Bronnie Ware hat ein Buch geschrieben, in dem sie ihre Erfahrungen in der Pflege todkranker Patienten zu Papier bringt.
Der Fokus liegt auf den fünf größten Versäumnissen der Sterbenden in ihrem Leben. Die Punkte werden im Buch Schritt für Schritt anhand von verschiedenen Begegnungen mit Patienten abgearbeitet und in weitere Unterkapitel unterteilt.
Die Aussagen, die die Sterbenden tätigen, sind bewegend. Die Autorin betont immer wieder, dass diese Menschen keinen Grund mehr haben, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die Wahrheiten, die sie aussprechen sind universell und wiederkehrend.
Auf Grundlage der verschiedenen Versäumnisse- als Beispiel "Ich wünschte, ich hätte weniger gearbeitet"- spannt die Autorin einen Bogen zu ihrem eigenen Leben und beschreibt ihre Erfahrungen. So lernen wir auch eine Menge über die Autorin selbst. Über ihre Jobs, ihre emotionale Entwicklung, ihre Beziehungen, ihre Erfahrungen, sogar über ihre Krankheiten. Ein mutiger Schritt, der funktioniert.
Während der Lektüre habe ich mich sehr oft wiedererkannt, sei es in einzelnen Aussagen, einzelnen Überschriften oder ich wurde zum Nachdenken angeregt. Manche Passagen waren tieftraurig, ich war teilweise zu Tränen gerührt. Manche Passagen haben dazu geführt, dass ich mich selbst reflektierte und dachte, wie kann ICH diesen konkreten Punkt in meinem Leben verändern. Toll, wie die Autorin das schafft.
Natürlich muss man sich darauf einlassen. Und natürlich ist das nicht jedermanns Sache. Auch die vielen Ausführungen über Meditation, lange Ausschweifungen über die Heilung, die die Autorin nur durch Achtsamkeit erfahren hat, sind für manche vielleicht ein Stück weit zu esoterisch. Vielen wird für solche Ausführungen der Glaube fehlen. Teilweise machte es für mich die Lektüre etwas langatmig und lenkte vom Wesentlichen ab.
Dennoch, ein tolles Buch. Eins, das wichtige Aussagen parat hält und auf das man sich einlassen sollte.