihn als Knappen auf und er zieht mit Barbarossa`s Gefolge in den Krieg. Parallel kämpft auch Hildegard von Bingen um ihr Lebenswerk. Während vieler Reisen sucht sie Verbündete um ihr Kloster eigenständig und unabhängig werden zu lassen. Auch hält sie Predigten, auch gegen die Katharer die ihr ein Dorn im Auge sind. Auf einer Ihrer Reisen trifft sie wieder auf Theresa…. Kritik Mit „Die Prophetin vom Rhein“ hat Brigitte Riebe einen historisch gut recherchierten Roman geschrieben. Das Leben und Wirken der Hildegard von Bingen wird ansatzweise geschildert. Der Glauben der Katharer und ihr Leben werden solide behandelt und auch die Kriege des Barbarossa kommen in der Geschichte vor. Leider war dies etwas viel des guten, zu viele einzelne Themen denen man nur ansatzweise gerecht wurde. Die Charaktere sind meist nur schwach erklärt und gingen in der turbulenten Handlung oft unter. Die Hauptprotagonisten ist nicht wie der Titel schlissen lässt Hildegard von Bingen, Theresa ist dabei noch die am meisten erklärte Person, aufgrund ihrer fast nervigen Naivität und ihrer totalen Blindheit gegenüber Willem und dessen Onkels konnte diese nicht überzeugen..! Hildegard von Bingen wird zu einer überflüssigen Nebenfigur, bei der nur kurze Auszüge ihres Wirkens dem Leser erklärt werden. Der Katharer Adrian von Gent, ist relativ stark beschrieben ebenso der Glaube den er vertritt, er war aufgrund seiner Art und seines Handelns sehr unsympathisch. Theresas Bruder Gero hat zwar Anteil an der Geschichte, wird aber nur am Rande behandelt. Ebenso die Ritter Kaisers Barbarossas mit denen er bei München eine Brücke zu bewachen hat und mit denen er in den Krieg zieht. Die Geschichte wird aus Sicht eines Beobachters erzählt. Die Geschichten der einzelnen Charaktere wechseln sehr oft so das man beim lesen teilweise etwas verwirrt wird. Die Handlungen springen ständig von Theres zu Hildegard, Gero und dem Leben der Katharer, dazu gibt es dann noch reichlich andere Nebenhandlungen. Hätte sich der Plot hauptsächlich auf Hildegard von Bingen und Theresa`s Geschichte konzentriert wäre dieses Buch überzeugender gewesen. Was wirklich positiv aufgefallen ist, waren die historischen Gegebenheiten die Birgit Riebe gut recherchiert hat, z.B. das Leben der damaligen Zeit, der Glaube der Katharer und das Wirken der Hildegard von Bingen. Fazit Von dem Roman „Die Prophetin vom Rhein“ von Brigitte Riebe habe ich mir eine Menge versprochen und bin leider völlig enttäuscht worden. Das hin und her springen zwischen den Erlebnissen und der einzelnen Charaktere war verwirrend und nicht immer nach zu vollziehen und teilweise auch wirklich überflüssig. Auch die Hauptprotagonistin, von der Liebe zur Blindheit geschlagen, konnte mich nicht überzeugen. Es gibt bessere historische Frauenschicksale denen man sich widmen sollte. Fakt und Fiktion werden hier nicht unterhaltsam, oder gar lehrreich kombiniert, so dass der Lese spaß auf der Strecke bleiben. Die Person Hildegard von Bingen birgt so viel Potential, die hier nicht mal ansatzerweise realisiert wird.
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