Linda ist 13 Jahre alt, als sie Zeugin eines Mordes wird und daraufhin von der Polizei befragt wird. Weil ihre Mutter nicht erreichbar ist, wird sie in einem katholischen Kinderheim untergebracht. Eine Sozialarbeiterin soll einen Bericht über Linda, ihre Vergangenheit und Erlebnisse verfassen, doch als das Mädchen ihn findet, beschließt sie, selbst ihre Geschichte zu erzählen.
Linda liest sich, wie sie wohl auch mit einer Freundin sprechen würde und das fand ich anfangs extrem schwierig. Sie wechselt mitten im Satz zwischen den Zeitformen und verwendet keinerlei wörtliche Rede. Ohne Anführungszeichen musste ich einige Abschnitte mehrfach lesen um zu erkennen, wer gerade was sagt.
Doch das, was sie erzählt, ist einfach erschütternd. Von Vernachlässigung und verschiedenen Arten von Missbrauch berichtet sie ganz locker als würde sie über das Wetter reden. Dabei sind Lindas Gedanken, die sie sich über die Zukunft, Gesundheit und ihre Umwelt macht, für eine 13jährige recht tiefgründig. Der allgegenwärtige Alltags-Rassismus wird hingegen kaum bewertet.
Abgesehen vom Erzählstil hätte ich mir das Buch und die Geschichte ausführlicher gewünscht. Viele Informationen werden nur am Rande bemerkt oder obliegen der Interpretation.